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'''Karl Springenschmid''' (* [[1897]] in Innsbruck; † [[1981]] in [[Salzburg]]) war ein österreichischer Schriftsteller und Lehrer und schrieb unter den Pseudonymen ''Christian Kreuzhakler'' und ''Beatus Streitter''.  
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'''Karl Springenschmid''' (* [[1897]] in Innsbruck, [[Tirol]]; † [[1981]] in [[Salzburg]]) war ein österreichischer Schriftsteller und Lehrer und schrieb unter den Pseudonymen ''Christian Kreuzhakler'' und ''Beatus Streitter''.  
    
==Leben==
 
==Leben==
Am [[16. November]] [[1932]] ist er in die NSDAP eingetreten und ist Hauptverantwortlicher für die [[Salzburger Bücherverbrennung]] auf dem Salzburger [[Residenzplatz]] am [[30. April]] [[1938]]. Er war SS Mitglied (Nr. 295.474 seit [[1. Jänner]] [[1938]]) und ab 30.1.1943 SS Hauptsturmführer.
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Am [[16. November]] [[1932]] ist er in die NSDAP eingetreten und ist Hauptverantwortlicher für die [[Salzburger Bücherverbrennung]] auf dem Salzburger [[Residenzplatz]] am [[30. April]] [[1938]]. Er war SS Mitglied (Nr. 295.474 seit [[1. Jänner]] [[1938]]) und ab 30. Jänner 1943 SS Hauptsturmführer.
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Sein Engagement galt insbesondere [[Südtirol]]. In seinen zahlreichen Werken befasste er sich besonders mit seiner Tiroler Heimat. Springenschmid verfasste das "Lamprechtshausener Weihespiel" (1938 und 1939 aufgeführt), das einen Salzburger NS-Mythos schaffen und die Aufführungen des "Jedermann" vor dem Salzburger Dom ersetzen sollte. Ab März 1938 ("Anschluss") bestimmte er als Landesrat für Erziehung und Volkspropaganda maßgeblich die Kulturpolitik, die Jugendarbeit und die Landespolitik salzburgs. Springenschmid galt als "Chefideologe der Salzburger Nationalsozialisten". Salzburger Bräuche, Trachten und Volkskunst wurden propagandistisch missbraucht. Als Leiter des Salzburger Schulwesens und des NSLB trug Springenschmid die Hauptverantwortung für die Bücherverbrennung. Vor dem lodernden Feuer sprach er von der Notwendigkeit der Vernichtung alles klerikalen und jüdischen.
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Sein Engagement galt insbesondere [[Südtirol]]. In seinen zahlreichen Werken befasste er sich besonders mit seiner Tiroler Heimat. Springenschmid verfasste das "Lamprechtshausener Weihespiel" (1938 und 1939 aufgeführt), das einen Salzburger NS-Mythos schaffen und die Aufführungen des "[[Jedermann]]" vor dem [[Salzburger Dom]] ersetzen sollte. Ab März 1938 ("Anschluss") bestimmte er als Landesrat für Erziehung und Volkspropaganda maßgeblich die Kulturpolitik, die Jugendarbeit und die Landespolitik salzburgs. Springenschmid galt als "Chefideologe der Salzburger Nationalsozialisten". Salzburger Bräuche, Trachten und Volkskunst wurden propagandistisch missbraucht. Als Leiter des Salzburger Schulwesens und des NSLB trug Springenschmid die Hauptverantwortung für die Bücherverbrennung. Vor dem lodernden Feuer sprach er von der Notwendigkeit der Vernichtung alles klerikalen und jüdischen.
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Nach dem Krieg wurden 20 Bücher aus seiner Hand von den alliierten aus dem Verkehr gezogen. Trotz allem publizierte er nach dem Krieg fleißig weiter. Noch heute sind in Buchhandel zwei Bücher von ihm lieferbar. Springenschmid wurde nach dem Krieg als Kriegsverbrecher gesucht (staatspolizeiliches fahndungsblatt vom 1.7.1946), konnte sich jahrelang der Verhaftung entziehen und war seit 1952 als freier Schriftseller tätig. Ab 1956 wohnte er in Salzburg. Zu seinem 80. Geburtstag (1977) gratulierten zahlreiche österreichische Politiker. In seiner autobiographie "Der Waldgägner" (1975) klammerte er seine Tätigkeit im NS-Regime aus.
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Nach dem Krieg wurden 20 Bücher aus seiner Hand von den alliierten aus dem Verkehr gezogen. Trotz allem publizierte er nach dem Krieg fleißig weiter. Noch heute sind in Buchhandel zwei Bücher von ihm lieferbar. Springenschmid wurde nach dem Krieg als Kriegsverbrecher gesucht (staatspolizeiliches fahndungsblatt vom [[1. Juli]] [[1946]]), konnte sich jahrelang der Verhaftung entziehen und war seit [[1952]] als freier Schriftseller tätig. Ab [[1956]] wohnte er in Salzburg. Zu seinem 80. Geburtstag (1977) gratulierten zahlreiche österreichische Politiker. In seiner autobiographie "Der Waldgägner" (1975) klammerte er seine Tätigkeit im NS-Regime aus.
    
==Auszeichnungen==
 
==Auszeichnungen==
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==Quelle==
 
==Quelle==
 
Informationsschrift der Universität Salzburg/Universitätsbibliothek zum 70. Jahrestag der Bücherverbrennung "Gegen das Vergessen"
 
Informationsschrift der Universität Salzburg/Universitätsbibliothek zum 70. Jahrestag der Bücherverbrennung "Gegen das Vergessen"
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[[Kategorie:Schriftsteller|Springenschmid, Karl]]
 
[[Kategorie:Schriftsteller|Springenschmid, Karl]]

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