Norbert Langbrandtner
Norbert Langbrandtner (* 14. Juli 1970 in Schwarzach, Pongau) ist Triathlet und Veranstalter des Tri-Motion in Saalfelden.
Er lernte bei den Tauernkraftwerken Maschinenschlosser und Technischer Zeichner. Seit 1996 ist er Triathlon-Profi. Als zusätzliches Standbein eröffnete er mit einem Partner ein Fitnessstudio und ist an der Sport-Competence & Event GmbH beteiligt, die die Tri-Motion veranstaltet. Heuer veranstaltet die Firma erstmals auch ein Ski-Opening in Maria Alm.
Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den Salzburger Nachrichten. Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.
Norbert Langbrandtner ist an Strapazen gewöhnt. Der Saalfeldener ist dreifacher Staatsmeister im Triathlon und österreichischer Rekordhalter beim Ironman auf Hawaii. Aber einen Triathlon selbst zu organisieren, stellte auch ihn vor ungeahnte Herausforderungen.
Langbrandtner ist einer der Macher hinter der Tri-Motion in Saalfelden. Die größte Triathlon-Veranstaltung Salzburgs erlebt an diesem Wochenende ihre dritte Auflage. 900 Sportler sind angemeldet. 2007 feuerten 10 000 Zuschauer die Athleten an – trotz Sauwetters. "Wir haben befürchtet, dass wir allein dastehen", sagt Langbrandtner.
Die Planung für das Rennen dauert ein Jahr. "Triathlon ist von der Logistik her die aufwändigste Sportart", sagt Langbrandtner. "Und wir veranstalten gleich vier Rennen." Das reicht vom Mini-Triathlon für Kinder bis zum Hauptbewerb über die halbe Ironman-Distanz. Straßensperren, Verpflegung, Reservierung, Erste Hilfe, Unterhaltungsprogramm: Die Liste der zu organisierenden Dinge ist unüberschaubar. Damit alles klappt, wurden 450 freiwillige Helfer engagiert.
Er selbst wird in Saalfelden nicht starten. Langbrandtner reist kommende Woche zu einem Ironman in Wisconsin (USA). Und die Vorbereitung für so einen Bewerb dauert Monate. "Auf hohem Niveau sind nicht mehr als drei Starts im Jahr möglich", sagt er. "Nach dem Rennen spürt man einen Monat lang die Ermüdung. Dann muss man zwei Monate trainieren, bis man wieder in Hochform ist. Und vor dem Rennen braucht man wieder zwei Wochen Erholung." Während eines Rennens verbrennt der Triathlet 10 000 Kalorien. Der normale Tagesbedarf liegt bei 2 000 bis 3 000. Deshalb finden sich in den Tagen vor dem Bewerb vor allem Kartoffeln, Reis und Nudeln auf dem Teller. "Zum Glück schmecken mir alle drei", sagt Langbrandtner.
Die lange Vorbereitung verhindert meist auch, dass die Sportler während der neunstündigen Strapaze das Handtuch werfen. "Man weiß, dass die nächste Chance nicht so bald kommt. Das motiviert auch in Grenzsituationen. Und manchmal geht man über die Grenzen."
Langbrandtner sieht den Triathlon als gute Lebensschule. "Man muss alles selbst machen. Einen Misserfolg kann man niemandem zuschieben. Man muss daraus lernen. Das hilft auch bei der Organisation."
Auch sein privates Glück hat der Saalfeldener beim Triathlon gefunden. Seine Frau Isolde lernte er bei einem Rennen kennen. Im Mai 2002 haben sie geheiratet. Wenige Wochen später wurden sie gemeinsam Staatsmeister. Sie bei den Frauen, er bei den Männern.
O-Ton
- Die Veranstaltung war ein Risiko. Aber dann war es ein Riesengefühl, dass die ganze Stadt an einem Strang zieht. Gemeinsam kann man auch große Sachen auf die Füße stellen.
- 1992 habe ich einen Fernsehbericht über einen Triathlon gesehen. Ich habe mir gedacht, das will ich auch machen. Dann war ich so fasziniert, dass ich hängen geblieben bin. Für mich stand immer der Spaß im Mittelpunkt. Ich bin auch heute noch mit Feuer und Flamme dabei.
Quelle
- Salzburger Nachrichten (Anton Kaindl)
- Interview mit Langbrandtner im SalzburgerLand Magazin