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| − | Nach einem Steinschlag ist die Eisriesenwelt vorerst geschossen. | + | Nach einem Steinschlag am 12. Juli 2020 ist die Eisriesenwelt vorerst geschossen. |
| | [[Datei:Eisriesenwelt Friggas Schleier.jpg|thumb|Friggas Schleier]] | | [[Datei:Eisriesenwelt Friggas Schleier.jpg|thumb|Friggas Schleier]] |
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| | Die Höhle war bis zu ihrer Erforschung Ende des [[19. Jahrhundert]]s nur im lokalen Bereich bekannt. Erst [[1879]] erkundete [[Anton von Posselt-Czorich]] die ersten 200 Meter und wurde so zum Entdecker der Eisriesenwelt. In einem ausführlichen Bericht, der ein Jahr später in der Zeitschrift des [[Alpenverein]]s veröffentlicht wurde, beschrieb der Naturforscher die eindrucksvolle Höhle. | | Die Höhle war bis zu ihrer Erforschung Ende des [[19. Jahrhundert]]s nur im lokalen Bereich bekannt. Erst [[1879]] erkundete [[Anton von Posselt-Czorich]] die ersten 200 Meter und wurde so zum Entdecker der Eisriesenwelt. In einem ausführlichen Bericht, der ein Jahr später in der Zeitschrift des [[Alpenverein]]s veröffentlicht wurde, beschrieb der Naturforscher die eindrucksvolle Höhle. |
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| − | Dann gerieten Höhle und Bericht in Vergessenheit, bis [[Alexander von Mörk]], Begründer der [[Landesverein für Höhlenforschung in Salzburg|Salzburger Höhlenforschung]], zu Beginn des [[20. Jahrhundert]]s die Bedeutung von Posselts Aufzeichnungen erkannte und wieder publizierte. Nach mehreren Erkundungen durch von Mörk folgten in den [[1920er]] Jahren weitere Forscher. Unter ihnen [[Walter Freiherr von Czoernig-Czernhausen]]. Die ersten einfachen Steiganlagen, um den Höhleneingang zu erreichen wurden bereits [[1920]] angelegt, ebenso die "alte Forscherhütte" am Achselkopf. Am [[3. Oktober]] 1920 wurde die für den ''Touristenverkehr'' geöffnet, wie die [[Salzburger Wacht]] schrieb.<ref>Quelle [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19201004&seite=5&zoom=33 ANNO], Salzburger Wacht, Ausgabe 4. Oktober 1920, Seite 5</ref> Bei der Eröffnung waren u. a. der Obmann der Sektion Salzburg des [[Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg|Vereins für Höhlenkunde]] Dr. [[Gustav Freytag]] und Dr. [[Heinrich Hackel]] anwesend.<ref>Quelle [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19201005&seite=6&zoom=33 ANNO], Salzburger Wacht, Ausgabe 5. Oktober 1920, Seite 6</ref> | + | Dann gerieten Höhle und Bericht in Vergessenheit, bis [[Alexander von Mörk]], Begründer der [[Landesverein für Höhlenforschung in Salzburg|Salzburger Höhlenforschung]], zu Beginn des [[20. Jahrhundert]]s die Bedeutung von Posselts Aufzeichnungen erkannte und wieder publizierte. Nach mehreren Erkundungen durch von Mörk folgten in den [[1920er]] Jahren weitere Forscher. Unter ihnen [[Walter Freiherr von Czoernig-Czernhausen]]. Die ersten einfachen Steiganlagen, um den Höhleneingang zu erreichen wurden bereits [[1920]] angelegt, ebenso die "alte Forscherhütte" am Achselkopf. |
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| | + | Am [[3. Oktober]] 1920 wurde die für den ''Touristenverkehr'' geöffnet, wie die [[Salzburger Wacht]] schrieb.<ref>Quelle [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19201004&seite=5&zoom=33 ANNO], Salzburger Wacht, Ausgabe 4. Oktober 1920, Seite 5</ref> Bei der Eröffnung waren u. a. der Obmann der Sektion Salzburg des [[Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg|Vereins für Höhlenkunde]] Dr. [[Gustav Freytag]] und Dr. [[Heinrich Hackel]] anwesend.<ref>Quelle [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19201005&seite=6&zoom=33 ANNO], Salzburger Wacht, Ausgabe 5. Oktober 1920, Seite 6</ref> |
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| | Die Nachricht dieses Naturwunders verbreitete sich rasch und es setzte die Nachfrage zur Besichtigung der Höhle ein. Die Besucherzahl stieg stetig, was [[1921]] zur Folge hatte, dass ein Fußweg von [[Werfen]] nach [[Tenneck]] gebaut und [[1924]] die durchgehende Begehung der bislang erforschten Eishöhle fertig gestellt war. Ein Jahr später entstand neben der alten Forscherhütte ein großes Schutzhaus. Sie wurde nach [[Friedrich Oedl]] benannt, der viel zur Erschließung der Eisriesenwelt beigetragen hatte. | | Die Nachricht dieses Naturwunders verbreitete sich rasch und es setzte die Nachfrage zur Besichtigung der Höhle ein. Die Besucherzahl stieg stetig, was [[1921]] zur Folge hatte, dass ein Fußweg von [[Werfen]] nach [[Tenneck]] gebaut und [[1924]] die durchgehende Begehung der bislang erforschten Eishöhle fertig gestellt war. Ein Jahr später entstand neben der alten Forscherhütte ein großes Schutzhaus. Sie wurde nach [[Friedrich Oedl]] benannt, der viel zur Erschließung der Eisriesenwelt beigetragen hatte. |
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| | [[2009]] wurde die Eisriesenwelt von einer Jury als Kandidatin für die sieben Naturweltwunder nominiert. Mittels Publikumsabstimmung hat es die Eishöhle bis unter die Top 77 geschafft. Leider ist die Eisriesenwelt am Votum der Fachjury gescheitert. | | [[2009]] wurde die Eisriesenwelt von einer Jury als Kandidatin für die sieben Naturweltwunder nominiert. Mittels Publikumsabstimmung hat es die Eishöhle bis unter die Top 77 geschafft. Leider ist die Eisriesenwelt am Votum der Fachjury gescheitert. |
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| − | === Ereignis === | + | === 2020: 100 Jahre touristische Führungen === |
| − | Am Sonntag, den [[12. Juli]] [[2020]] starb ein 14-jähriger Iraker am Weg zwischen der Seilbahnbergstation und dem Höhleneingang bei einem Steinschlag. Zirka 400 Meter oberhalb der Unglücksstelle hatte sich ein Felsbrocken mit zirka zwei Kubikmeter gelöst, in die Tiefe, zerbarst in viele bis zu 25 Kilogramm schwere Teile und schlug auf der Schutzgalerie auf, einzelne Teile auch daneben. Dort befanden sich zu dem Zeitpunkt nach ersten Informationen vier Personen, zwei von ihnen wurden von den Brocken getroffen und dabei getötet beziehungsweise verletzt. Ursache dafür waren die schweren Regenfälle am Tag zuvor.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/14-jaehriger-bursch-stirbt-bei-steinschlag-vor-eisriesenwelt-in-werfen-90083296 www.sn.at], 12. Juli 2020</ref> | + | Die Eisriesenwelt eröffnet eigentlich jedes Jahr am 1. Mai. [[2020]] hätte ein Jubiläum gefeiert werden sollen: Genau vor 100 Jahren gab es die erste Besucherführung in der Eishöhle. Die Feier wurde wegen des [[Corona-Virus]] abgesagt. Die Besucherzahlen hätten sich zuletzt vielversprechend entwickelt. Seit Ende Mai 2020 kamen rund 17 000 Besucher - davon 1 500 am Samstag.<ref name="SN13Jul">[https://www.sn.at/salzburg/chronik/ein-helles-geraeusch-so-kam-es-zu-der-tragoedie-bei-der-eisriesenwelt-in-werfen-90083296 www.sn.at], 13. Juli 2020</ref> |
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| | + | === 2020: Steinschlag mit Todesfolge === |
| | + | Am Sonntag, den [[12. Juli]] [[2020]] starb ein 14-jähriger Iraker am Weg zwischen der Seilbahnbergstation und dem Höhleneingang bei einem Steinschlag. Er war mit seinen Eltern unterwegs. Zirka 400 Meter oberhalb der Unglücksstelle hatte sich ein Felsbrocken mit zirka zwei Kubikmeter gelöst, in die Tiefe, zerbarst in viele bis zu 25 Kilogramm schwere Teile und schlug auf der Schutzgalerie auf, einzelne Teile auch daneben. Dort befanden sich zu dem Zeitpunkt nach ersten Informationen vier Personen, zwei von ihnen wurden von den Brocken getroffen. Der eine starb dabei, der andere, ein 19-Jähriger Österreicher, der ebenfalls mit seinen Eltern unterwegs war, wurde am Bein verletzt. Ursache dafür waren die schweren Regenfälle am Tag zuvor.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/14-jaehriger-bursch-stirbt-bei-steinschlag-vor-eisriesenwelt-in-werfen-90083296 www.sn.at], 12. Juli 2020</ref> |
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| | + | Drei Lawinengalerien sichern den Zustiegsweg. Doch da sich die Felsplatte am Sonntag in einer so großen Höhe gelöst habe, hätten sich die Brocken auf eine Breite von 100 Metern verteilt. Die Eisriesenwelt wurde bis auf Weiteres behördlich gesperrt. Die Sicherheitsvorkehrungen müssten nun evaluiert werden, heißt es.<ref name="SN13Jul"></ref> |
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| | ==Erreichbarkeit== | | ==Erreichbarkeit== |