Phyllonorycter hilarella: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | ''P. hilarella'' ist bis jetzt die am häufigsten gefundene und am weitesten verbreitete Art der an Weiden lebenden ''Phyllonorycter''-Arten in Salzburg. Nachweise fehlen bisher nur aus den Zonen IV ([[Zentralalpen]]) und V ([[Lungau]], Zoneneinteilung nach Embacher et al. | + | ''P. hilarella'' ist bis jetzt die am häufigsten gefundene und am weitesten verbreitete Art der an Weiden lebenden ''Phyllonorycter''-Arten in Salzburg. Nachweise fehlen bisher nur aus den Zonen IV ([[Zentralalpen]]) und V ([[Lungau]], Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2024), wobei der Fund am Eingang zur [[Liechtensteinklamm]] durch Peter Buchner (Lepiforum 2021) an der Grenze der Zonen III und IV liegt. Die Höhenverbreitung ist von rund 400 bis 900 m belegt, über den natürlichen Lebensraum der Art liegen aber keine zuverlässigen Angaben vor. Lediglich in einem Fall wurden Raupen auf einem Kahlschlag an einer Weide gefunden. Die [[Glossar Biologie#I|Imag]]ines fliegen in zwei sich teilweise überlappenden Generationen pro Jahr im April und Mai (in der Zucht schlüpfen die Tiere schon im März) und im Juni und Juli. Die Puppe überwintert (alle Angaben nach [[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025). |
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| + | In Österreich ist die Art lediglich aus dem Burgenland noch nicht gemeldet (Huemer 2013). In Oberösterreich ist sie nach Klimesch (1990) aus allen drei Landesteilen bekannt (unter ''P. spinolella''). Auch in Bayern ist ''P. hilarella'' aus allen Naturräumen nachgewiesen, im Schichtstufenland und im ostbayrischen Grundgebirge aber nur mit Funden vor dem Jahr 2000 (Haslberger & Segerer 2016). | ||
==Biologie und Gefährdung== | ==Biologie und Gefährdung== | ||
Version vom 9. Juli 2025, 11:37 Uhr
Phyllonorycter hilarella (Elachista hilarella Zetterstedt, 1839: 1010) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
Diagnose
Von anderen an Weiden minierenden Arten ist P. hilarella einfach durch die breite, gebogene innere weiße Querbinde am Vorderflügel zu unterscheiden. Ohne Kenntnis der Nahrungspflanze kann die Art aber mit anderen Phyllonorycter-Arten verwechselt werden, besonders mit Phyllonorycter ulmifoliella. Im Zweifelsfall ist eine Genitaluntersuchung notwendig. Auch die Minen sind ohne Zucht der Imagines nicht eindeutig zu bestimmen.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
P. hilarella ist bis jetzt die am häufigsten gefundene und am weitesten verbreitete Art der an Weiden lebenden Phyllonorycter-Arten in Salzburg. Nachweise fehlen bisher nur aus den Zonen IV (Zentralalpen) und V (Lungau, Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2024), wobei der Fund am Eingang zur Liechtensteinklamm durch Peter Buchner (Lepiforum 2021) an der Grenze der Zonen III und IV liegt. Die Höhenverbreitung ist von rund 400 bis 900 m belegt, über den natürlichen Lebensraum der Art liegen aber keine zuverlässigen Angaben vor. Lediglich in einem Fall wurden Raupen auf einem Kahlschlag an einer Weide gefunden. Die Imagines fliegen in zwei sich teilweise überlappenden Generationen pro Jahr im April und Mai (in der Zucht schlüpfen die Tiere schon im März) und im Juni und Juli. Die Puppe überwintert (alle Angaben nach Kurz & Kurz 2025).
Nachbarfaunen
In Österreich ist die Art lediglich aus dem Burgenland noch nicht gemeldet (Huemer 2013). In Oberösterreich ist sie nach Klimesch (1990) aus allen drei Landesteilen bekannt (unter P. spinolella). Auch in Bayern ist P. hilarella aus allen Naturräumen nachgewiesen, im Schichtstufenland und im ostbayrischen Grundgebirge aber nur mit Funden vor dem Jahr 2000 (Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Über die Biologie der Imagines ist aus Salzburg nichts bekannt. Die Raupen wurden an der Salweide (Salix caprea) gefunden, nach Angaben im Lepiforum (2021) auch an Salix myrsinifolia, in beiden Fällen also an breitblättrigen Weiden. Wegen der weiten Verbreitung der Art im Land, wie auch der Nahrungspflanzen der Raupen, kann P. hilarella in Salzburg als ungefährdet angesehen werden.
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Seite "Phyllonorycter hilarella". Lepiforum: Bestimmungshilfe für die in Europa nachgewiesenen Schmetterlingsarten [online 2021.05.13].
- Embacher, Gernot; Gros, Patrick; Kurz, M. A.; Kurz, M. E. & Zeller-Lukashort, Christof, 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
- Kurz, M. E. & Kurz, M. A. 2000–2021. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 13 Mai 2021].
- Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.
- ↑ siehe Phänologie