Domgrabungsmuseum: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „*[“ durch „* [“) |
(erg ~~~~ Führung 26.01.2019) |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
| − | Das '''Domgrabungsmuseum''' liegt unter dem [[Domplatz]] und | + | Das '''Domgrabungsmuseum''' liegt teilweise unter dem [[Domplatz]] und teilweise unter dem [[Residenzplatz]] in der [[Altstadt]] von Salzburg. Das Museum gehört zum [[Salzburg Museum]]. |
| − | == | + | == Geschichte == |
| − | [[Hermann Vetters]] hat mit den | + | [[Hermann Vetters]] hat mit seinen Grabungen - durchgeführt [[1956]] bis [[1958]], sowie [[1966]] bis [[1967]] rund um den [[Salzburger Dom]], die er damals allein durchgeführt hatte, einen neuen Zweig der Archäologie begründet: Die Mittelalter-Archäologie. Es war dies die erste große archäologische Forschung, also mit Krampen und Schaufel, die sich überwiegend dem Mittelalter gewidmet hat. Vorher waren es lediglich vage Interpretationen von Architekten, Baumeistern und anderen "selbst ernannten Archäologen", die meinten, die Abfolge diverser Bauperioden zu wissen. Allerdings hat die Domgrabung etwa 40 Jahre später auch Kritiker gefunden und Neuinterpretationen der Tätigkeit von Dr. Vetters bewirkt <ref>siehe Wilfried K. Kovacsovics und Fritz Moosleitner, Führer durch die Domgrabungen in Salzburg, Salzburg 1987. 48 S., 30 Abb. (dt./ital.-dt./engl.)</ref>. |
| − | ==Das Museum== | + | == Das Museum == |
| − | + | Der Eingang und Abstieg zum Domgrabungsmuseum liegt im [[Dombögen|nördlichen Dombogen]] in der südwestlichen Ecke am Residenzplatz. | |
| + | |||
| + | Das Domgrabungsmuseum führt hinunter zu den Fundamenten des Doms. Dort - etwa 4 Meter unter dem heutigen Niveau - kann man insbesondere die alten Fundamente und das Mauerwerk der Vorgängerbauten des heutigen Doms sehen. | ||
| + | |||
| + | * Dom des Bischofs [[Virgil]] (764-774) | ||
| + | * Baureste aus karolingischer und ottonischer Zeit (9.-11. Jahrhundert) | ||
| + | * Fundamentmauerwerk vom Westwerk des sogenannten [[Hartwig]]-Doms, errichtet vor 1020 | ||
| + | * [[Romanik|romanische]] Dom des Erzbischof [[Konrad III. von Wittelsbach]] (1181- ca. 1200), abgetragen nach dem Brand [[1598]] | ||
| + | : Fundamentmauerwerk des Nord- und des Südturmes auf der Westseite. | ||
| + | * Zubauten aus der [[Gotik]] | ||
| + | * Zubauten aus dem [[16. Jahrhundert]] | ||
| + | * Fundamente für den großen Dombau unter Fürsterzbichof [[Wolf Dietrich von Raitenau]]. Dieser Bau kam nicht zu Ausführung. | ||
| + | * Fundament des heutigen Doms, erbaut durch die Fürsterzbichöfe [[Markus Sittikus]] und [[Paris Lodron]] | ||
| + | |||
| + | Der zweite Teil der Ausstellung ist der [[Römer]]zeit widmet. Südlich der [[Alte Residenz|Alten Residenz]] - etwa 4 Meter unter dem heutigen Niveau - liegt ein spätantikes großes rechtwinkeliges römisches Gebäude mit einem Peristyl-Hof (eine Villa oder Gericht) aus der zweiten Hälfte des [[4. Jahrhundert]]s. Darunter liegen römische Bauten aus dem [[2. Jahrhundert]] nach Christus, bestehend aus Mauerwerk, Kanal, zahlreiche Kleinfunde, sowie eine Warmluftheizanlage (Hypokaustum) und mehrere Mosaikböden. Zu sehen sind auch mehrere römische Grabsteine und ein römischer Meilenstein. | ||
Geleitet wird das Domgrabungsmuseum von Dr. Wilfried Kovacsovics. | Geleitet wird das Domgrabungsmuseum von Dr. Wilfried Kovacsovics. | ||
| Zeile 12: | Zeile 26: | ||
Das Museum ist mit dem [[Österreichisches Museumsgütesiegel|Österreichischen Museumsgütesiegel]] ausgezeichnet. | Das Museum ist mit dem [[Österreichisches Museumsgütesiegel|Österreichischen Museumsgütesiegel]] ausgezeichnet. | ||
| − | ==Adresse== | + | == Adresse == |
:''Residenzplatz - Dombogen'' | :''Residenzplatz - Dombogen'' | ||
:''Tel.: 06 62 - 84 52 95 (nur Juli, August) bzw. 06 62 -62 08 08 - 131'' | :''Tel.: 06 62 - 84 52 95 (nur Juli, August) bzw. 06 62 -62 08 08 - 131'' | ||
| Zeile 18: | Zeile 32: | ||
:''Leiter: Dr. Wilfried Kovacsovics'' | :''Leiter: Dr. Wilfried Kovacsovics'' | ||
| − | ==Öffnungszeiten== | + | == Öffnungszeiten == |
*Juli und August täglich 09:00 bis 17:00 Uhr | *Juli und August täglich 09:00 bis 17:00 Uhr | ||
*außerhalb dieser Zeiten auf Anfrage Telefon: 06 62 - 62 08 08 - 131 | *außerhalb dieser Zeiten auf Anfrage Telefon: 06 62 - 62 08 08 - 131 | ||
| Zeile 25: | Zeile 39: | ||
: 2015: 6 061 Besucher<ref>{{Quelle SN|21. Jänner 2016}}</ref> | : 2015: 6 061 Besucher<ref>{{Quelle SN|21. Jänner 2016}}</ref> | ||
| − | ==Literatur== | + | == Literatur == |
[[Hermann Vetters]] ''Die Domgrabungen in Salzburg. Ein Führer durch das Grabungsmuseum mit einer kurzen Baugeschichte der Mittelalterlichen Domes'', Salzburg, 1975 | [[Hermann Vetters]] ''Die Domgrabungen in Salzburg. Ein Führer durch das Grabungsmuseum mit einer kurzen Baugeschichte der Mittelalterlichen Domes'', Salzburg, 1975 | ||
Wilfried K. Kovacsovics und Raimund Kastler, ''Domgrabungsmuseum Salzburg'', Salzburg 2004. 56 S., 52 Abb. | Wilfried K. Kovacsovics und Raimund Kastler, ''Domgrabungsmuseum Salzburg'', Salzburg 2004. 56 S., 52 Abb. | ||
| − | == | + | == Quellen == |
* Recherchen bei Prof. Dr. Wolfgang Vetters, Sohn von Dr. Hermann Vetters | * Recherchen bei Prof. Dr. Wolfgang Vetters, Sohn von Dr. Hermann Vetters | ||
* Homepage SMCA | * Homepage SMCA | ||
| + | * Schautafeln, Lagepläne und Legenden im Domgrabungsmuseum | ||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
Version vom 2. April 2019, 19:43 Uhr
Das Domgrabungsmuseum liegt teilweise unter dem Domplatz und teilweise unter dem Residenzplatz in der Altstadt von Salzburg. Das Museum gehört zum Salzburg Museum.
Geschichte
Hermann Vetters hat mit seinen Grabungen - durchgeführt 1956 bis 1958, sowie 1966 bis 1967 rund um den Salzburger Dom, die er damals allein durchgeführt hatte, einen neuen Zweig der Archäologie begründet: Die Mittelalter-Archäologie. Es war dies die erste große archäologische Forschung, also mit Krampen und Schaufel, die sich überwiegend dem Mittelalter gewidmet hat. Vorher waren es lediglich vage Interpretationen von Architekten, Baumeistern und anderen "selbst ernannten Archäologen", die meinten, die Abfolge diverser Bauperioden zu wissen. Allerdings hat die Domgrabung etwa 40 Jahre später auch Kritiker gefunden und Neuinterpretationen der Tätigkeit von Dr. Vetters bewirkt [1].
Das Museum
Der Eingang und Abstieg zum Domgrabungsmuseum liegt im nördlichen Dombogen in der südwestlichen Ecke am Residenzplatz.
Das Domgrabungsmuseum führt hinunter zu den Fundamenten des Doms. Dort - etwa 4 Meter unter dem heutigen Niveau - kann man insbesondere die alten Fundamente und das Mauerwerk der Vorgängerbauten des heutigen Doms sehen.
- Dom des Bischofs Virgil (764-774)
- Baureste aus karolingischer und ottonischer Zeit (9.-11. Jahrhundert)
- Fundamentmauerwerk vom Westwerk des sogenannten Hartwig-Doms, errichtet vor 1020
- romanische Dom des Erzbischof Konrad III. von Wittelsbach (1181- ca. 1200), abgetragen nach dem Brand 1598
- Fundamentmauerwerk des Nord- und des Südturmes auf der Westseite.
- Zubauten aus der Gotik
- Zubauten aus dem 16. Jahrhundert
- Fundamente für den großen Dombau unter Fürsterzbichof Wolf Dietrich von Raitenau. Dieser Bau kam nicht zu Ausführung.
- Fundament des heutigen Doms, erbaut durch die Fürsterzbichöfe Markus Sittikus und Paris Lodron
Der zweite Teil der Ausstellung ist der Römerzeit widmet. Südlich der Alten Residenz - etwa 4 Meter unter dem heutigen Niveau - liegt ein spätantikes großes rechtwinkeliges römisches Gebäude mit einem Peristyl-Hof (eine Villa oder Gericht) aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts. Darunter liegen römische Bauten aus dem 2. Jahrhundert nach Christus, bestehend aus Mauerwerk, Kanal, zahlreiche Kleinfunde, sowie eine Warmluftheizanlage (Hypokaustum) und mehrere Mosaikböden. Zu sehen sind auch mehrere römische Grabsteine und ein römischer Meilenstein.
Geleitet wird das Domgrabungsmuseum von Dr. Wilfried Kovacsovics.
Auszeichnungen
Das Museum ist mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet.
Adresse
- Residenzplatz - Dombogen
- Tel.: 06 62 - 84 52 95 (nur Juli, August) bzw. 06 62 -62 08 08 - 131
- Telefax: 06 62 - 62 08 08 - 120
- Leiter: Dr. Wilfried Kovacsovics
Öffnungszeiten
- Juli und August täglich 09:00 bis 17:00 Uhr
- außerhalb dieser Zeiten auf Anfrage Telefon: 06 62 - 62 08 08 - 131
Besucherzahlen
- 2015: 6 061 Besucher[2]
Literatur
Hermann Vetters Die Domgrabungen in Salzburg. Ein Führer durch das Grabungsmuseum mit einer kurzen Baugeschichte der Mittelalterlichen Domes, Salzburg, 1975
Wilfried K. Kovacsovics und Raimund Kastler, Domgrabungsmuseum Salzburg, Salzburg 2004. 56 S., 52 Abb.
Quellen
- Recherchen bei Prof. Dr. Wolfgang Vetters, Sohn von Dr. Hermann Vetters
- Homepage SMCA
- Schautafeln, Lagepläne und Legenden im Domgrabungsmuseum
Weblinks
Fußnoten
- ↑ siehe Wilfried K. Kovacsovics und Fritz Moosleitner, Führer durch die Domgrabungen in Salzburg, Salzburg 1987. 48 S., 30 Abb. (dt./ital.-dt./engl.)
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 21. Jänner 2016