Rudolf Hanifle: Unterschied zwischen den Versionen
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Regierungskommissär anstelle eines gewählten Bürgermeisters mit der Führung der Geschäfte beauftragt werden. Dr. Hanifle übergab im Dezember 1933 diese Aufgabe an Regierungsrat Leo Weißengruber, der diese Funktion bis Juni 1934 ausübte.<ref> Sitzungsprotokolle der Stadtgemeinde Zell am See 1931/1932. | Regierungskommissär anstelle eines gewählten Bürgermeisters mit der Führung der Geschäfte beauftragt werden. Dr. Hanifle übergab im Dezember 1933 diese Aufgabe an Regierungsrat Leo Weißengruber, der diese Funktion bis Juni 1934 ausübte.<ref> Sitzungsprotokolle der Stadtgemeinde Zell am See 1931/1932. | ||
sowie Sitzungsprotokolle der Jahre 1933 bis 1945. In: Hochhold (2013) S. 284f</ref> Nach dem Anschluss im März [[1938]] wurde er abgesetzt, aber in nicht leitender Stellung weiter beschäftigt. 1944 wurde er wegen „Rundfunkverbrechen, Feindbegünstigung und Wehrkraftzersetzung“ vom [[NSDAP|nationalsozialistisch]]en Volksgericht verurteilt. | sowie Sitzungsprotokolle der Jahre 1933 bis 1945. In: Hochhold (2013) S. 284f</ref> Nach dem Anschluss im März [[1938]] wurde er abgesetzt, aber in nicht leitender Stellung weiter beschäftigt. 1944 wurde er wegen „Rundfunkverbrechen, Feindbegünstigung und Wehrkraftzersetzung“ vom [[NSDAP|nationalsozialistisch]]en Volksgericht verurteilt. | ||
Version vom 16. August 2014, 20:18 Uhr
Der in Kärnten geborene Dr. Rudolf Hanifle (* 1893) war ein Salzburger Verwaltungsbeamter (Bezirkshauptmann im Pinzgau, Regierungskommissär von Zell am See).
Leben
Von 1931 bis 1938 war er Bezirkshauptmann von Zell am See. Nach einem Misstrauensvotum gegen den Zeller Bürgermeister Anton Werber entstand in der Gemeindevertretung ein Zustand ex lege. Mit Bezirkshauptmann Regierungsrat Dr. Rudolf Hanifle musste von der Landesregierung im Mai 1933 ein Regierungskommissär anstelle eines gewählten Bürgermeisters mit der Führung der Geschäfte beauftragt werden. Dr. Hanifle übergab im Dezember 1933 diese Aufgabe an Regierungsrat Leo Weißengruber, der diese Funktion bis Juni 1934 ausübte.[1] Nach dem Anschluss im März 1938 wurde er abgesetzt, aber in nicht leitender Stellung weiter beschäftigt. 1944 wurde er wegen „Rundfunkverbrechen, Feindbegünstigung und Wehrkraftzersetzung“ vom nationalsozialistischen Volksgericht verurteilt.
1947 wurde er zum ersten Präsidenten der Salzburger Kulturvereinigung gewählt. Rudolf Hanifle war 1955/56 Präsident des Rotary Club Salzburg. Vom 1. März 1951 bis zum 28. Februar 1959 war er Salzburger Landesamtsdirektor.
Quellen und Literatur
- Artikel Bezirkshauptmannschaft Zell am See, Landesamtsdirektor, 1947.
- Alexander Mejstrik und andere: Berufsschädigungen in der nationalsozialistischen Neuordnung der Arbeit. Vom österreichischen Berufsleben 1934 zum völkischen Schaffen 1938-1940. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich. Verlag Oldenbourg 2005. ISBN 978-3-486-56778-6. Band 16 der Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission S. 553
- Hochhold, Rainer, Cella in Bisontio, Zell im Pinzgau, Zell am See – Eine historische Zeitreise, Zell am See, 2013. ISBN: 978-3-200-03385-6
Einzelnachweise
- ↑ Sitzungsprotokolle der Stadtgemeinde Zell am See 1931/1932. sowie Sitzungsprotokolle der Jahre 1933 bis 1945. In: Hochhold (2013) S. 284f
| Vorgänger |
Regierungskommissäre als Bürgermeister der Stadt Zell am See März 1933 – Dezember 1933 |
Nachfolger |