Parornix carpinella: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Mai 2025, 06:53 Uhr
Parornix carpinella (Ornix carpinella Frey, 1863: 21) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Gracillariidae.
Diagnose
Während die Fraßspuren an Hainbuche für den faunistischen Nachweis meist unverwechselbar sind, können Imagines, die nicht der Zucht entstammen, nur durch anatomische Untersuchung bestimmt werden.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
P. carpinella war bis vor kurzem nur durch alte Angaben von Mitterberger (1909) aus der Stadt Salzburg belegt und konnte 2011 dann durch einen Minenfund am Heuberg erneut nachgewiesen werden (Embacher et al. 2024). Mittlerweile sind noch weitere Fundorte aus den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone) und Ia (Stadt Salzburg) bekannt geworden, die Art ist insgesamt aber nicht häufig. Die Höhenverbreitung ist von rund 400 bis 720 m dokumentiert (Kurz & Kurz 2025). Lebensraum der Art in Salzburg sind, soweit bisher bekannt, sonnige, abwechslungsreiche Waldränder, aber auch Hecken in Gärten. Die Generationsfolge ist nur unzureichend belegt, doch deuten die bisherigen Funde auf zwei Generationen pro Jahr hin. Imagines wurden im April, sowie Juli und Anfang August, Minen in der zweiten Augusthälfte und im September gefunden (Kurz & Kurz 2025).
Nachbarfaunen
Mit Ausnahme des Burgenlandes meldet Huemer (2013) die Art aus allen österreichischen Bundesländern. P. carpinella ist auch aus allen Landesteilen von Oberösterreich (Klimesch 1990) und Bayern (Haslberger & Segerer 2016) bekannt, in Bayern rezent aber nur aus dem Tertiär-Hügelland und den voralpinen Schotterplatten.
Biologie und Gefährdung
P. carpinella wurde zeitweilig als Synonym zu der an Rotbuche lebenden Parornix fagivora angesehen, gilt heute aber als eigenständige Art, deren Raupen monophag an den Blättern der Weißbuche (Carpinus betulus) fressen. Sie erzeugen hier zunächst eine rechteckige, kleine Faltenmine, später wechseln sie unter einen umgeschlagenen Blattrand. An ihrer Nahrungspflanze tritt die Art in Konkurrenz durch Ressourcennutzung zu Phyllonorycter esperella, Phyllonorycter tenerella, Stigmella microtheriella, aber auch Raupen der eigenen Art auf. Da die Art bisher nicht gezielt gesucht wurde, kann über eine eventuelle Gefährdung keine zuverlässige Aussage getroffen werden. Vermutlich ist P. carpinella in geeigneten Lebensräumen mit ihrer Futterpflanze aber viel weiter verbreitet, als es die bisherigen Funde belegen. Somit wird sie vorerst als potentiell bedroht angesehen (Einstufung NT nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, Gernot; Gros, Patrick; Kurz, M. A.; Kurz, M. E. & Zeller-Lukashort, Christof, 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2020. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 16 Dezember 2020].
- Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.
- ↑ siehe Phänologie