Autoschleuse Tauernbahn
Die Tauernschleuse ist eine Autoschleuse auf der Tauernbahn und verbindet durch den Tauerntunnel das Mölltal in Kärnten mit dem Gasteinertal in Salzburg.
Sie stellt eine meist staufreie Alternative zum Tauerntunnel auf der Tauernautobahn (A 10) dar.
Betrieb
Die Shuttlezüge verkehren grundsätzlich im Stundentakt vom Bahnhof Böckstein aus in Südrichtung zur Minute 20 und vom Bahnhof Mallnitz aus in Richtung Norden zur Minute 50. Die erste Abfahrt von Böckstein erfolgt dabei um 06:20 Uhr, die letzte um 22:25 Uhr. In entgegengesetzter Richtung führt die erste Abfahrt um 05:40 Uhr nach Böckstein und die letzte um 21:55 Uhr. An verkehrsstarken Tagen finden die Abfahrten in beiden Richtungen jeweils im Halbstundentakt statt.
Ladebeginn ist jeweils 15 Minuten vor Abfahrt, Ladeschluss 5 Minuten vor Abfahrt.
Die Anreise zur Verladestelle erfolgt von der A 10 Abfahrt Bischofshofen über die Pinzgauer Straße (B 311) bis Lend und dann über die Gasteiner Straße (B 167) nach Böckstein. Auf Kärntner Seite geht es durch das Mölltal zurück zur A 10 beim Anschlussknoten Spittal.
Modernisierung
Nach der Tunnelkatastrophe von Kaprun wurde die Tauernschleuse zwischen 2000 und 2004 modernisiert. 61 Millionen Euro wurden in den Umbau investiert, Ziel war vor allem die Erhöhung der Sicherheit sowie die Modernisierung der Technik. So wurden die Kommunikationsmöglichkeiten im Tunnel verbessert, Fluchtwege mit Orientierungsbeleuchtung geschaffen und eine fixe Löschwasserleitung integriert. Vor den Tunnelportalen wurden hubschraubergerechte Rettungsplätze errichtet. Um die Tunnelsicherheit zu erhöhen, gibt es seither im Tunnel keine einzige Weiche mehr. Die Schienenstränge verlaufen voneinander unabhängig.
Im April 2005 wurde ein Tunnelrettungszug in Böckstein stationiert: Entwickelt und gebaut wurde der Rettungszug von der Firma Dräger Safety AG. Mit Überdrucktechnologie gegen das Eindringen von Rauch und Gasen, autarker Energieversorgung und Atemluftregeneration kann er sechs Stunden im Tunnel zu Rettungsmaßnahmen eingesetzt werden. Der Zug besteht aus einer Feuerwehreinheit mit Niederflurwaggons für die Feuerwehrfahrzeuge, einem Energie-, Löschmittel- und Mannschaftscontainer und einer Rettungseinheit mit einem Container für 60 Personen. Das Containersystem bietet vor allem Schutz vor Hitze. Zwischen beiden Einheiten treibt eine Diesellokomotive den Zug an.
Im Herbst 2006 wurden 31 neue Garnituren angeschafft: Die neuen Schleusen-Garnituren ermöglichen neben dem Pkw-Transport auch wieder die seit 2000 verbotene Mitnahme von Reisebussen, Wohnwägen, Wohnmobilen und einspurigen Kraftfahrzeugen. Jede Garnitur kann bis zu 50 Pkws transportieren, zu Spitzenzeiten wird in jede Richtung ein Verkehrsaufkommen von 1500 Autos täglich bewältigt.
Beförderungsrichtlinien
Erlaubte Fahrzeugabmessungen:
- Maximale Höhe LKW: 3,60 Meter
- Maximale Höhe Busse: 3,80 Meter
- Maximale Breite: 2,50 Meter
- Maximales Gewicht: 25 Tonnen
Nicht zugelassen sind:
- Flüssig- und erdgasbetriebene Kraftfahrzeuge
- Gefahrguttransporte RID/ADR
Nur auf Anfrage werden befördert:
- Reisebusse über 2,1 Meter Breite
- Motorradgruppen
Quelle
- ÖBB Personenverkehr AG