Kaiserbuche
Die Kaiserbuche in der Gemeinde Obertrum war eines der ältesten Naturdenkmäler des Bundeslandes Salzburg. Sie wurde 1779 gepflanzt und stand 225 Jahre lange auf dem Kamm des Haunsbergs bevor sie 2004 einem Sturm zum Opfer fiel. An Stelle des alten Baumes wurde 2005 eine Neupflanzung vorgenommen.
Geschichte
Die Kaiserbuche stand 225 Jahre lang als naturkundliches Wahrzeichen Obertrums, ca. 6 km südwestlich des Ortes auf 766 Meter Seehöhe, am Kamm des Haunsbergs. Der Baum wurde anlässlich des inoffiziellen Besuches des damals noch eigenständigen Erzstiftes durch den österreichischen Kaiser Joseph II. am 28. Oktober 1779 gepflanzt. Kaiser Josef II. soll der Überlieferung nach von der Anhöhe des Haunsbergs aus das für die Habsburger von den Bayern neu erworbene Innviertel (seit damals Teil des Landes Oberösterreich) besichtigt haben.
Zum 20jährigen Regierungsjubiläum Kaiser Franz Joseph I. wurde am 29. August 1868 – Salzburg war inzwischen ein Teil Österreichs -, neben der Kaiserbuche auf dem Haunsberg, eine Kapelle errichtet.
Am 12. August 2004 wurde das altehrwürdige, mittlerweile aus Altersgründen geschwächte und durch Pilzbefall beeinträchtigte Naturdenkmal, durch einen Sturm umgerissen. Dabei wurde auch die sich unter Panzerglas auf dem Obelisken befindliche, zum Gedenken an den Besuch Kaiser Joseph II. vergoldete Krone komplett zerstört und die erst ein Jahr zuvor aufwendig renovierte Kapelle beschädigt. Einzelne Baumscheiben des einst zu den ältesten Naturdenkmälern des gesamten Bundeslanden zählenden Wahrzeichens wurden der Gemeinde Obertrum und dessen Heimatmuseum überlassen.
Im Rahmen einer Rettungsaktion für die kranke Kaiserbuche wurden in der Landesgärtnerei genetische Erben des wohl berühmtesten Salzburger Baumes gezogen. Am 1. Mai 2005 pflanzte Otto von Habsburg, der Sohn des letzten österreichischen Kaisers Karl. I., einen dieser Ableger anstelle der alten Kaiserbuche und wurde damit Zeuge und Geburtshelfer eines künftigen, neuen Naturdenkmals das dereinst vielleicht genauso gern besucht und bewundert wird, wie in den vergangenen Jahrzehnten die alte Kaiserbuche.
Quellen
- Homepage der Gemeinde Obertrum u. a.