Johannes Neuhardt
Prälat Prof. Dr. Johannes Neuhardt (* 22. September 1930 in Salzburg) ist ein Salzburger Theologe und Heimatforscher.
Leben
Johannes Neuhardt wurde in eine alte bürgerliche Familie in Salzburg hinein geboren. Für einen seiner Vorfahren schrieb Leopold Mozart die Hochzeitsmusik. Nach der Mittelschule und dem Studium der Theologie in Salzburg empfing Neuhardt 1953 die Priesterweihe. Es folgten mehrere Seelsorger-Stellen und ein Zweitstudium der Kunstgeschichte und Archäologie in Innsbruck. Dort wurde Neuhardt 1960 zum Dr. phil. promoviert und war ab diesem Jahr in verschiedenen Funktionen an der Salzburger Kurie tätig.
1974 gründete er das Salzburger Dommuseum.
Er ist seit 1978 Mitglied des Domkapitels und fungierte von 1992 bis 2005 als dessen Dekan (Domdechant). In dieser Eigenschaft setzte sich Neuhardt unermüdlich für die Restaurierung des Domes ein, als dessen 80 Meter hohe Marmorfassade starke Schäden zeigte. Er konnte rund 40 Millionen Schilling für die Sanierung der stark beschädigten Fassade auftreiben; etwa 30 Millionen Schilling wurden noch benötigt. 1998 sollte die Sanierung - pünktlich zum 1.200 Jahre-Jubiläum der Erhebung Salzburgs zum Erzbistum - abgeschlossen sein. Als Spende für die geplante Benefizauktion zugunsten des Doms am 28. Juni im Diözesansaal überreichte Bürgermeister Dr. Josef Dechant anlässlich der Verleihung des Bürgerbriefs der Stadt Salzburg an Neuhardt am 10. März 1997 zwei Reliefs des Salzburger Künstlers Bernhard Prähauser. Die beiden Werke aus Ankäufen der Stadt - "Die Kreuzabnahme Christi" und ein mit "Jedermann" betiteltes Werk - dürften bei Kunstkennern hoch im Kurs stehen. Die Versteigerung wurde mit dem Salzburger Dorotheum durchgeführt, der Reinerlös kam ausschließlich der Domsanierung zugute.
Prälat Johannes Neuhardt ist Apostolischer Protnotar und derzeit (2009) Diözesankonservator. In dieser Aufgabe eröffnete er am 3. Oktober 2009 die Krypta des Konradinischen Doms für die Öffentlichkeit.
Der exzellente Kunsthistoriker ist durch seine Fachkenntnis und Offenheit ein Wegbereiter für die zeitgenössische Kunst in der Erzdiözese Salzburg. Bei zahlreichen neuen und neu gestalteten Kirchen brachte er das II. Vatikanische Konzil zur Geltung. Dommuseum, Telefonseelsorge und die Medienkommission der Erzdiözese Salzburg sind ebenso eine Initiative des gebürtigen Salzburgers wie der richtungweisende Kardinal-König-Kunstfonds.
Quellen
- www.stadt-Salzburg.at
- Salzburger Nachrichten, 3. Oktober 2009 und 22. September 2010