Museum Rupertinum
Das Rupertinum ist Teil des Museums der Moderne Salzburg, sein neuer Titel lautet daher auch Museum der Moderne Rupertinum.
Geschichte
Das Rupertinum wurde erstmals 1350 erwähnt und diente unter Erzbischof Paris Graf von Lodron als Ausbildungsort für Priesterzöglinge. Fertiggestellt wurde der frühbarocke Bau 1633. Das zwischen Franziskanerkirche und Kollegienkirche, in unmittelbarer Nähe der Festspielhäuser stehende Haus wurde jahrhundertlang als Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg genutzt. Bis 1974 beherbergte es ein SchülerInnen- und StudentInnenheim.
Gründungsjahre
Das Rupertinum als Museum zeitgenössischer Kunst ist einer Idee des Salzburger Kunsthändlers Friedrich Welz zu verdanken. Er vermachte 1976 einen Großteil seiner privaten Sammlung dem Land Salzburg, welches sich daraufhin nach einem geeigneten Ort für Ausstellungen umsah. 1983 wurde das Rupertinum als Salzburger Museum für moderne Kunst und Graphische Sammlungen eröffnet.
Das komplette druckgrafische Werk Oskar Kokoschkas war einer der Schätze aus der Welzsammlung, die ab diesem Zeitpunkt im Rupertinum ausgestellt wurden. Gründungsdirektor Otto Breicha stellte außerdem eine bedeutende Sammlung zeitgenössischer österreichischer Fotografie zusammen.
Im Lauf der Jahre wurden die Räumlichkeiten internationalen Standards entsprechend adaptiert und eignen sich heute hervorragend für die Ausstellung von Grafiken und Fotoarbeiten. Das Gebäude ist darüber hinaus mit einem Innenhof ausgestattet, der vom Max-Reinhardt-Platz her begehbar ist.
Ab 1998 wurde das Haus von Peter Weiermair, 2001 bis 2006 von Agnes Husslein geleitet, unter deren Ägide mit der Eröffnung des Museums auf dem Mönchsberg 2004 auch das Museum der Moderne mit dem Zwei-Häuser-Konzept geschaffen wurde.
Museum für Fotografie und Medienkunst
Seit Jänner 2006 ist der Schweizer Toni Stooss Leiter des Museums der Moderne, als Kuratorin agiert Margit Zuckriegl im Rupertinum. In den letzten Jahren wurde versucht, dem Rupertinum ein eigenständiges Profil als internationales Museum für Fotografie und Medienkunst zu verschaffen.
Teil dieses Versuchs war die Erneuerung des Otto-Breicha-Preises für Fotokunst, benannt nach Otto Breicha (1932-2003), Gründungsdirektor des Rupertinums bzw. des heutigen Museums der Moderne. Der Preis war von 1983 bis 2001 alle zwei Jahre vergeben worden. Für die Wiederbelebung 2007 hat die Familie Breicha 5.000 Euro Preisgeld gestiftet. Der erste Preisträger wurde mit Hinblick auf die Erweiterung der in Salzburg aufgebauten österreichischen Fotosammlung um Medienkunst gewählt: der Experimentalfilmer Ferry Radax erhielt den Preis am 2. März 2007.
2008 wird das Dachgeschoss des Rupertinums neu gestaltet.
Quellen
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): "Salzburger Kulturlexikon", Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1
- Salzburger Nachrichten
- Homepage Museum der Moderne