Das Zillertal ist ein etwa 50 km langes Seitental des Inntals, des Haupttales Nordtirols. Mit dem Gerlostal stellt es eine Verbindung des Inntals - über den Gerlospass und die Gerlos Alpenstraße - mit dem zu Salzburg gehörenden dem Pinzgau dar.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Tal im Jahr 889 als "Cillarestale".

Salzburger Herrschaft im Mittelalter

Eine Reihe von Schenkungen begründete dann den reichen Grundbesitz der Salzburger Erzbischöfe.

Aus einer Urkunde des Jahres 1188 geht hervor, daß der Salzburger Erzbischof Adalbert III. auf die Zehentabgabe einiger Bauern in der Pfarre Zell zu Gunsten des Spitals zu Ehren des heiligen Johannes des Täufers in Zell verzichtete. Dasselbe wurde in einer zweiten Urkunde im Jahre 1198 bestätigt. Ein Spital war damals eine Zufluchtsstätte, besonders in Zell war es eine solche für Wanderer, die über den Gerlospass in den Pinzgau wollten oder von dort herkamen, sich hier etwas erholten, um dann weiter zu wandern.

Grenzziehungen 1816/1818

1816 kam das - seit 1810 bayrisch gewesene - Herzogtum Salzburg, zu dem damals noch der östliche Teil des Zillertals gehörte, zum Kaisertum Österreich. Kaiser Franz I. trennte - durchaus zur Zufriedenheit der Bevölkerung - den salzburgerischen Anteil des Zillertals von Salzburg ab und vereinigte ihn mit Tirol.

Im Jahr 1818 entschied Papst Pius VII. über die Grenzziehung zwischen der Erzdiözese Salzburg und der Diözese Brixen dahingehend, dass die seit ältester Zeit zu Salzburg gehörenden Teile des Zillertales bei Salzburg zu bleiben hätten. Dieser Teil der Erzdiözese bildete das Gebiet des neu errichteten Dekanats Zell am Ziller; somit erhielt die Erzdiözese Salzburg ihre heutige Ausdehnung.

Auch diese zuungunsten des Bistums Brixen erfolgende kirchliche Grenzziehung geschah zur Zufriedenheit der Bevölkerung (zumal die Verkehrslage Brixens aus der Sicht dieses Landesteils verhältnismäßig ungünstig ist).

Im Salzburger Teil des Zillertales lagen und liegen insbesondere die Orte Straß i. Z., Bruck am Ziller, Hart i. Z., Zell am Ziller, Stumm und Mayrhofen i. Z.; während insbesondere Fügen, Ried i. Z. und Aschau i. Z. jenseits der Diözesan- und Flussgrenze liegen.

Protestantenverfolgung

Den Zillertaler Protestanten, die die erzbischöfliche Bekämpfung der Ketzerei überdauert hatten und im Jahr 1816 Tiroler geworden waren, wurden (auf Betreiben der in Tirol maßgeblichen erzkatholischen Kreise, aber auch des Salzburger Erzbischofs Augustin Gruber (* 1763, † 1835), die Begünstigungen des Toleranzpatentes Kaiser Josefs II. vorenthalten.

So brachen am 31. August 1837 427 Zillertaler Protestanten, die sich weigerten, katholisch zu werden, auf zur Wanderung in eine neue Heimat: 416 nach (Preußisch-)Schlesien, 11 nach Kärnten und in die Steiermark.

Andenken

Die Zillertalstraße im Salzburger Stadtteil Lehen erinnert daran, dass das Zillertal einst zu Salzburg gehört hat.

Quellen