Getreidegasse
Die Getreidegasse liegt in der Altstadt von Salzburg und ist heute Salzburgs berühmteste Einkaufsstraße. Ihr besonderer Charakter ergibt sich auch durch die zahlreichen schmiedeeisernen Zunftzeichen.
Geschichte
Diese uralte Gasse war bereits zur Römerzeit ein bedeutender Verkehrsweg und einzige Verkehrsader durch die Stadt, die nach Norden bzw. Westen an dem heutigen Schloss Klessheim bzw. am heutigen [[Liefering] ins heutige Bayern führte. Bis in die Regierungszeit von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau blieb sie auch die einzige Verkehrsader durch die Stadt und in Richtung Bayern.
Im Mittelalter wurde die Straße erstmals 1150 als „Trabegasse“ erwähnt. Das Wort leitet sich vom Traben der Pferde her. Der Ursprung des Namens liegt also nicht im Wort Getreide. Vermutlich wurde aus Trabe-, Trab- oder Trav-Gasse später Tragasse - Traidgasse - Getreidgasse schließlich Getreidegasse.
Die Getreidegasse stellte bereits zur Römerzeit eine bedeutende Verkehrsader dar. Im 14. Jahrhundert bekam Salzburg das Stapelrecht. Die durchreisenden Kaufleute boten am Waagplatz 1 und in der Getreidegasse 18-22 wichtige Waren an.
Gereinigt wurde die Getreidegasse im Mittelalter einmal wöchentlich durch das Aufstauen des Almkanals und anschließendem kurzzeitigen Fluten der Gasse, wodurch die Gasse ausgeschwemmt wurde.
Zu sehen sind auch heute noch zahlreiche Zunftzeichen, wenn auch schon gemischt mit "modernen Zunftzeichen" internationaler Boutiquen und Geschäftsketten.
Lage
Die Getreidegasse verläuft ungefähr parallel zur Salzach in zweiter Reihe vom Alten Markt bis zur Bürgerspitalgasse. Sowohl zur Griesgasse als auch zum Universitätsplatz hin prägen zahlreiche Innenhöfe und Durchhäuser das Bild der Altstadt. Die Getreidegasse ist knapp 500 Meter lang.
Persönlichkeiten
Ihre Bekanntheit hat die Getreidegasse vor allem Wolfgang Amadeus Mozart zu verdanken, der hier 1756 im Hagenauerhaus (Getreidegasse 9) zur Welt kam. Heute ist in seinem Geburtshaus ein Museum eingerichtet, das Touristen aus aller Welt anlockt.
Geschäfte
Als ehemalige Hauptverkehrsstraße - noch in den 1950er Jahren fuhr der Obus durch die schmale Gasse - war die Getreidegasse im 20. Jahrhundert immer von zahlreichen eingesessenen Firmen besiedelt. Große Modehäuser wie Thalhammer oder Mühlberger, Schuhmode von Tagwerker oder Denkstein oder die Eisenwarenhandlung Roitner prägten das Bild. Berühmt und beliebt waren die Produkte der Wiener Bäckerei gewesen. Man musste manchmal Geduld mitbringen, um an die begehrten Bäckereien dieses Hauses in der Warteschlange zu gelangen. Heute sind von den Traditionsbetrieben nur noch wenige erhalten, unter ihnen das Spielwarengeschäft Neumüller oder die Spirituosenhandlung Sporer. Mitte der 1980er Jahre drängte mit McDonalds die erste internationale Kette in die Getreidegasse. Es folgten auch zwei Nordsee-Geschäfte.
Spätestens mit der Entstehung der Einkaufszentren am Stadtrand von Salzburg, wie dem Europark oder der Shopping City Alpenstraße, hat ein Wandel im Branchenmix der Getreidegasse eingesetzt. Einheimische Familienbetriebe wichen großen Markennamen. Aber genau mit diesem Markennamen will die Altstadt Salzburg Marketing Ges.m.b.H. wieder vermehrt Einheimische in die Altstadt locken und natürlich vor allem auch bei den Touristen punkten. Wobei die kritische Anmerkung gestattet sei, dass internationale Marken in allen Großstädten der Welt anzutreffen sind und somit Salzburg austauschbar wird. Auch verliert die Getreidegasse mit der Internationalität wohl auch ihren besonderen Flair, der eben ihren Reiz ausgemacht hatte.
Caféhäuser
Sowohl in der Getreidegasse selbst als auch in angrenzenden Durchhäusern fanden und finden sich traditionsreiche Salzburger Caféhäuser:
Quellen
- Beitrag Altstadt von Salzburg
- Altstadt Salzburg Marketing