Park&Ride-Anlage Neumarkt am Wallersee

P&R 1 am Bahnhof Neumarkt an einem Juli-Sonntag (während der Woche meist voll belegt).

Die Park&Ride-Anlage Neumarkt am Wallersee wurde im Herbst 2017 als erster Schritt des geplanten Ausbaus des Bahnknotens Bahnhof Neumarkt am Wallersee realisiert.

2015, vor Umbau: Bahnhofsgelände Neumarkt am Wallersee. Bildmitte die Gebäude der ehemaligen Fa. Insond. Im Vordergrund noch die Parkplätze unmittelbar neben den Gleisen. Rechts das denkmalgeschützte Aufnahmegebäude Bahnhof Neumarkt am Wallersee.

Geschichte

Die ÖBB planten in den 2010er-Jahren die Verlängerung der Mattigtalbahn vom Bahnhof Steindorf zum neu zu errichtenden Bahnhof Neumarkt am Wallersee sowie den Umbau und Modernisierung des alten Bahnhofs in Steindorf in Straßwalchen. Zusätzlich kam es mit Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2017 zu einer erheblichen Erhöhungen der haltenden Züge. Bis 9. Dezember waren es 79 Züge, die innerhalb von 24 Stunden am alten Bahnhof Neumarkt-Köstendorf hielten, ab 10. Dezember waren es dann 132 Züge pro Stunde (+ 57 %).

 
Sommer 2021: Hier die Park&Ride-Anlage 2 im Bereich des neuen Bahnhofs.

Gemeinsam mit dem Land Salzburg und der Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee errichtete die ÖBB Immobilienmanagement GmbH 2017 als ersten Schritt eine Park & Ride-Anlage Nr. 1 mit 246 Pkw-Stellplätzen gegenüber des neu zu errichtenden Bahnhofs. Um die Fläche dafür zu gewinnen, wurden das leerstehende Gebäude der ehemaligen Firma Insond beim Bahnhof abgetragen. Am 8. August 2017 war der Spatenstich für die Errichtung der Park&Ride Anlage. Die neue P&R-Anlage wurde am 5. Dezember 2017 vor dem Fahrplanwechsel fertiggestellt. Die Gesamtkosten für dieses Projekt beliefen sich auf 1,4 Mio. Euro, wovon 50 % die ÖBB-Infrastruktur AG, 37,5 % das Land Salzburg und 12,5 % die Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee übernahmen.

Neben dem P&R-Parkplatz Nr. 1 wurde ein weiterer Behelfs-P&R-Parkplatz Nr. 2 etwa 500 m südlich fünf Gehminuten entfernt errichtet, der 125 Stellplätze bietet. Somit standen im Dezember 2017 insgesamt 371 Pkw-Stellplätze zur Verfügung (lt. Salzburger Landeskorrespondenz aber 403[1]).

 
Die zusätzlich geschaffene P&R-Anlage 3 einige Hundert Meter von der neuen Anlage entfernt.

Im Zuge der 2019 begonnenen Umbauarbeiten des gesamten Bahnhofsgelände verschwanden die letzten alten Parkplätze, die sich bis dahin noch unmittelbar neben den Gleisen befunden hatten. Nach der Fertigstellung der Umbauarbeiten im Dezember 2021 kamen noch 47 weitere Parkplätze ( P&R-Anlage Nr. 3) südlich neben dem alten Aufnahmegebäude (Bahnhofsgebäude) dazu. Darüber hinaus gibt es seit der Fertigstellung 180 Plätze für Fahrräder sowie 60 für für einspurige Kraftfahrzeuge.

Für Pkw standen im Sommer 2025 rund 418 Stellplätze zur Verfügung.

Einer Pressemeldung in der "Flachgauer Woche" vom 13. November 2025 ist zu entnehmen, dass die Stadtgemeinde Neumarkt ein Grundstück für "weitere 125 Stellplätze" bis 2028 pachten wird.[2]. Bürgermeister David Egger-Kranzinger wird darin wie folgt zitiert: "Bis das Parkhaus umgesetzt wird, gelingt es jetzt, weitere 125 Parkplätze bis zum Jahr 2028 zu sichern". Da dürfte der Bürgermeister aber falsch zitiert worden sein. Denn wie er dem Neumarkter Stadtschrei(b)er am 14. November telefonisch mitgeteilte, handelt es sich nicht um weitere/zusätzliche Parkplätze, sondern um die bereits vorhandenen (P3) 125, deren Pachtvertrag verlängert wurde. Eine Zählung des Neumarkter Stadtschrei(b)ers am 14. November ergab für P1 (239) , P2 (47) und P3 (125) insgesamt 411 Plätze.[3]

Die Kosten für die Pacht für P3 (125 Plätze) belaufen sich auf jährlich 28.000 Euro, wovon das Land Salzburg 50 Prozent übernimmt.[4]

Seit 2024 schrankenlose Parkgebührenpflicht

 
Die Einrichtungen der schrankenlose Zufahrtskontrolle mit automatischer Kennzeichenerfassung.

Der ausgebaute Bahnhof in Neumarkt hatte sich bis 2024 zu einem großen Verkehrsknotenpunkt entwickelt. Die Kehrseite ist ein beinahe tägliches Parkchaos. Pkw parken auf den Gehwegen, auf Einfahrts- und Grünflächen sowie manchmal sogar auf den wenigen Kurzparkflächen für Abholer unmittelbar neben dem Bahnsteig 1.[5] Es gibt zu wenige Parkplätze. Ein konkretes großes Projekt wie ein Parkhaus war 2024 noch immer nicht in Sicht.[6]

Im November 2024 wurde dann eine schrankenlose Zufahrtskontrolle errichtet, die am 7. Jänner 2025 in Betrieb ging. Bei Einfahrt erfasst das System das Kennzeichen des Pkw und verknüpft es bei der Ausfahrt mit dem gültigen ÖBB-Ticket, das zu einem Scanner gehalten werden muss. Besitzer von Wochen-, Monats- oder Jahreskarten müssen nur bei der ersten Ausfahrt ihr Ticket scannen. Bei weiteren Ausfahrten innerhalb der Gültigkeit erkennt das System automatisch das Ticket. Eine grüne Ampel zeigt dem Autofahrer an, dass der Scanvorgang erfolgreich war und die Ausfahrt frei ist. Ein ÖBB-Ticket ist automatisch mit diesem Code versehen. Gedruckte Fahrscheine können genauso gescannt werden wie digitale Fahrscheine ("Handy-Ticket").

Wenn man sein Auto für einen längeren Zeitraum abstellen möchten, fallen ab dem sechsten Tag der ununterbrochenen Nutzung Kosten in Höhe von drei Euro pro Tag an. Die höchstzulässige Parkdauer beträgt 30 Tage (ununterbrochene Nutzung). Wenn man innerhalb von 15 Minuten die Park&Ride-Anlage wieder verlässt, fällt keine Gebühr an. Ohne gültigen Fahrschein werden Kosten in Höhe von 50 Euro pro angefangenem Tag direkt an der Ausfahrtssäule fällig (maximal drei Tagestarife bzw. 150 Euro). Diese Kosten können mit Bankomat- oder Kreditkarte beglichen werden.

Seit Sommer 2025 gibt es eine Anzeige bei P1, wie viele freie Plätze vorhanden sind.

Planung Parkhaus

Insgesamt nutzen 2 500 bis 3 000 Personen pro Tag die Bahnanbindung, sagte Bürgermeister David Egger-Kranzinger (SPÖ) am 29. Juli 2025 beim Besuch von Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ). Sie kommen mit Autos, Linienbussen, Fahrrädern oder zu Fuß. Eine Befragung ergab, dass je gut 20 Prozent aus Neumarkt und Straßwalchen kommen, fast 20 Prozent aus Köstendorf. Ein Viertel ist aus dem angrenzenden Oberösterreich. Der Zielort ist zu 30 Prozent der Hauptbahnhof Salzburg. Viele klagten über eine Parkplatznot ab 07 Uhr früh. Als Lösungsvorschlag wurde ein Parkdeck genannt. Genau das (über dem bestehenden Parkplatz 1) streben die Politiker an. Die ursprüngliche Absicht, Flächen von benachbarten Firmen zu kaufen, um ebenerdige Parkplätze zu schaffen, sei nicht zu verwirklichen, so Egger. Es soll stattdessen in die Höhe gebaut werden - für bis zu 300 weitere Stellplätze, wobei laut Egger noch nicht feststehe, auf wie vielen Ebenen. Die Kosten von angeblich rund zehn Millionen Euro wären von den ÖBB, dem Land und der Stadt zu tragen. Der Wunsch des Bürgermeisters ist ein Baubeginn 2028. Der Minister kündigte an, sich bei den ÖBB für das Projekt einzusetzen.[7]

Bildergalerie

Bild 1: Parkplatzprobleme in der ersten Hälfte der 2020er-Jahren.
Bild 2: Ein Dauerparker im Sommer 2024.
Bild 3: Anzeige freier Plätze auf P1 seit Sommer 2025.
Bild 4: Die Anzeigentafel am Freitagvormittag, 14. November 2025.

weitere Bilder

  Park&Ride-Anlage Neumarkt am Wallersee – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblink

Quellen

  • bahnhof.oebb.at, P+R Neumarkt
  • ÖBB Presseaussendung 5. Dezember 2017
  • bahnhof.oebb.at, Informationsbroschüre über die schrankenlose Zufahrtskontrolle mit automatischer Kennzeichenerfassung auf P+R-Parkplätzen der ÖBB, abgefragt am 1. Dezember 2024
  • presse-oebb.at 18. Dezember 2024: "Neues Zufahrtssystem für Park&Ride-Anlagen in Neumarkt am Wallersee"

Einzelnachweise

  1. Salzburger Landeskorrespondenz vom 5. Dezember 2017 "Neue Park-and-Ride-Anlage in Neumarkt am Wallersee in Betrieb"
  2. siehe [[media:Flachgauer_Wochen_13Nov2025_P+R-Neumarkt001.jpg|Bild der Seite in der "Flachgauer Woche".
  3. Die Abweichung zu oben erwähnten 418&nsbp;Plätze könnten Zählfehler auf P1 und P2 sein oder Verringerung durch zwischenzeitliche bauliche Veränderungen.
  4. meinbezirk.at, 5. November 2025: Verlängerung für den Ersatzparkplatz P&R 3
  5. Neumarkter Stadtschrei(b)er
  6. sn.at, 2. Februar 2024 sowie vom 16. Februar 2024
  7. www.sn.at, 29. Juli 2025