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Version vom 22. März 2008, 16:51 Uhr
Der Untersberg ist ein Bergmassiv mit einer Ausdehnung von etwa 70 qkm im Südwesten des Flachgaus an der Grenze zu Bayern.
Der Berg
Das Massiv des Untersberges befindet sich zwischen Bayerisch-Gmain und Bischofswiesen im Berchtesgadener Land und Großgmain und Grödig auf salzburger Seite. Der Salzburger Hochthron mit 1.853 m ü. NN. liegt auf salzburger, der Berchtesgadener Hochthron als höchster Gipfel des Massivs mit 1.972 m ü. NN. auf bayerischer Seite.
Geologie
Das Untersbergmassive besteht überwiegend aus Kalkstein. In Steinbrüchen an der Nordseite des Berges bei Glanegg und Fürstenbrunn wird der Untersberger Marmor (Kalkstein) abgebaut. Der witterungsbeständige, beige bis rötlich gefärbte Stein wird seit der Römerzeit als polierter Baustein und für Steinplastiken und Bauten genutzt. Beispiele dafür finden sich im Residenzbrunnen am Residenzplatz in der Altstadt von Salzburg, oder im Augustinerchorherrenstift St. Zeno in Bad Reichenhall und in der Pfarrkirche von Laufen.
Die natürlich Verkarstung des Kalksteins führte auch im Untersbergmassiv zu mehr als 400 Höhlen, von denen die Schellenberger Eishöhle die bekannteste ist.
Tourismus
Bei klarer Sicht kann man vom Untersberg über das Rosittental, das Geiereck (1805 m), und das Gebirgsjägerdenkmal bis hin zu den Salzkammergutseen und die Hohen Tauern sehen.
Während der Sommmermonate kann man ausgedehnte Wanderungen und Klettertouren unternehmen, sowie Paragleiten. Wintersportler können die Untersbergbahn als Aufstiegshilfe für Skitouren und zum Skifahren auf der 7,5 km langen Talabfahrtsstrecke nutzen. Die Skiabfahrt endet in Fürstenbrunn, 20 Gehminuten von der Talstation der Untersbergbahn entfernt. Alternativ verkehrt die Buslinie 35 und bei Bedarf ein zusätzlicher Zubringerbus. Das Bergrestaurant Hochalm ist ganzjährig und das Zeppezauerhaus saisonal bewirtschaftet.
Naturschutz
Der Untersberg ist auf Salzburger Seite größtenteils als Landschaftsschutzgebiet nach dem Salzburger Naturschutzgesetz ausgewiesen. Unmittelbar nach dem Sturm "Kyrill" wurde im Februar 2007 mit dem Bau einer Forststraße begonnen, die wegen ihrer Anlage in den Medien vielfach als "Forstautobahn" bezeichnet worden ist. Ob der massive Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet in dieser Form von der zuständigen Behörde (Bezirkshauptmannschaft) genehmigt worden ist, ist noch nicht geklärt. Die Kritiker weisen insbesondere auf die schwerwiegende Missachtung der Alpenkonvention hin. Die Prüfung von landschaftsschonenden alternativen Bringungsmethoden (mobile Seilbahn, Helikopter) konnte bis jetzt nicht belegt werden.
Höhlen
- Die Kolowratshöhle ist eine der ältesten bekannten Höhlen im Bundesland Salzburg.
- Großer Eiskeller
- Die Schellenberger Eishöhle im Berchtesgadener Land: sie ist im Rahmen einer 45-minütigen Führung, täglich von 10 bis 16 Uhr während der Sommersaison, zu besichtigen ist.
- Die Eishöhle zwischen Salzburger Hochthron und Berchtesgadener Hochthron
Naturschutz
Da der Untersberg in einem Naturschutzgebiet (Landschaftsschutzverordnung Untersberg, 1981) liegt, gelten für Eingriffe ins Landschaftsbild und in die Ökologie des Berges besondere Bestimmungen. Die Beachtung des Naturschutzes müsste überdies nach der auch im Bundesland Salzburg rechtsgültigen und völkerrechtlich verbindlichen Alpenkonvention erfolgen. Der Großteil des Waldes ist im Besitz von Maximilian Mayr-Melnhof. Aufgrund von starken Stürmen und den daraus sich ergebenden Waldschäden im Jänner 2007 müssen aus diesem Waldgebiet größere Mengen Bruchholz abtransportiert werden.
Auf einem Stück im Bereich des Großen Brunntals erfolgte die Bringung des Holzes aus dem Sturmschaden auf einer großen Fläche durch Helikopter-Bringung. Einige hundert Meter westlich davon wird derzeit das Holz auf einer großen Fläche in etwa gleicher Höhe (ca. 1100 m) im Bereich des Kühsteins mittels mobiler Seilbahn aufgearbeitet. Wieder einige hundert Meter westlich davon erfolgt nun unterhalb der Klingeralm der Bau einer Forststraße, die in den Medien vielfach als "Forstautobahn" bezeichnet wird. Begründet wird dieser Bau mit einer drohenden Schädlingsplage (Borkenkäfer, Scolytidae). Weshalb allerdings in diesem Fall keine schonende Bringung, etwa durch Helikopter oder mittels mobiler Seilbahn, erfolgt, ist eine offene Frage. Die Forststraße ist seit mehreren Monaten bis zu einer Höhe von ca. 1.000 m befahrbar. In Höhen darüber ist sie noch in Bau. Aber auch entlang der befahrbaren Strecke wurde das Holz weder entrindet noch abtransportiert. Wäre die Borkenkäfergefahr der Grund für den Bau der Forststraße, hätte der mögliche Abtransport des Holzes längst erfolgen müssen. Jetzt ist der Borkenkäfer jahreszeitgemäß längst ausgeflogen.
Was den Bau der Forststraße an sich und ihre Ausmaße anlangt, so führte beides zu einer kontrovers und öffentlich über die Salzburger Medien geführten Diskussion zwischen Vertretern der Naturschutzbehörde, der Forstbehörde und dem Grundeigentümer einerseits sowie einer Gruppe von Landschafts- und Umweltschützern andererseits. Diese Diskussion hält an. An der Forststraße wird weiter gebaut. Für den Bau der Forststraße erfolgen umfangreiche Rodungen.
Hütten
- Zeppezauerhaus auf salzburger Gebiet
- Toni-Lenz-Hütte auf bayerischem Gebiet
Brauchtum
Alljährlich im Dezember findet in einem der salzburger Orte am Fuße des Massivs Die Wilde Jagd vom Untersberg statt.
Sagen und Legenden
Die wohl bekannteste Sage ist die Sage vom Kaiser Karl im Untersberg.
Quellen
- Offizielle Tourismuswebsite der Stadt Salzburg
- Homepage der Untersbergbahn
- Salzburg Synchronik, Josef Brettenthaler, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
Weblinks
Bilder
- Untersberg
- Untersberg 01.jpg
Der Untersberg vom Hellbrunner Berg aufgenommen
- Untersberg 02.jpg
Der Untersberg von Anif Nähe Hellbrunner Berg aufgenommen
- Untersberg 03.jpg
Der Untersberg an einem herbstlichen Morgen von Niederalm aus gesehen
- Untersberg Winter.jpg
Der Untersberg im Spätwinter
- Untersberg 05.jpg
Der Untersberg an einem herbstlichen Morgen von Niederalm aus gesehen
- Untersberg Berchtesgadener Hochthron.jpg
Der Berchtesgadener Hochthron (links) im Spätwinter
- Duerrnberg 10.jpg
Der Untersberg vom Dürrnberg gesehen