Gertrud Mücke

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Gertrud Mücke

Gertrud Mücke (* 10. Juni 1915 in Zürich, Schweiz; † 10. März 2014) war gelernte Handweberin, Dichterin und Buchautorin aus Bischofshofen.

Leben

Gertrud Mücke musste schon in frühen Jahren die Schule verlassen und in der Weberei ihres Vaters arbeiten. Um dem Webermilieu jedoch zu entfliehen, verdingte sich die junge Gertrud als Dienstmädchen. Ihren ersten Ehemann Max lernte sie in St. Johann im Pongau als Soldat kennen. Sie heirateten 1939. 1941 fiel er bereits. Ihr blieben die zwei Töchter Brigitte und Waltraud. Später führte sie eine Kurz-Ehe mit einem Heiratsschwindler und eine über 40 Jahre lange Partnerschaft mit Walter Mücke.

Mitte der 1950er Jahre wollte Gertrud Mücke den übernommenen elterlichen Betrieb auf eine finanziell gute Basis stellen. Mit unermüdlichem Fleiß schaffte sie es ganz alleine ihren kleinen Betrieb auf gesunde Füße zu stellen und ihre Familie damit zu ernähren.

Schreiben war schon immer ihr größter Wunsch. Nur niemals durfte sie ihrer Neigung nachgehen. Sie wünschte sich schon immer, Zeit zum Schreiben zu haben, wann immer sie es möchte. Die hat sie schließlich erst mit ihrer Pensionierung bekommen.

Schriftstellerisches Aufsehen erregte Gertrud Mücke erstmalig mit ihrem Theaterstück "Die Protestanten-Vertreibung von Goldegg", dessen Premiere anlässlich der Landesausstellung 1981 im Schloss Goldegg über die Bühne ging. Nach dem großartigen Erfolg dieses Stückes, das 1991 wieder aufgenommen wurde und 2006 erneut gespielt wurde, wagte Gertrud Mücke es, eine eigene Theatergruppe zu gründen: "Von der Straße habe ich mir die Schauspieler geholt", erinnert sie sich. Insgesamt flossen dann 15 Stücke jeglichen Genres aus ihrer Feder, davon wurden 13 in Bischofshofen aufgeführt.

Über sich selbst sagte sie, es liege ihr, Dialoge zu erfinden. Sie brauche nur einen Anstoß, einen Impuls und schon sprudelt es. Besonders gut gehe es ihr bei ihren ausgedehnten Bergwanderungen, bei denen sie sich inspirieren lasse. So bildete denn auch die Naturverbundenheit die Seele ihres schriftstellerischen Lebens.

Ehrungen

Gekrönt wurde ihr Lebenswerk mit vielen Auszeichnungen, Kulturpreisen und der Verdienstmedaille für das Amateurtheater Salzburg, u. a.

1981: Ehrung durch den "Salzburger Verein" in Bielefeld anlässlich der Salzburger Landesaustellung in Goldegg
1989: Kulturpreis der Stadt Bischofshofen
1993: Verdienstmedaille des Landes Salzburg für Theaterleitung
2010: Ehrengabe der Stadt Deggendorf anlässlich der 21. Bayrischen Mundarttage

Veröffentlichungen

Ihre Bücher

  • "Das Mäuslein (Märchen, 1982),
  • "Aus meinem Fenster" (Gedichte und Erzählungen, 1983),
  • "Hinter meinem Vorhang" (Gedichte und Erzählungen, 1991),
  • "Fröhliches Altsein" (Autobiografie und Gedichte aus meinen 80 Jahren, 1995) und ihr neuestes Werk
  • "Gewebtes Leben" (eine Biographie, 2002) sind Bestseller geworden.

Quellen

Salzburger Nachrichten
Deggendorfer Zeitung vom 18. Oktober 2010
Bischofshofner Bürgerfibel, Sammelband 5
Salzburger Dialektmosaik