Oberndorfer Druckerei

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Oberndorfer Druckerei war ein Unternehmen in der Flachgauer Gemeinde Göming.

Geschichte

Edgar Laber übernahm 1963 mit Ehefrau Inge die Oberndorfer Druckerei in Göming mit 20 Beschäftigten und führte sie bis zum Verkauf 1999 an den kanadischen Konzern Quebecor.

Während der Ägide unter Laber stand die Oberndorfer Druckerei immer für Innovation und Modernisierung: 1975 wird eine bisher nur in Amerika übliche Heatset-Rollenoffsetmaschine angekauft, die die Produktion hoher Auflagen in kurzer Zeit ermöglicht. 1987 stieg Laber in den Vierfarben-Bogenoffset-Druck ein. Doch der kanadische Konzern Quebecor kam in finanzielle Schwierigkeiten, die am 25. April 2019 zum Konkurs der Firma führten. Das Landesgericht Salzburg hatte am 25. April das Konkursverfahren über die Oberndorfer Druckerei auf Eigenantrag eröffnet. Laut vorläufigem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 hat das Unternehmen mit 17,1 Mill. Euro Schulden wobei 12,3 Mill. Euro als aktuell fällige Verbindlichkeiten laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) angegeben wurden. Von der Insolvenz waren 230 Gläubiger betroffen. Als Grund für den Insolvenzantrag gab der Eigentümer, die Circle Printers Luxembourg, vor allem Überkapazitäten in ganz Europa sowie gestiegene Rohstoffpreise an. Masseverwalter Harald Kronberger hatte lange verhandelt - mit drei Interessenten für die insolvente Druckerei. Doch seit 28. Mai 2019 stand fest, dass das Unternehmen doch schließen musste.

In Göming wurden Versandkataloge, Broschüren, Beilagen und Kataloge sowie Zeitschriften hergestellt. Im Geschäftsjahr 2017 fuhr die Oberndorfer Druckerei einen Verlust von rund 2,1 Mill. Euro ein. 2016 betrug der Verlust 1,3 Mill. Euro. Das geht aus dem "WirtschaftsCompass" (Firmenbuch) hervor. 2017 betrug der Umsatz 49,7 Mill. Euro (2016: 60,5 Mill. Euro). Im Geschäftsjahr 2017 hatte die Druckerei einige größere Aufträge verloren.

Die Oberndorfer Druckerei galt als eine der leistungsfähigsten Rollen-Offset-Druckereien Mitteleuropas. Sie war Spezialistin für die Herstellung von Zeitschriften, Katalogen, Prospekten oder Werbemitteln im mittleren bis hohen Auflagenbereich - mit Kunden in Europa und in den USA. In den letzten Jahren führte das Unternehmen 240.000 Euro an Kommunalsteuern ab.

Nachnutzung des Firmengeländes

Im Juni 2020 wurde bekannt, dass die Heimat Österreich gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft m.b.H. das 3,8 Hektar große Gewerbegebiet von der Laber Holding gekauft hatte. Als Makler für dieses Geschäft trat Raiffeisen Immobilien Salzburg auf.

Quellen