Caloptilia fidella: Unterschied zwischen den Versionen
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''C. fidella'' wurde von [[Karl Mitterberger|Mitterberger]] (1909) am 20.8.1908 in der [[Josefiau]] in der [[Stadt Salzburg]] nachgewiesen (Zone Ia nach Embacher et al. 2011). Es war dies der einzige Fund im Land für über 100 Jahre, die Art war seither verschollen. Auch eine Suche nach den charakteristischen Blattrollen der Raupen blieb zunächst ergebnislos. Erst ab 2016 konnten diese dann mehrfach in der [[Landschaftsschutzgebiet Aigner Au|Aigner Au]] im Süden der [[Stadt Salzburg]] sowie in [[Thalgau]] (Zone I, [[Alpenvorland]] und [[Flyschzone]], nach Embacher et al. 2011) aufgefunden werden, und auch die Zucht der [[Glossar Biologie#I|Imag]]o war erfolgreich (e.l. 3.9.2016). Letztere tritt in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] also in den Monaten August und September auf und überwintert, die erwachsenen Raupen sind im August, die Puppen ebenfalls im August und September anzutreffen. Lebensraum der Art sind abwechslungsreiche [[Wald (Pflanzenformation)|Wald]]<nowiki></nowiki>ränder und Galeriewälder mit Beständen der Nahrungspflanze der Raupen. Die Höhenverbreitung der Art ist gering und im Land bisher nur von rund 420 bis 550 m dokumentiert ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2020). | ''C. fidella'' wurde von [[Karl Mitterberger|Mitterberger]] (1909) am 20.8.1908 in der [[Josefiau]] in der [[Stadt Salzburg]] nachgewiesen (Zone Ia nach Embacher et al. 2011). Es war dies der einzige Fund im Land für über 100 Jahre, die Art war seither verschollen. Auch eine Suche nach den charakteristischen Blattrollen der Raupen blieb zunächst ergebnislos. Erst ab 2016 konnten diese dann mehrfach in der [[Landschaftsschutzgebiet Aigner Au|Aigner Au]] im Süden der [[Stadt Salzburg]] sowie in [[Thalgau]] (Zone I, [[Alpenvorland]] und [[Flyschzone]], nach Embacher et al. 2011) aufgefunden werden, und auch die Zucht der [[Glossar Biologie#I|Imag]]o war erfolgreich (e.l. 3.9.2016). Letztere tritt in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] also in den Monaten August und September auf und überwintert, die erwachsenen Raupen sind im August, die Puppen ebenfalls im August und September anzutreffen. Lebensraum der Art sind abwechslungsreiche [[Wald (Pflanzenformation)|Wald]]<nowiki></nowiki>ränder und Galeriewälder mit Beständen der Nahrungspflanze der Raupen. Die Höhenverbreitung der Art ist gering und im Land bisher nur von rund 420 bis 550 m dokumentiert ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2020). | ||
Version vom 18. Mai 2023, 11:42 Uhr
Caloptilia fidella (Gracilaria fidella Reutti, 1853) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
C. fidella wurde von Mitterberger (1909) am 20.8.1908 in der Josefiau in der Stadt Salzburg nachgewiesen (Zone Ia nach Embacher et al. 2011). Es war dies der einzige Fund im Land für über 100 Jahre, die Art war seither verschollen. Auch eine Suche nach den charakteristischen Blattrollen der Raupen blieb zunächst ergebnislos. Erst ab 2016 konnten diese dann mehrfach in der Aigner Au im Süden der Stadt Salzburg sowie in Thalgau (Zone I, Alpenvorland und Flyschzone, nach Embacher et al. 2011) aufgefunden werden, und auch die Zucht der Imago war erfolgreich (e.l. 3.9.2016). Letztere tritt in Salzburg also in den Monaten August und September auf und überwintert, die erwachsenen Raupen sind im August, die Puppen ebenfalls im August und September anzutreffen. Lebensraum der Art sind abwechslungsreiche Waldränder und Galeriewälder mit Beständen der Nahrungspflanze der Raupen. Die Höhenverbreitung der Art ist gering und im Land bisher nur von rund 420 bis 550 m dokumentiert (Kurz & Kurz 2020).
Biologie und Gefährdung
Die Biologie der Imagines von C. fidella ist in Salzburg unbekannt. Die Raupen leben an Hopfen (Humulus lupulus) und erzeugen bei ihrer Fraßtätigkeit zunächst Blattminen und dann die für die Gattung typischen Blattrollen. Durch die Spezialisierung auf eine einzige Nahrungspflanze vermeiden die Tiere direkte Konkurrenz zu anderen blattminierenden Schmetterlingen im selben Lebensraum, wie Caloptilia roscipennella (an Juglans regia), Phyllocnistis unipunctella (an Populus nigra), Phyllonorycter lantanella (an Viburnum-Arten) oder Leucoptera malifoliella (an Prunus oder Malus). Obwohl die Futterpflanze an Waldrändern in niedrigen Lagen nicht selten vorkommt, konnte C. fidella bisher nur an wenigen Stellen in Salzburg festgestellt werden. Die Ursache dafür ist unbekannt, die Art wird vorerst aber als ungefährdet angesehen.
Weiterführende Informationen
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Projekt: Fauna und Flora von Salzburg
Bilder
Caloptilia fidella – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Embacher, Gernot; Gros, Patrick; Kurz, M. A.; Kurz, M. E. & Zeller-Lukashort, Christof, 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
- Kurz, M. A.; Kurz, M. E. 2000–2020. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 06 August 2020].
- Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.
- ↑ siehe Phänologie