Römische Landwirtschaft

Aus Salzburgwiki
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Ausgrabungen belegen den Bestand Römischer Gutshöfe, Zentren römischer Landwirtschaft.

Einführung und Allgemeines

Salzburg war im Gegensatz zur Bronzezeit und Eisenzeit unter römischer Herrschaft im Wesentlichen Bauernland. Der Kupfererzbergbau im Bereich Mühlbach am Hochkönig - Bischofshofen lag damals still und auch auf dem Halleiner Dürrnberg kann nach heutiger Fundlage nicht von einem römerzeitlichen Salzabbau gesprochen werden. Trotz der römischen Fahrstraßen über den Niederen Tauern und den Korntauern und der römischen Straßenreste im Bockharttal kann auch der Goldbergbau in römischer Zeit derzeit nicht nachgewiesen werden.

Bergbauaktivitäten gab es dennoch. Die Gesteinslagerstätten wurden durch Steinbrüche genutzt. Besonders Marmor aus Adnet, vom Untersberg und vom Radstädter Tauern, sowie Sandstein, der möglicherweise bei Muntigl abgebaut wurde, aber auch Konglomerat vom Mönchsberg kamen für den Hausbau und als Straßen- und Bodenbelag zum Einsatz.

Römische Landwirtschaft außer Gebirg

Die Zweiteilung des Bundeslandes Salzburg in einen südlichen gebirgigen und in einen nördlichen flachen Landesteil bedingt auch einen entscheidenden Unterschied in der römerzeitlichen Landwirtschaft. Aus den Untersuchungen römischer Gutshöfe im Flachland sind u. a. Ackergeräte bekannt. Durch Funde im benachbarten Bayern weiß man, dass vor allem Weizen, aber auch Dinkel, Roggen, Gerste und Ackerbohnen angebaut wurden. An Obstsorten gab es Äpfel, Birnen und Nüsse, somit Früchte, die bereits in der Jungsteinzeit bekannt waren. Man kann daher Außergebirg von einer Mischwirtschaft ausgehen, in der Ackerbau, Viehzucht und Holzwirtschaft eine Rolle gespielt haben.

Bronzeglockenfunde zählen zu den derzeit wichtigsten Indikatoren für Viehzucht und Weidewirtschaft, da es im Bundesland Salzburg noch keine wissenschaftliche Untersuchung über Tierknochenfunde aus der Römerzeit gibt. Nach Studienergebnissen aus Bayern kann man aber auch für den nördlichen Landesteil von Salzburg (Flachgau) von einem starken Überwiegen der Rinderhaltung ausgehen, wobei die einheimischen Rinder kleinwüchsig, die von den Römern importierten, die anscheinend als Zugtiere in Gebrauch standen, großwüchsig waren.

Römische Landwirtschaft Innergebirg

Römische Gutshöfe befanden sich nicht nur im Flachland, sondern vereinzelt auch in den Gebirgsbezirken, wie u. a. die Auffindung des römischen Gutshofes im Bereich des Perner Winkels in Saalfelden am Steinernen Meer im Jahr 1989 belegt.

In den heutigen Gebirgsbezirken haben Viehwirtschaft und Holznutzung vermutlich eine größere Rolle gespielt, als im Flachland, während der Ackerbau außer für den Eigenbedarf wirtschaftlich unbedeutend blieb. Es ist auch davon auszugehen, dass es eine ausgedehnte Schafhaltung gegeben hat, deren bekanntestes Produkt der gesuchte norische Wollstoff war, der vor allem zur Erzeugung von Mänteln verwendet wurde. Daran erinnert nicht ganz zufällig das in Salzburg gefundene Relief mit dem geschnürten Tuchballen. Auch die Milchwirtschaft muss eine erhebliche Bedeutung gehabt haben, denn Käse aus den Alpen kam im 2. Jahrhundert bis an den kaiserlichen Hof nach Rom.

Besondere Bedeutung hatten auch die Pferde, wobei hier Ähnliches zu sagen ist wie über die Rinder. Kleinwüchsige Tiere fanden die Römer in der Region vor, an sie erinnern auch einige Hufbeschlagfunde aus unterschiedlichen Landesteilen. Sie selbst importierten einen größeren Pferdeschlag, aus dem möglicherweise – vermischt mit der einheimischen Landrasse – die Pinzgauer Noriker hervorgegangen sind.

Quellen