Haplotinea insectella

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Salzburg, Flachgau, Kasern, 1971.07.07

Haplotinea insectella (Tinea insectella Fabricius, 1794: 303) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Tineidae.

Diagnose

Die braunen Hinterflügel mit leicht violettem Schimmer unterscheiden die Art von anderen ähnlichen Tineiden-Arten, besonders den Niditinea-Arten. Haplotinea ditella (Pierce & Metcalfe, 1938), die in Salzburg noch nicht gefunden wurde, ist mit Sicherheit nur durch anatomische Untersuchung von H. insectella zu unterscheiden, obwohl die Hinterflügel etwas heller sind.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

H. insectella wurde durch anatomische Untersuchung aus Zone I (Alpenvorland und Flyschzone: Bürmoos, Seekirchen und Thalgau), sowie Ia ([Stadt Salzburg]: Kasern) nach Embacher et al. 2024 nachgewiesen, ist hier aber in niedrigen Höhenlagen (ca. 420 bis 560 m nach Kurz & Kurz 2024) durchaus verbreitet. Die Art wird im Allgemeinen aber immer nur einzeln gefunden. Ebenfalls hierher Art gehören höchstwahrscheinlich Angaben aus der Stadt Salzburg durch Mitterberger (1909) vom Mönchsberg und durch Mairhuber aus Sam. Über den natürlichen Lebensraum der Art in Salzburg ist praktisch nichts bekannt, sie wird immer wieder aber auch in Wohnräumen gefunden. Die Imagines fliegen von Juni bis August (Kurz & Kurz 2024).

Nachbarfaunen

Huemer (2013) gibt die Art aus allen österreichischen Bundesländern mit Ausnahme des Burgenlandes an. Klimesch (1990) listet keine Funde aus dem oberösterreichischen Alpengebiet auf, wohl aber aus dem Alpenvorland und dem Mühlviertel. In Bayern kommt die Art in allen vier Landesteilen vor, aus dem voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und den Alpen, sowie aus dem ostbayrischen Grundgebirge aber nur mit Funden vor dem Jahr 2000 (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Über die Biologie von H. insectella ist in Salzburg nichts bekannt, ebensowenig über die Nahrung der Raupen. Hannemann (1977) meldet die Raupe aber primär von Pilzen und faulendem Holz, sekundär aber auch als Vorratsschädling, besonders an pflanzlichen Substraten. Eine Aussage zu einer eventuellen Gefährdung der Art im Land ist daher zur Zeit nicht möglich.

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Projekt: Fauna und Flora von Salzburg

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
  • Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). - In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.11.01].
  • Mitterberger, K. 1909: Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.