Lederhose: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Eine '''Lederhose''' ist "früher eine Art lederner Strümpfe, später lederne Beinbekleidung nach heutiger Art, althochdeutsch lederhosa, mittel- und niederdeutsch Lederhose" erklärt das deutsche Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.<ref>[https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB&lemid=L03219 woerterbuchnetz.de]</ref> | + | Eine '''[[Lederhose]]''' ist "früher eine Art lederner Strümpfe, später lederne Beinbekleidung nach heutiger Art, althochdeutsch lederhosa, mittel- und niederdeutsch [[Lederhose]]" erklärt das deutsche Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.<ref>[https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB&lemid=L03219 woerterbuchnetz.de]</ref> |
== Zeitgenössische Erklärung == | == Zeitgenössische Erklärung == | ||
| − | "Meine erste Zeitung" stellte [[1936]] die Frage:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=mez&datum=19360129&query=(text:Lederhose)&ref=anno-search&seite=3 ANNO], "Meine erste Zeitung", Ausgabe vom 29. Jänner 1936, Seite 3</ref> | + | "Meine erste Zeitung" stellte [[1936]] die Frage:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=mez&datum=19360129&query=(text:[[Lederhose]])&ref=anno-search&seite=3 ANNO], "Meine erste Zeitung", Ausgabe vom 29. Jänner 1936, Seite 3</ref> |
| − | <blockquote>''Wozu ist eine Lederhose gut? | + | <blockquote>''Wozu ist eine [[Lederhose]] gut? |
| − | ''Die Lederhose ist das Lieblingskleiderstück jedes richtigen Jungen. Sie leistet als treuer Freund durch ihre "Beständigkeit" gute Dienste und laßt sich auch in solchen Fällen nicht unterkriegen, wo selbst die beste Stoffhose zumindest ein paar böse Risse davontragen müßte. Freilich ist sie an heißen Tagen ein bißchen warn. Aber was schadet das? Und was nützt die schönste Leinenhose, wenn ihre Waschbarkeit bei Flecken versagt, denen eben keine Wäsche helfen kann?- Bei | + | ''Die [[Lederhose]] ist das Lieblingskleiderstück jedes richtigen Jungen. Sie leistet als treuer Freund durch ihre "Beständigkeit" gute Dienste und laßt sich auch in solchen Fällen nicht unterkriegen, wo selbst die beste Stoffhose zumindest ein paar böse Risse davontragen müßte. Freilich ist sie an heißen Tagen ein bißchen warn. Aber was schadet das? Und was nützt die schönste Leinenhose, wenn ihre Waschbarkeit bei Flecken versagt, denen eben keine Wäsche helfen kann?- Bei [[Lederhose]]n schaden Flecke nicht. Nicht einmal Mutter ist heikel auf sie. Ja, eine echte [[Lederhose]] gewinnt sogar an Wert, wenn sie erst recht "speckig" ist, nicht wahr?</blockquote> |
| − | == Die Lederhose und Salzburg == | + | == Die [[Lederhose]] und Salzburg == |
| − | "Bemerkenswert ist, daß der Salzburger Trachtenforscher [[Prof]]. [[Franz Kulstrunk|Kulstrunk]] auf Grund seiner vielen Forschungen findet, die kurze Lederhose sei früher in Salzburg nur ausnahmsweise getragen worden— etwa seit [[1750]] oder [[1760]]; in [[Tirol]] wäre sie von adeligen Jagdherren eingeführt." Das schreibt der Volkskundler [[Leopold Brandauer junior]] aus [[Hellbrunn]] im Jahr [[1925]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vgt&datum=19250801&seite=3&zoom=33&query=% | + | "Bemerkenswert ist, daß der Salzburger Trachtenforscher [[Prof]]. [[Franz Kulstrunk|Kulstrunk]] auf Grund seiner vielen Forschungen findet, die kurze [[Lederhose]] sei früher in Salzburg nur ausnahmsweise getragen worden— etwa seit [[1750]] oder [[1760]]; in [[Tirol]] wäre sie von adeligen Jagdherren eingeführt." Das schreibt der Volkskundler [[Leopold Brandauer junior]] aus [[Hellbrunn]] im Jahr [[1925]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vgt&datum=19250801&seite=3&zoom=33&query=%22[[Lederhose]]%22&ref=anno-search ANNO], "Österreichische Alpine, Volks- und Gebirgs-Trachten-Zeitung", Ausgabe vom 1. August 1925, Seite 3f: "Die kurze [[Lederhose]] in Salzburg"</ref> |
| − | In den [[1920er]]-Jahren gründeten zwei Bergsteiger, Josef Lanz und Fritz Mahler, ein Sportmodengeschäft in der [[Stadt Salzburg]]. Während der [[Salzburger Festspiele|Salzburger Festspielzeit]] war es dann ''die'' Mode in Salzburg: [[Dirndl]], [[Trachten|Tracht]] und Lederhose. Einer der Designer für [[Lanz Geschwister OHG|Lanz Moden]] war Carl Mayr, Bruder des Kammersängers Richard Mayr.<ref>Wallnöfer, Elsbeth: "[[Märzveigerl und Suppenbrunzer - 555 Begriffe aus dem echten Österreich]]", Seite 78</ref> | + | In den [[1920er]]-Jahren gründeten zwei Bergsteiger, Josef Lanz und Fritz Mahler, ein Sportmodengeschäft in der [[Stadt Salzburg]]. Während der [[Salzburger Festspiele|Salzburger Festspielzeit]] war es dann ''die'' Mode in Salzburg: [[Dirndl]], [[Trachten|Tracht]] und [[Lederhose]]. Einer der Designer für [[Lanz Geschwister OHG|Lanz Moden]] war Carl Mayr, Bruder des Kammersängers Richard Mayr.<ref>Wallnöfer, Elsbeth: "[[Märzveigerl und Suppenbrunzer - 555 Begriffe aus dem echten Österreich]]", Seite 78</ref> |
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[[Jahn-Markl]], Salzburgs ältestes Trachtenmodegeschäft, hatte eine eigene Gerberei an der [[Imbergstraße]], die [[Weißgerberei Jahn]]. | [[Jahn-Markl]], Salzburgs ältestes Trachtenmodegeschäft, hatte eine eigene Gerberei an der [[Imbergstraße]], die [[Weißgerberei Jahn]]. | ||
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Produzenten in Salzburg sind u. a. die Werkstätte Beurle Trachten, Geschwister Lanz Trachtenmoden, [[Gössl GmbH|Trachtenkleidung Gössl]] und [[Wimmer schneidert GmbH|Wimmer schneidert]]. | Produzenten in Salzburg sind u. a. die Werkstätte Beurle Trachten, Geschwister Lanz Trachtenmoden, [[Gössl GmbH|Trachtenkleidung Gössl]] und [[Wimmer schneidert GmbH|Wimmer schneidert]]. | ||
Version vom 29. Mai 2025, 17:35 Uhr
Eine Lederhose ist "früher eine Art lederner Strümpfe, später lederne Beinbekleidung nach heutiger Art, althochdeutsch lederhosa, mittel- und niederdeutsch Lederhose" erklärt das deutsche Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.[1]
Zeitgenössische Erklärung
"Meine erste Zeitung" stellte 1936 die Frage:[2]
Wozu ist eine Lederhose gut? Die Lederhose ist das Lieblingskleiderstück jedes richtigen Jungen. Sie leistet als treuer Freund durch ihre "Beständigkeit" gute Dienste und laßt sich auch in solchen Fällen nicht unterkriegen, wo selbst die beste Stoffhose zumindest ein paar böse Risse davontragen müßte. Freilich ist sie an heißen Tagen ein bißchen warn. Aber was schadet das? Und was nützt die schönste Leinenhose, wenn ihre Waschbarkeit bei Flecken versagt, denen eben keine Wäsche helfen kann?- Bei Lederhosen schaden Flecke nicht. Nicht einmal Mutter ist heikel auf sie. Ja, eine echte Lederhose gewinnt sogar an Wert, wenn sie erst recht "speckig" ist, nicht wahr?
Die Lederhose und Salzburg
"Bemerkenswert ist, daß der Salzburger Trachtenforscher Prof. Kulstrunk auf Grund seiner vielen Forschungen findet, die kurze Lederhose sei früher in Salzburg nur ausnahmsweise getragen worden— etwa seit 1750 oder 1760; in Tirol wäre sie von adeligen Jagdherren eingeführt." Das schreibt der Volkskundler Leopold Brandauer junior aus Hellbrunn im Jahr 1925.[3]
In den 1920er-Jahren gründeten zwei Bergsteiger, Josef Lanz und Fritz Mahler, ein Sportmodengeschäft in der Stadt Salzburg. Während der Salzburger Festspielzeit war es dann die Mode in Salzburg: Dirndl, Tracht und Lederhose. Einer der Designer für Lanz Moden war Carl Mayr, Bruder des Kammersängers Richard Mayr.[4]
Jahn-Markl, Salzburgs ältestes Trachtenmodegeschäft, hatte eine eigene Gerberei an der Imbergstraße, die Weißgerberei Jahn.
Bei vielen Trachtenmusikkapellen ist bei den Männern die Lederhose Teil ihrer Tracht.
Produzenten in Salzburg sind u. a. die Werkstätte Beurle Trachten, Geschwister Lanz Trachtenmoden, Trachtenkleidung Gössl und Wimmer schneidert.
Quellen
- ↑ woerterbuchnetz.de
- ↑ Lederhose)&ref=anno-search&seite=3 ANNO, "Meine erste Zeitung", Ausgabe vom 29. Jänner 1936, Seite 3
- ↑ Lederhose%22&ref=anno-search ANNO, "Österreichische Alpine, Volks- und Gebirgs-Trachten-Zeitung", Ausgabe vom 1. August 1925, Seite 3f: "Die kurze Lederhose in Salzburg"
- ↑ Wallnöfer, Elsbeth: "Märzveigerl und Suppenbrunzer - 555 Begriffe aus dem echten Österreich", Seite 78