Stille Nacht! Heilige Nacht!: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(erg)
Zeile 7: Zeile 7:
 
Bis heute wurde das Lied in etwa 300 Sprachen übersetzt. Es gibt insgesamt sechs Orte im [[Salzburg (Bundesland)|Salzburger Land]] Gedenkstätten und Museen zum Lied und deren Schöpfer: [[Oberndorf]], [[Arnsdorf]], [[Salzburg]] ([[Neustadt]]), [[Hallein]], [[Wagrain]] und [[Mariapfarr]].
 
Bis heute wurde das Lied in etwa 300 Sprachen übersetzt. Es gibt insgesamt sechs Orte im [[Salzburg (Bundesland)|Salzburger Land]] Gedenkstätten und Museen zum Lied und deren Schöpfer: [[Oberndorf]], [[Arnsdorf]], [[Salzburg]] ([[Neustadt]]), [[Hallein]], [[Wagrain]] und [[Mariapfarr]].
  
In Arnsdorf befindet sich das alte Schulhaus, in dem Franz Xaver Gruber 21 Jahre gelebt und unterrichtet hat. In der Oberndorfer [[Kirche St. Nikola|Stille Nacht Kapelle]] übergab der damalige Hilfspriester Hans Joseph Mohr dem Chorregent Franz Gruber ein Gedicht, mit dem Ansuchen, eine hierauf passende Melodie für zwei Solostimmen, einen Chor und eine Gitarrenbegleitung zu schreiben. Einer Legende nach sei jedoch die Orgel in der Oberndorfer Kirche wegen schlechtem Zustand nicht bespielbar gewesen. Deswegen hätten die Schöpfer für den Heiligen Abend ein Lied für Tenor, Sopran und Chor geschrieben.  
+
In Arnsdorf befindet sich das alte Schulhaus, in dem Franz Xaver Gruber 21 Jahre gelebt und unterrichtet hat. In der Oberndorfer [[Kirche St. Nikola|Stille Nacht Kapelle]] übergab der damalige Hilfspriester Hans Joseph Mohr dem Chorregent Franz Gruber ein Gedicht, mit dem Ansuchen, eine hierauf passende Melodie für zwei Solostimmen, einen Chor und eine Gitarrenbegleitung zu schreiben.  
  
 
In Salzburg kam Joseph Mohr zur Welt, ob in der [[Steingasse]] oder in der [[Altstadt]] ist nicht ganz geklärt. In Wagrain wohnte er am längsten und arbeitete am nachhaltigsten. Im Pfarrarchiv befinden sich originale Schriften.  
 
In Salzburg kam Joseph Mohr zur Welt, ob in der [[Steingasse]] oder in der [[Altstadt]] ist nicht ganz geklärt. In Wagrain wohnte er am längsten und arbeitete am nachhaltigsten. Im Pfarrarchiv befinden sich originale Schriften.  
  
 
Hallein ist eng mit dem Wirken von Franz Xaver Gruber verbunden, der dort 28 Jahre lang lebte und als Chorregent, Choralist und Organist tätig war. Im Wohnhaus im Stille-Nacht-Museum, befindet sich auch die originale Gitarre von 1818. Die Verbindung zu Mariapfarr ergibt sich aus dem Wirken von Mohr als Kooperator von [[1815]] bis [[1817]] und den Wurzeln seiner Familie seit dem [[17. Jahrhundert]] im [[Lungau]].
 
Hallein ist eng mit dem Wirken von Franz Xaver Gruber verbunden, der dort 28 Jahre lang lebte und als Chorregent, Choralist und Organist tätig war. Im Wohnhaus im Stille-Nacht-Museum, befindet sich auch die originale Gitarre von 1818. Die Verbindung zu Mariapfarr ergibt sich aus dem Wirken von Mohr als Kooperator von [[1815]] bis [[1817]] und den Wurzeln seiner Familie seit dem [[17. Jahrhundert]] im [[Lungau]].
 +
 +
== Wie kam es zur Uraufführung 1818==
 +
In der "''Authentischen Veranlassung''" beschrieb Franz Xaver Gruber am [[30. Dezember]] [[1854]]  die Entstehungsgeschichte des Weihnachtsliedes "Stille Nacht! Heilige Nacht!" so: "''Es war am 24. Dezember des Jahres 1818, als der damalige Hilfspriester Herr Joseph Mohr bei der neu errichteten Pfarre St. Nicola in Oberndorf dem Organistendienst vertretenden Franz Gruber (damals zugleich auch Schullehrer in Arnsdorf) ein Gedicht überreichte, mit dem Ansuchen eine hierauf passende Melodie für 2 Solostimmen samt Chor und für eine Gitarre-Begleitung schreiben zu wollen." Gruber überreichte noch am 24. Dezember 1818 dem musikkundigen Mohr seine Komposition. Da diesem das Lied gefiel, wurde es noch am selben Abend im Rahmen der Christmette gesungen. Mohr sang dabei Tenor und übernahm die Begleitung mit der Gitarre, Gruber sang Baß. Das Lied fand bei der Oberndorfer Bevölkerung, die damals hauptsächlich aus Salzachschiffern und Schiffbauern bestand, allgemeinen Beifall''.
 +
 +
ABer in der "Authentischen Veranlassung" steht leider nichts über die Motive, die zur Entstehung des Liedes führten. Einer Legende nach sei jedoch die Orgel in der Oberndorfer Kirche wegen schlechtem Zustand nicht bespielbar gewesen. Deswegen hätten die Schöpfer für den Heiligen Abend ein Lied für Tenor, Sopran und Chor geschrieben.
 +
 +
==Wie entstand der Liedtext in Mariapfarr 1816==
 +
Es ist nachgewiesen, dass Mohr den Liedtext bereits 1816 schuf, als er Hilfspriester in Mariapfarr im Lungau gewesen war. Das 1995 aufgefundene einzige "Stille Nacht"-Autograph aus der Hand von Mohr weist den Schriftzug "Text von Joseph Mohr mpia Coadjutor 1816" auf. Das Autograph entstand vor [[1830]] und seine Untersuchung legt nahe, dass sich die Datierung "1816" auf den Zeitpunkt der Abfassung des Textes bezieht. Das Autograph Mohrs enthält weiters die Textzeile "Melodie von Fr: Xav: Gruber" und brachte damit die endgültige Klärung in bezug auf die Urheberschaft der Komposition.
 +
 +
==Das historische Umfeld==
 +
Die Entstehung von "Stille Nacht" fällt in eine sehr schwere Zeit für das Salzburger Land. Die napoleonischen Kriege (siehe auch [[Befreiungskriege (Überblick)|Befreiungskriege]]) waren endlich zu Ende; Europa wurde auf dem Wiener Kongreß neu geordnet. Eine Auswirkung war das Ende für das geistliche Fürstentum Salzburg. Es verlor seine Selbständigkeit und ein Teil Salzburgs kam [[1816]] zu [[Bayern]], der größere Teil aber zu Österreich.
 +
 +
Der Uraufführungsort von "Stille Nacht", Oberndorf bei Salzburg, wurde von seinem eigentlichen Stadtzentrum in [[Laufen]] getrennt, da die [[Salzach]] zur Staatsgrenze wurde. Der Fluss bildete durch den Salztransport über Jahrhunderte die Grundlage für den Wohlstand in Laufen-Oberndorf. Schifffahrt, Schiffer, Schiffbauer und damit der ganze Ort gingen unsicheren Zeiten entgegen. In dieser Phase kam Mohr nach Oberndorf und blieb zwischen 1817 und 1819.
 +
 +
Sein voriger Dienstort Mariapfarr (1816-1817) hatte unter dem Abzug der bayerischen Besatzungstruppen zu leiden gehabt. Gerade aus diesen Zeitumständen heraus bekommt der Text der vierten Strophe von "Stille Nacht" besondere Bedeutung. Diese drückt große Friedenssehnsucht aus.
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
Zeile 19: Zeile 34:
 
==Quellen==
 
==Quellen==
 
* Presseinformation [[SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft]]
 
* Presseinformation [[SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft]]
 +
* Stille Nacht Gesellschaft
  
  
 
[[Kategorie:Lied]]
 
[[Kategorie:Lied]]
 
[[Kategorie:Salzburgs Schätze]]
 
[[Kategorie:Salzburgs Schätze]]

Version vom 30. Dezember 2007, 13:30 Uhr

Das wohl berühmteste Lied aus Salzburg "Stille Nacht, Heilige Nacht" erklang am 24. Dezember 1818 zum ersten Mal in der Oberndorfer Kirche St. Nikola.

Schöpfer

Joseph Mohr schrieb 1816 in Mariapfarr den Text als Gedicht, die Komposition der Melodie stammte von Franz Xaver Gruber.

Allgemeines

Bis heute wurde das Lied in etwa 300 Sprachen übersetzt. Es gibt insgesamt sechs Orte im Salzburger Land Gedenkstätten und Museen zum Lied und deren Schöpfer: Oberndorf, Arnsdorf, Salzburg (Neustadt), Hallein, Wagrain und Mariapfarr.

In Arnsdorf befindet sich das alte Schulhaus, in dem Franz Xaver Gruber 21 Jahre gelebt und unterrichtet hat. In der Oberndorfer Stille Nacht Kapelle übergab der damalige Hilfspriester Hans Joseph Mohr dem Chorregent Franz Gruber ein Gedicht, mit dem Ansuchen, eine hierauf passende Melodie für zwei Solostimmen, einen Chor und eine Gitarrenbegleitung zu schreiben.

In Salzburg kam Joseph Mohr zur Welt, ob in der Steingasse oder in der Altstadt ist nicht ganz geklärt. In Wagrain wohnte er am längsten und arbeitete am nachhaltigsten. Im Pfarrarchiv befinden sich originale Schriften.

Hallein ist eng mit dem Wirken von Franz Xaver Gruber verbunden, der dort 28 Jahre lang lebte und als Chorregent, Choralist und Organist tätig war. Im Wohnhaus im Stille-Nacht-Museum, befindet sich auch die originale Gitarre von 1818. Die Verbindung zu Mariapfarr ergibt sich aus dem Wirken von Mohr als Kooperator von 1815 bis 1817 und den Wurzeln seiner Familie seit dem 17. Jahrhundert im Lungau.

Wie kam es zur Uraufführung 1818

In der "Authentischen Veranlassung" beschrieb Franz Xaver Gruber am 30. Dezember 1854 die Entstehungsgeschichte des Weihnachtsliedes "Stille Nacht! Heilige Nacht!" so: "Es war am 24. Dezember des Jahres 1818, als der damalige Hilfspriester Herr Joseph Mohr bei der neu errichteten Pfarre St. Nicola in Oberndorf dem Organistendienst vertretenden Franz Gruber (damals zugleich auch Schullehrer in Arnsdorf) ein Gedicht überreichte, mit dem Ansuchen eine hierauf passende Melodie für 2 Solostimmen samt Chor und für eine Gitarre-Begleitung schreiben zu wollen." Gruber überreichte noch am 24. Dezember 1818 dem musikkundigen Mohr seine Komposition. Da diesem das Lied gefiel, wurde es noch am selben Abend im Rahmen der Christmette gesungen. Mohr sang dabei Tenor und übernahm die Begleitung mit der Gitarre, Gruber sang Baß. Das Lied fand bei der Oberndorfer Bevölkerung, die damals hauptsächlich aus Salzachschiffern und Schiffbauern bestand, allgemeinen Beifall.

ABer in der "Authentischen Veranlassung" steht leider nichts über die Motive, die zur Entstehung des Liedes führten. Einer Legende nach sei jedoch die Orgel in der Oberndorfer Kirche wegen schlechtem Zustand nicht bespielbar gewesen. Deswegen hätten die Schöpfer für den Heiligen Abend ein Lied für Tenor, Sopran und Chor geschrieben.

Wie entstand der Liedtext in Mariapfarr 1816

Es ist nachgewiesen, dass Mohr den Liedtext bereits 1816 schuf, als er Hilfspriester in Mariapfarr im Lungau gewesen war. Das 1995 aufgefundene einzige "Stille Nacht"-Autograph aus der Hand von Mohr weist den Schriftzug "Text von Joseph Mohr mpia Coadjutor 1816" auf. Das Autograph entstand vor 1830 und seine Untersuchung legt nahe, dass sich die Datierung "1816" auf den Zeitpunkt der Abfassung des Textes bezieht. Das Autograph Mohrs enthält weiters die Textzeile "Melodie von Fr: Xav: Gruber" und brachte damit die endgültige Klärung in bezug auf die Urheberschaft der Komposition.

Das historische Umfeld

Die Entstehung von "Stille Nacht" fällt in eine sehr schwere Zeit für das Salzburger Land. Die napoleonischen Kriege (siehe auch Befreiungskriege) waren endlich zu Ende; Europa wurde auf dem Wiener Kongreß neu geordnet. Eine Auswirkung war das Ende für das geistliche Fürstentum Salzburg. Es verlor seine Selbständigkeit und ein Teil Salzburgs kam 1816 zu Bayern, der größere Teil aber zu Österreich.

Der Uraufführungsort von "Stille Nacht", Oberndorf bei Salzburg, wurde von seinem eigentlichen Stadtzentrum in Laufen getrennt, da die Salzach zur Staatsgrenze wurde. Der Fluss bildete durch den Salztransport über Jahrhunderte die Grundlage für den Wohlstand in Laufen-Oberndorf. Schifffahrt, Schiffer, Schiffbauer und damit der ganze Ort gingen unsicheren Zeiten entgegen. In dieser Phase kam Mohr nach Oberndorf und blieb zwischen 1817 und 1819.

Sein voriger Dienstort Mariapfarr (1816-1817) hatte unter dem Abzug der bayerischen Besatzungstruppen zu leiden gehabt. Gerade aus diesen Zeitumständen heraus bekommt der Text der vierten Strophe von "Stille Nacht" besondere Bedeutung. Diese drückt große Friedenssehnsucht aus.

Weblinks

Quellen