Ramsau bei Berchtesgaden

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Ramsau-Panoramaansicht
Hindenburglinde
bayerische Ramsau, östliche Ansicht vom Malerwinkel aus
Pfarrkirche St. Sebastian, Innenansicht von hinten
Kirchenbänke mit alten Namenschildern in der Pfarrkirche Ramsau

Ramsau bei Berchtesgaden ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land. Der heilklimatische Kurort liegt im Ramsauer Tal und hat am Nationalpark Berchtesgaden Anteil (zwei Drittel der Gemeindefläche gehören dazu).

Geschichte

Die dauerhafte Besiedlung Ramsaus dürfte nach der Gründung der Fürstpropstei Berchtesgaden im 12. bis 13. Jahrhundert erfolgt sein.

Durch Ramsau führte der wichtige Handelsweg über den Hirschbichl in den Pinzgau. Mit Fuhrwerken und Lasttieren transportierten die Salzsäumer auf diesem Weg das weiße Gold (Salz) aus Berchtesgaden in das benachbarte Salzburg. Ramsau teilt sich zurückgehend auf diese fürstpröpstliche Zeit in vier Gnotschaften[1]: Antenbichl, Au, Schwarzeck und Taubensee.

Neben dem Handel war die wirtschaftliche Struktur überwiegend von der Land- und Forstwirtschaft bestimmt, die für die Bewohner nur sehr karge Erträge abwarf. Zeitweise wurden in Ramsau auch Mühlsteine aus Ramsauer Nagelfluh gewonnen.

Nach Auflösung der Fürstpropbstei Berchtesgaden kam Ramsau zu Bayern und wurde im Zuge der Verwaltungsreform 1818 eine selbständige politische Gemeinde.

Im 19. Jahrhundert begann ein grundlegender Strukturwandel in der Gemeinde: Die romantische Landschaft und die traumhafte Bergszenerie lockten die ersten Gäste zur Sommerfrische in das Tal, das Zeitalter des Fremdenverkehrs hatte begonnen. Heute ist die Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden mit ca. 3 500 Gästebetten, jährlich ca. 55 000 Gästen und ca. 350 000 Übernachtungen einer der wichtigsten Fremdenverkehrsorte des Berchtesgadener Landes.

Die Gemeinde blieb auch nach der Gebietsreform in Bayern (1972) eine selbständige Gemeinde. Seit 1978 ist sie auch Nationalparkgemeinde des einzigen deutschen Nationalparks in den Alpen.

Weltbekannt ist die Ramsauer Pfarrkirche St. Sebastian. Sie wurde im Jahr 1512 vom Berchtesgadener Probst Gregor Rainer errichtet. Auf Gemälden großer Maler und Post- und Weihnachtskarten geht das Motiv in die ganze Welt.

Östlich der Kirche befindet sich der sehr sehenswerte alte Friedhof. Der neue Friedhof wurde auf einem Grundstück oberhalb der Kirche angelegt und ist von ihr auf einem steilen Weg erreichbar. Von ihm bietet sich ein schöner Ausblick.

Namensherkunft

Die Herkunft des Ortsnamens Ramsau geht häufig zurück auf mhd. rams = Bärlauch, also auf einen Ort, an dem viel Bärlauch wächst. Auch Ramsau am Dachstein]] und Bad Ischl sind gut bekannt. Ebenso leitet sich der Personennamen Ramsauer davon ab. Doch mhd "ram" steckt auch in der Bezeichnung für den Kolkraben und in Personennamen wie Wolfram, Bertram, Guntram u. a.[2]

Ramsau und Salzburg

Joseph Mohr, Textdichter des weltberühmt gewordenen Weihnachtsliedes "Stille Nacht! Heilige Nacht!‎", hatte seine erste priesterliche Stelle in der Ramsau.

Die Ramsauer Ache

Die Ramsauer Ache entspringt beim Hintersee, durchfließt das Ramsautal, vereinigt sich in Berchtesgaden mit der Königsseer Ache zur Berchtesgadener Ache, ab Grödig wird die Berchtesgadener Ache Königsseeache genannt, sie mündet in Anif in die Salzach. Das Ortsbild von Ramsau wird durch den Verlauf der Ramsauer Ache in malerischer Weise geprägt.

Bildergalerie

weitere Bilder

 Ramsau bei Berchtesgaden – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Gnotschaft ist eine von altersher bestehende Benennung von Ortschaften bzw. Dörfern im Landkreis Berchtesgadener Land, die ehemals zur Fürstpropstei Berchtesgaden gehörten; mehr siehe Wikipedia Deutschland Gnotschaft
  2. Hörburger, Franz: Salzburger Ortsnamenbuch, unter Mitwirkung von Adamski, Stefan; Heger, Norbert; Straberger, Manfred; bearbeitet durch Reiffenstein, Ingo und Ziller, Leopold, hrsg. von der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1962, S. 147