Karl Moik

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Das Grab von Karl Moik auf dem Friedhof in Oberalm, 2015
Grabstätte von Karl Moik in Oberalm, Juni 2017

Prof. h. c. Karl Moik (* 19. Juni 1938 in Linz; † 26. März 2015 in Salzburg) war ein Entertainer. Als Erfinder und langjähriger Moderator des Musikantenstadl begeisterte er mehr als 25 Jahre Millionen Zuseher und erarbeitete sich seinen Ruf als "Volksmusikpapst" des deutschen Sprachraums.

Leben

Karl Moik wurde in Linz geboren und wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Hallein auf. Nach Abschluss seiner Schulausbildung machte er eine Lehre als Werkzeugmacher. Früh widmete er sich zudem der Musik, lernte Klavier und Akkordeon und absolvierte 1970/1971 eine Sprechausbildung am Salzburger Mozarteum. Bevor Moik zu seiner Berufung im "Musikantenstadl" fand, schulte er sein Geschick als Moderator als Vertreter für Öfen, Kopiergeräte und Fernsehantennen. Daneben demonstrierte er sein Show- und Musiktalent als Mitglied des Jazz-Trios "Jolly Austrians", mit dem er durch ganz Europa tingelte. In dieser Zeit versuchte er sich auch als Interpret volkstümlicher Lieder. Als Ansager bei einem Fußballspiel fiel er einem ORF-Redakteur auf, der ihn ins Studio des Senders vermittelte.

1973 machte Moik erstmals nachhaltig auf sich aufmerksam, als er beim ORF in Linz die Rundfunksendung "Volkstümliche Hitparade" durchsetzte und moderierte. 1980 schließlich konzipierte er für den ORF die Volksmusik-Fernsehsendung "Musikantenstadl", die mit Moik als Moderator ungewöhnliche Popularität gewann - in den 1980er Jahren lockte die Sendung über drei Millionen Österreicher und ein Vielfaches an Deutschen vor die Fernsehschirme. Über die eigentliche Volksmusik hinaus widmete sich der "Musikantenstadl" immer mehr ganz allgemein der populären Musik und ließ auch Raum für Operettenmelodien.

Unverblümter Schmäh beim Moderieren

Moiks Moderationsstil, der von seinen Gesangseinlagen sowie seinem oft unverblümten Schmäh geprägt war (weil er in einer Sendung 2004 etwa Italiener als "Spaghetti-Fresser" bezeichnet hatte, erntete er heftige Kritik und entschuldigte sich), schien unverzichtbar für den "Stadl". ARD und ORF wollten ihn gegen Ende dennoch zum Rücktritt bewegen, mit Andy Borg war bereits ein Nachfolger gefunden. Am 31. Dezember 2005 hieß es für Moik dann nach 25 Jahren und zahlreichen Reisen um die Welt in Klagenfurt zum letzten Mal "Servas, pfiat Gott und auf Wiedersehen".

Mit einem leichten Schlaganfall im Anschluss an die letzte Sendung sorgte Moik jedoch auch nach seinem Abtritt für Aufsehen. Schon 2004 hatte er einen Herzinfarkt erlitten, sich nach eigenen Angaben aber "nie in Lebensgefahr" befunden.

Am 26. März 2015 verstarb Moik im Landeskrankenhaus Salzburg. Er hinterlässt seine Frau Edith und zwei erwachsene Kinder.[1] Zwei Tage später wurde Moik in aller Stille im engsten Familien- und Freundeskreis in Oberalm beigesetzt. [2]

Sein Ausscheiden aus dem Musikantenstadl

Wie Moik nach seinem Abgang vom Musikantenstadl immer wieder erzählte, hatte es keiner der Chefetage des ORF der Mühe wert gefunden, ihn, Moik, im Vorfeld seiner Ablöse persönlich davon informiert. Auch wurde er dann von niemanden zum 30jährigen Jubiläum des Musikantenstadls noch einmal zurück auf die große Bühne gebeten, um ihn mit Applaus zu verabschieden. Über die Hintergründe dieses eher abrupten Abgangs wurde viel spekuliert, auch darüber, dass Moik dieser Abgang das Herz gebrochen hätte und letztlich auch mit zu seinem Tod geführt hätte[3].

Ehrungen

Für seine Verdienste um die Kultur wurde Moik im Jahre 2003 mit dem 'Großen Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Linz' ausgezeichnet, außerdem wurde ihm im August 2004 der Ehren-Professorentitel verliehen. 2004 und 2007 erhielt der Publikumsliebling jeweils eine Krone der Volksmusik.

O-Ton

"Wenn ich meine Karriere Revue passieren lasse, waren 90 bis 95 Prozent eine traumhafte Zeit.", sagte Moik rückblickend vor einem Jahr (2014). Über die weniger schönen Dinge müsse er ja nicht nachdenken.

Quelle

Einzelnachweise