Fremdenverkehr: Unterschied zwischen den Versionen
(Zwischenspeicherung) |
(Zwischenspeicherung) |
||
| Zeile 27: | Zeile 27: | ||
==Fremdenverkehr in Salzburg== | ==Fremdenverkehr in Salzburg== | ||
| + | |||
==Salzburg Land Tourismus Gesellschaft mbH== | ==Salzburg Land Tourismus Gesellschaft mbH== | ||
: ''Hauptartikel: [[Salzburg Land Tourismus Gesellschaft mbH]] | : ''Hauptartikel: [[Salzburg Land Tourismus Gesellschaft mbH]] | ||
| + | |||
| + | ====Die Fremdenverkehrsabgabe==== | ||
==Wirtschaftskraft Fremdenverkehr== | ==Wirtschaftskraft Fremdenverkehr== | ||
| Zeile 40: | Zeile 43: | ||
Daher werden auch Unterstützungen von Fremdenverkehrsprojekten nicht nur aus Naturschutzrechtlichen Gründen hinterfragt, sondern auch aus allgemeinen wirtschaftlichen Aspekten. | Daher werden auch Unterstützungen von Fremdenverkehrsprojekten nicht nur aus Naturschutzrechtlichen Gründen hinterfragt, sondern auch aus allgemeinen wirtschaftlichen Aspekten. | ||
| − | == | + | ==Begleiterscheinungen durch den Fremdenverkehr== |
| + | ===In der Stadt Salzburg=== | ||
| + | Fremden''verkehr'' bringt naturgemäss auch mehr ''Verkehr'' in die Stadt. Im Zeitalter der Mobilität drängen die Menschen, mit ihren eigenen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. So genannte ''Low-Cost-Carrier'', auch ''Billigfluglinien'' bezeichnet, transportieren sein einigen Jahren deutlich mehr Passagiere zum [[Flughafen Salzburg]], wenn auch nicht alle von ihnen dann in die Stadt strömen. | ||
| + | |||
| + | ====Bustransporte==== | ||
| + | Doch bedeuten mehr Flugzeuge auch mehr Gruppen, die dann mit - mehr - oder öfters verkehrenden Bussen, nicht nur der öffentlichen Verkehrsmittel, im Stadtgebiet bewegt werden müssen. | ||
| + | |||
| + | Diese Bustransporte wiederum haben die Stadt Salzburg schon vor einigen Jahren dazu veranlasst, nur gewisse Korridore für Fahrten zu und von so genannten ''Busterminals'' für Busse freizugeben. Im inneren Stadtbereich zwischen [[Karolingenbrücke]] - Kreuzung [[Salzburger Landestheater]] - [[Mülln]]er Hügel - [[Sigmundstor]] herrscht darüber hinaus ein absolutes Busfahrverbot zwischen 8 und 18 Uhr. | ||
| + | |||
| + | ====Schlechtwetterregelung==== | ||
| + | Die 2007 wieder aktuell gewordene ''Schlechtwetterregelung'': Bei Regentagen im Sommer dürfen nur Fahrzeuge mit österreichischen oder [[Berchtesgadener Land]]-Kennzeichen in die Stadt einfahren. Fahrzeuge mit anderen Kennzeichen werden auf Parkflächen am Rande der Stadt umgeleitet. | ||
| + | |||
| + | Diese Regelung ruft natürlich Gegner und Befürworter auf den Plan. [[Stephan Handl]] ist Polizist und befasst sich als Verkehrsinspektor mit der Verkehrsplanung, Baustellenkoordination und Veranstaltungen in der Landeshauptstadt. Und auch mit dieser Problematik. Gegner meinen, die Gäste fühlten sich ausgesperrt und würden weniger Geld ausgeben. Befürworter halten jedoch dagegen, dass Gäste, die zunächst Stundenlang im Stau stünden, weder Lust oder auch dann noch die notwenige Zeit hätten, Geld auszugeben. | ||
| + | |||
| + | ===Im Land Salzburg=== | ||
| + | ====Durchzugsverkehr==== | ||
| + | Durch den Ausbau der [[Tauernautobahn]] verkürzen sich Fahrzeit und -strecke für viele aus dem Norden kommende Reisende deutlich gegenüber früher zu verwendende Strecken. Das führt aber zu immer häufigeren ''Stautagen'', an denen 10, 20 oder mehr Kilometer sich Fahrzeuge vor dem [[Tauerntunnel]] und [[Katschbergtunnel]] stauen, während Ausweichstrecken wie [[Radtstädter Tauern]], [[Katschberg]] oder [[Felbertauerntunnel]] vergleichweise wenig Verkehr verzeichnen. D | ||
| + | Der Zeitfaktor scheint hier maßgebend für die Routenwahl zu sein. Auch Ortsunkenntnis, mangelndes Kartenmaterial (fehlerhafte Navigationssysteme?) und vielleicht auch Bequemlichkeit bescheren dann Teilen vom Salzburger Land Megablechkolonnen. | ||
| + | Der Großteil dieser Reisenden wir aber außer der Mautgebühr kaum Geld in Salzburg ausgeben. Und somit verbleiben dem Land Salzburg nur erhöhte Kosten für Lärmschutz und andere infrastrukturelle Maßnahmen. | ||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
Version vom 18. August 2007, 15:57 Uhr
Der Fremdenverkehr in Stadt und Land Salzburg ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, durch den Tausende von Arbeitsplätzen entstanden sind und erhalten werden können.
Was ist Fremdenverkehr
Eine der ersten wissenschaftlichen Definitionen aus den 1920er-Jahren stammt von Paul Neff: "die Gesamtheit aller Bewegungen von Personen, die aus wirtschaftlichen, kulturellen Gründen, zu beruflichen, sportlichen, gesundheitlichen und vergnüglichen Zwecken ihren Wohnsitz, ohne Aufgabe der mit ihm verbundenen rechtlichen und wirtschaftlichen Beziehungen, zu vorübergehenden Aufenthalt verlassen".
„Fremdenverkehr ist der Inbegriff der Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus der Reise und dem Aufenthalt Ortsfremder ergeben, sofern durch den Aufenthalt keine Niederlassung begründet und damit keine Erwerbstätigkeit verbunden wird“, so wiederum erklärten die zwei Schweizer Tourismusexperten Walter Hunziker und Kurt Krapf 1942 das Phänomen Fremdenverkehr.
Beides Standarderkärungen, die noch heute Gültigkeit haben und an Fremdenverkehrsschulen unterrichtet werden (vergleiche Ernst Spatt Allgemeine Fremdenverkehrslehre, 1975).
Das Wort Tourismus (aus dem Französischen kommend le tour: Rundreise) ist zwar schon im 19. Jahrhundert in Gebrauch. In Verbindung mit Fremdenverkehr findet dieses Wort jedoch erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Eingang. Somit ist aus der Sicht des Autors dieses Artikels die Verwendung Fremdenverkehr wohl als Überbegriff zu verwenden.
Geschichte
Fremdenverkehr im Sinne von Reisen findet sich bereits in den letzten Jahrhunderten des ersten Jahrtausends nach Christi mit dem Einsetzen von Pilgerreisen. Pilger waren die ersten Touristen, die aus religiösen Gründen oft weit entfernte (Reise-)Pilgerziele ansteuerten. Hier wäre der Pilgerweg nach Santiago de Compostela, Spanien - der Jakobsweg, an erster Stelle zu erwähnen. Die Pilgerschaft dorthin ist seit 930 nachgewiesen. Auch einige Wege durch das Salzburger Land sind wohl schon damals begangenen worden, wenn man zu diesem etwa 3.000 Kilometer entfernten Wallfahrtsziel aufgebrochen war (fälschlicherweise werden diese Abschnitte heute neu wieder entdeckt unter dem Titel "Jakobsweg"; denn dieser begann und beginnt auch noch heute in Südfrankreich in der Nähe der Pyrenäen).
Pilgerhospize bildeten in Tagesetappen von 30 bis 40 km die ersten Unterkünfte, meist von Klöstern betrieben. Zunächst waren Unterkunft und Verpflegung umsonst, im Mittelalter begannen dann auch erste Wirtschaften dies gegen Bezahlung anzubieten. Es entwickelte sich auch der Geschäftstourismus: Handelsherren reisten, um Waren einzukaufen oder zu verkaufen (siehe auch Handel (historisch).
In der Renaisance und späteren Zeitabschnitten reiste man auch der Bildung wegen, denken wir an die Reisen von Goethe oder auch Wolfgang Amadeus Mozart nach Italien. Letzerer unternahm wohl aber auch aus Ehrgeiz seines Vaters so manche Reise als Kind.
Wann dann Fremdenverkehr in der heutigen Form einsetzte, darf umstritten bleiben. Die österreichische Tourismusfachzeitschrift tourist austria berichtete im Frühjahr 2007 von einer interessanten Urkunde aus dem Jahr 1838. Aus dieser geht hervor, dass ein gewisser Josef Hinterseer in Salzburg am 10. Mai 1838 verlauten ließ, dass er Auskünfte über abgehende Post- und Botenwägen, über Lohnfuhrwerke Salzburger Lohnkutscher, über die schnellsten und billigsten Reiseangelegenheiten überhaupt, informiere. Darüber hinaus besorge er für Reisende auch Plätze auf Retour- und Stellwägen auf allen Straßen, übernähme dringende Reise-Effekten und Gepäck.
Dies könnte man als das erste Salzburger Reisebüro interpretieren, noch bevor in England Thomas Cook 1845 das angeblich älteste Reisebüro der Welt gegründet hatte. Dann finden sich (zumindest im Moment, Stand Juni 2007) keine weiteren Informationen.
Am 1. Mai 1933 verhängte die nationalsozialistische deutsche Regierung eine 1000-Mark-Sperre gegen Österreich, um das Nachbarland, das zuvor die NSDAP verboten hatte, wirtschaftlich zu schwächen. Salzburg und hier im Speziellen die Salzburger Festspiele, spürten durchaus die wirtschaftlichen Folgen auch im Fremdenverkehr.
Wort im Wandel der Zeit
Fremdenverkehr, Fremdenzimmer, das hat im modernen Zeitalter des (Massen-) Tourismus einen falen Beigeschmack: wer möchte schon gerne Fremder sein? Gastfreundschaft, Urlaubsgäste und andere Worte bzw. Wortschöpfungen fanden in den letzten Jahrzehnten Eingang in unseren Sprachgebrauch.
Fremdenverkehr in Salzburg
Salzburg Land Tourismus Gesellschaft mbH
- Hauptartikel: Salzburg Land Tourismus Gesellschaft mbH
Die Fremdenverkehrsabgabe
Wirtschaftskraft Fremdenverkehr
Umwegrentabilität
Umwegrentabilität nennt man jene wirtschaftlichen Folgen, die Förderungen von Großveranstaltungen durch öffentliche Gelder durch die zu oder aufgrund dieser Veranstaltung kommenden Menschen auslösen.
Da jedoch naturgemäß nicht alle Menschen in einer bestimmten Region oder Stadt ausschließlich oder wegen solcher Großveranstaltungen Geld ausgeben (ihren Urlaub dort verbringen), handelt es sich bei Prognosen über Umwegrentabilität immer über Schätzungen, die nach oben und unten offen sein können.
Daher werden auch Unterstützungen von Fremdenverkehrsprojekten nicht nur aus Naturschutzrechtlichen Gründen hinterfragt, sondern auch aus allgemeinen wirtschaftlichen Aspekten.
Begleiterscheinungen durch den Fremdenverkehr
In der Stadt Salzburg
Fremdenverkehr bringt naturgemäss auch mehr Verkehr in die Stadt. Im Zeitalter der Mobilität drängen die Menschen, mit ihren eigenen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. So genannte Low-Cost-Carrier, auch Billigfluglinien bezeichnet, transportieren sein einigen Jahren deutlich mehr Passagiere zum Flughafen Salzburg, wenn auch nicht alle von ihnen dann in die Stadt strömen.
Bustransporte
Doch bedeuten mehr Flugzeuge auch mehr Gruppen, die dann mit - mehr - oder öfters verkehrenden Bussen, nicht nur der öffentlichen Verkehrsmittel, im Stadtgebiet bewegt werden müssen.
Diese Bustransporte wiederum haben die Stadt Salzburg schon vor einigen Jahren dazu veranlasst, nur gewisse Korridore für Fahrten zu und von so genannten Busterminals für Busse freizugeben. Im inneren Stadtbereich zwischen Karolingenbrücke - Kreuzung Salzburger Landestheater - Müllner Hügel - Sigmundstor herrscht darüber hinaus ein absolutes Busfahrverbot zwischen 8 und 18 Uhr.
Schlechtwetterregelung
Die 2007 wieder aktuell gewordene Schlechtwetterregelung: Bei Regentagen im Sommer dürfen nur Fahrzeuge mit österreichischen oder Berchtesgadener Land-Kennzeichen in die Stadt einfahren. Fahrzeuge mit anderen Kennzeichen werden auf Parkflächen am Rande der Stadt umgeleitet.
Diese Regelung ruft natürlich Gegner und Befürworter auf den Plan. Stephan Handl ist Polizist und befasst sich als Verkehrsinspektor mit der Verkehrsplanung, Baustellenkoordination und Veranstaltungen in der Landeshauptstadt. Und auch mit dieser Problematik. Gegner meinen, die Gäste fühlten sich ausgesperrt und würden weniger Geld ausgeben. Befürworter halten jedoch dagegen, dass Gäste, die zunächst Stundenlang im Stau stünden, weder Lust oder auch dann noch die notwenige Zeit hätten, Geld auszugeben.
Im Land Salzburg
Durchzugsverkehr
Durch den Ausbau der Tauernautobahn verkürzen sich Fahrzeit und -strecke für viele aus dem Norden kommende Reisende deutlich gegenüber früher zu verwendende Strecken. Das führt aber zu immer häufigeren Stautagen, an denen 10, 20 oder mehr Kilometer sich Fahrzeuge vor dem Tauerntunnel und Katschbergtunnel stauen, während Ausweichstrecken wie Radtstädter Tauern, Katschberg oder Felbertauerntunnel vergleichweise wenig Verkehr verzeichnen. D
Der Zeitfaktor scheint hier maßgebend für die Routenwahl zu sein. Auch Ortsunkenntnis, mangelndes Kartenmaterial (fehlerhafte Navigationssysteme?) und vielleicht auch Bequemlichkeit bescheren dann Teilen vom Salzburger Land Megablechkolonnen.
Der Großteil dieser Reisenden wir aber außer der Mautgebühr kaum Geld in Salzburg ausgeben. Und somit verbleiben dem Land Salzburg nur erhöhte Kosten für Lärmschutz und andere infrastrukturelle Maßnahmen.
Quellen
- Eigenartikel von Peter Krackowizer
- diverse Internetbeiträge, unter anderen auch Wikipedia Deutschland