Kuno Brandauer: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Kuno Brandauer''' (* [[27. Mai]] [[1895]] in [[Hellbrunn]]; † [[17. April]] [[1980]] in [[Salzburg]]) war Regierungsrat, Bediensteter für das [[Land Salzburg]], Volkskundler, Trachtenforscher und Leiter der [[Dienststelle für Heimatpflege im Amt der Salzburger Landesregierung|Dienststelle für Heimatpflege]] im Amt der [[Salzburger Landesregierung]]. | '''Kuno Brandauer''' (* [[27. Mai]] [[1895]] in [[Hellbrunn]]; † [[17. April]] [[1980]] in [[Salzburg]]) war Regierungsrat, Bediensteter für das [[Land Salzburg]], Volkskundler, Trachtenforscher und Leiter der [[Dienststelle für Heimatpflege im Amt der Salzburger Landesregierung|Dienststelle für Heimatpflege]] im Amt der [[Salzburger Landesregierung]]. | ||
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Kuno Brandauer wurde am in Hellbrunn als Sohn des Gastwirtes [[Leopold Brandauer II.]], Mitglied im Trachtenverein "[[Alpinia]]" zu Salzburg, geboren. | Kuno Brandauer wurde am in Hellbrunn als Sohn des Gastwirtes [[Leopold Brandauer II.]], Mitglied im Trachtenverein "[[Alpinia]]" zu Salzburg, geboren. | ||
| − | Brandauer wurde bereits 1931 Mitglied der [[Nationalsozialismus|NSDAP]] und wirkte während der Zeit des Nationalsozialismus in der SS und den propagandistischen Volkserziehungsinstituten "Amt Rosenberg" und "SS-Ahnenerbe".1934 trat er aus der Kirche aus. Er sprach sich öffentlich dafür aus, Juden deutsche Vornamen und das Tragen von Trachten zu verwehren. Gemeinsam mit dem Volkskundler [[Richard Wolfram]] war er dafür verantwortlich, dass der ehemalige [[Salzburger Landestrachtenverband]] 1939 in die rassistische SS-Forschungs- und Lehrgemeinschaft "Das Ahnenerbe" Heinrich Himmlers aufgenommen wurde. Seine Sympathie und Zugehörigkeit zur Bewegung des Nationalsozialismus führte in der Nachkriegszeit zu Diskussionen ob seiner Einstellung, die ihm schließlich im Fach Volkskunde verwehrt wurde. | + | Brandauer wurde bereits 1931 Mitglied der [[Nationalsozialismus|NSDAP]] und wirkte während der Zeit des Nationalsozialismus in der SS und den propagandistischen Volkserziehungsinstituten "Amt Rosenberg" und "SS-Ahnenerbe". 1934 trat er aus der Kirche aus. Er sprach sich öffentlich dafür aus, Juden deutsche Vornamen und das Tragen von Trachten zu verwehren. Gemeinsam mit dem Volkskundler [[Richard Wolfram]] war er dafür verantwortlich, dass der ehemalige [[Salzburger Landestrachtenverband]] 1939 in die rassistische SS-Forschungs- und Lehrgemeinschaft "Das Ahnenerbe" Heinrich Himmlers aufgenommen wurde. Seine Sympathie und Zugehörigkeit zur Bewegung des Nationalsozialismus führte in der Nachkriegszeit zu Diskussionen ob seiner Einstellung, die ihm schließlich im Fach Volkskunde verwehrt wurde. |
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde in Salzburg eine Dienststelle für Heimatpflege im Amt der Salzburger Landesregierung eingerichtet, wo Kuno Brandauer der Leiter war. Unter anderem setzte er sich für viele Vereine ein und sorgte dafür, dass Vereine wie Musikkapellen, Schützenkompanien und andere Heimatvereine eigene Trachten bekamen. Unter anderem hat er die Tracht der [[Mühlbacher Holzmusi]] der originalen Tracht der [[Mitterberg (Pongau)|Mitterberger]] Knappen aus dem [[16. Jahrhundert]] nachempfunden. | Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde in Salzburg eine Dienststelle für Heimatpflege im Amt der Salzburger Landesregierung eingerichtet, wo Kuno Brandauer der Leiter war. Unter anderem setzte er sich für viele Vereine ein und sorgte dafür, dass Vereine wie Musikkapellen, Schützenkompanien und andere Heimatvereine eigene Trachten bekamen. Unter anderem hat er die Tracht der [[Mühlbacher Holzmusi]] der originalen Tracht der [[Mitterberg (Pongau)|Mitterberger]] Knappen aus dem [[16. Jahrhundert]] nachempfunden. | ||
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[[Ulrike Kammerhofer-Aggermann]], Leiterin des [[Landesinstitut für Volkskunde|Landesinstituts für Volkskunde]] findet es als Volkskundlerin unverständlich, dass Kuno Brandauer nach 1945 überhaupt noch als Heimatkundler hat wirken dürfen. | [[Ulrike Kammerhofer-Aggermann]], Leiterin des [[Landesinstitut für Volkskunde|Landesinstituts für Volkskunde]] findet es als Volkskundlerin unverständlich, dass Kuno Brandauer nach 1945 überhaupt noch als Heimatkundler hat wirken dürfen. | ||
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Version vom 12. März 2012, 17:31 Uhr
Kuno Brandauer (* 27. Mai 1895 in Hellbrunn; † 17. April 1980 in Salzburg) war Regierungsrat, Bediensteter für das Land Salzburg, Volkskundler, Trachtenforscher und Leiter der Dienststelle für Heimatpflege im Amt der Salzburger Landesregierung.
Leben
Kuno Brandauer wurde am in Hellbrunn als Sohn des Gastwirtes Leopold Brandauer II., Mitglied im Trachtenverein "Alpinia" zu Salzburg, geboren.
Brandauer wurde bereits 1931 Mitglied der NSDAP und wirkte während der Zeit des Nationalsozialismus in der SS und den propagandistischen Volkserziehungsinstituten "Amt Rosenberg" und "SS-Ahnenerbe". 1934 trat er aus der Kirche aus. Er sprach sich öffentlich dafür aus, Juden deutsche Vornamen und das Tragen von Trachten zu verwehren. Gemeinsam mit dem Volkskundler Richard Wolfram war er dafür verantwortlich, dass der ehemalige Salzburger Landestrachtenverband 1939 in die rassistische SS-Forschungs- und Lehrgemeinschaft "Das Ahnenerbe" Heinrich Himmlers aufgenommen wurde. Seine Sympathie und Zugehörigkeit zur Bewegung des Nationalsozialismus führte in der Nachkriegszeit zu Diskussionen ob seiner Einstellung, die ihm schließlich im Fach Volkskunde verwehrt wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Salzburg eine Dienststelle für Heimatpflege im Amt der Salzburger Landesregierung eingerichtet, wo Kuno Brandauer der Leiter war. Unter anderem setzte er sich für viele Vereine ein und sorgte dafür, dass Vereine wie Musikkapellen, Schützenkompanien und andere Heimatvereine eigene Trachten bekamen. Unter anderem hat er die Tracht der Mühlbacher Holzmusi der originalen Tracht der Mitterberger Knappen aus dem 16. Jahrhundert nachempfunden.
Brandauer war Mitbegründer des Salzburger Blasmusikverbandes.
Am 17. April 1980 verstarb Regierungsrat Kuno Brandauer in Salzburg.
An ihn erinnern unter anderem ein Denkmal auf dem Mönchsberg, die Kuno-Brandauer-Straße in Leopoldskron sowie die Kuno-Brandauer-Medaille.
Ulrike Kammerhofer-Aggermann, Leiterin des Landesinstituts für Volkskunde findet es als Volkskundlerin unverständlich, dass Kuno Brandauer nach 1945 überhaupt noch als Heimatkundler hat wirken dürfen.
Quellen
- Internet
- diekelten.org Kuno Brandauer
- "Salzburger Nachrichten", 22. August 2011