Benedikt Hacker

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Benedikt Hacker (* 30. Mai 1769 in Metten, Niederbayern; † 2. Mai 1829 in der Stadt Salzburg) war ein Salzburger Musiker und Komponist sowie Kunst- und Musikalienhändler.

Leben

Benedikt Hacker war der Sohn des Mettener Brauers Johann Hacker und seiner Frau Magdalena. Obgleich seine Eltern arm waren, erhielt er bereits früh Privatunterricht (Orgel und Klavier) bei Johann Baptist Sternkopf (* 1753; † 1817), dem Direktor der Singschule der Benediktinerabtei Metten. Ein begonnenes Medizinstudium brach er nach wenigen Wochen ab und ging stattdessen 1783 nach Salzburg, wo er zunächst bei seinem Landsmann Modest Schmetterer unterkam. In Salzburg war er Violin-Schüler von Leopold Mozart und Komposition-Schüler von Johann Michael Haydn. Nach dem Tod Schmetterers wurde er 1784 Chorgeiger an der Stiftskirche Nonnberg, nahm jedoch zur Sicherung seines Lebensunterhalts 1786 eine Anstellung an der Hof- und Akademischen Waisenhausbuchhandlung an, wo er zum Buchhalter aufstieg. Am 1. Jänner 1803 eröffnete er eine Musikalienbuchhandlung, die bald zur renommiertesten der Stadt wurde. Dort verlegte er neben eigenen Werken insbesondere weltliche Kompositionen seines Freundes Michael Haydn. Allerdings trieben ihn finanzielle Schwierigkeiten schließlich in den Selbstmord. Er ertrank in der Salzach zwischen Salzburg und Maria Plain.

Zu seinen Werken gehört neben geistlicher Musik und weltlichen Liedern auch die 1801 komponierte Karnevalsoper List gegen List oder der Teufel im Waldschloß.

Im ersten Stock seiner Musikalienbuchhandlung in der Griesgasse 25/Sterngässchen betrieb er einen Musiksalon, in dem sich die Musikalische Gesellschaft in Salzburg, aus der 1811 der Lese- und Geselligkeitsverein "Museum" hervorging, zu treffen pflegte. Die Errichtung der Michael-Haydn-Gedenkstätte wurde 1821 von ihm initiiert.

Seit 1804 war er verheiratet[1] mit Anna, geborene Brandner (* 1760; † 18. Oktober 1825)[2].

Der am 4. Mai 1829 vom Polizeikommissariat Salzburg erlassenen Abgängigkeitsanzeige zufolge war er von großer, dicker Statur, hatte ein breites blatternarbiges Angesicht, eine große breitgedrückte Nase, graue Augen, war ganz kahlköpfig und trug eine dunkelbraune Perücke. In der rechten Wange hatte er eine Fleischwarze, dann am obern Kiefer nur zwei und am untern nur einen Schneidezahn.[3]

Quellen

Einzelnachweise