Elendboden

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Elendboden mit Rastplatz an der Großglockner Hochalpenstraße
Rast der Wallfahrer auf dem Elendboden
Gedenktafel am Elendboden

Der Elendboden (2 338 m ü. A.) ist eine annähernd ebene Fläche östlich des Brennkogels, die an der Großglockner Hochalpenstraße liegt.

Lage

Der Elendboden befindet sich nach dem südlichen Ausgang des Mittertörls, einem Teilstück der Großglockner Hochalpenstraße, das das Große Woazköpfl untertunnelt, westlich der heutigen Straße auf Höhe von Kilometer 29,6. Östlich unterhalb der Straße befindet sich die Fuscher Wegscheide, auch Rauriser Wegscheide genannt, an der sich der Weg, vom Seidlwinkltal kommend, teilt: ein Strang führt Richtung Fuscher Törl, der andere Richtung Hochtor (Tunnel).

Beschreibung

Der Elendboden ist heute durch einen Parkplatz und eine Raststelle mit Bänken erschlossen. Dahinter befindet sich der eigentliche Boden, eine größere, relativ ebene Fläche, die an die Schutthalden des Brennkogels anschließt. Hier fällt Grüngestein (Serpentinit) ins Auge, das vom Ostabhang des Brennkogels stammt. Auf dem Elendboden selbst wachsen zahlreiche Pflanzen wie z. B. das Stängellose Leimkraut, der Kriech-Nelkenwurz u.a., die der Pioniervegetation auf Schutt, Moränen und Schneeböden, bzw. den Fels- und Gipfelpflanzen zuzurechnen sind.

Wissenswertes

Auf diesem Boden findet seit Jahrhunderten die Mittagsrast der Pilger der Großglockner Wallfahrt, die traditionell nicht Großglockner Wallfahrt sondern Pinzgauer Wallfahrt, bzw. Heiligenbluterwallfahrt genannt wird, statt. Der Elendboden liegt ja direkt oberhalb der Fuscher Wegscheide, an der sich die Wallfahrer, die aus dem Seidlwinkltal heraufkommen, dem Wallfahrerzug, der aus Ferleiten kommt, anschließen.

1683 fielen im Zuge der Wallfahrt auf dem Elendboden 37 Menschen einem Schneesturm zum Opfer. An sie erinnert heute eine Gedenktafel.

Richard Treuer fand 1946 – ebenfalls im Zuge der Wallfahrt – auf dem Rastplatz am Beindlkar (beim Elendboden) in der Nähe der Rauriser Wegscheide, einen dreizehn Zentimeter langen Bronzedolch, der der älteren Bronzezeit, Stufe B, zugeordnet wird (ca. 1 500 v. Chr.). Der Weg aus dem Seidlwinkltal wurde auch durch den 1874 auf der Maschlalm gefundenen Keltischen Halsreif aus Gold als nachweislich prähistorisch begangen bekannt.

Quellen

  • Österreichische Karte 1:25 000, Topografische Karte mit Straßenaufdruck und Wegmarkierungen, 3227 – West, Großglockner
  • Josef Lahnsteiner, Unterpinzgau, Eigenverlag, Hollersbach, 1960
  • http://www.metzgerwirt-stveit.com