Papilionidae: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Papilionidae''' (Ritterfalter) sind eine [[Glossar Biologie#F|Familie]] der Schmetterlinge ([[Lepidoptera]]).
 
Die '''Papilionidae''' (Ritterfalter) sind eine [[Glossar Biologie#F|Familie]] der Schmetterlinge ([[Lepidoptera]]).
  
==Allgemeines==
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==allgemeine Beschreibung==
Die Papilionidae sind besonders in den Tropen mit zahlreichen Arten vertreten, die zu den größten und prächtigsten [[Tagfalter]]n gehören. In [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] kommen nur fünf Arten der Familie vor, darunter der [[Schwalbenschwanz]], den beinahe jedes Kind kennt.
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Volkstümliche(r) Name(n): Ritterfalter, Schwalbenschwänze
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Papilionidae Latreille, 1802 sind eine mäßig artenreiche Familie der Lepidoptera (Savela 2024). Weltweit sind weniger als 600 Arten beschrieben worden, die aber nahezu alle terrestrischen Lebensräume, von tropischen Regenwäldern über Steppen und Halbwüsten bis in subarktische Gebiete besiedeln. Manche Vertreter findet man noch auf den höchsten Gebirgspässen.
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Papilionidae sind klein bis groß (rund 4 bis 20 cm Spannweite) und zu ihnen gehören die prächtigsten Tagfalter der Erde, die in allen Farben gezeichnet sind. Viele Arten der Papilioninae tragen zudem an den Hinterflügeln mehr oder weniger lange Schwänzchen.
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Papilionidae sind meist kräftige Flieger, auch wenn die Apollofalter und ihre Verwandten (Parnassiinae) eher den gaukelnden Flug bevorzugen. Mit dem gut entwickelten Rüssel trinken sie gern und ausgiebig Nektar aus den Blüten. Blütenreiche Lebensräume sind daher für das Überleben der Ritterfalter, wie fast aller Tagfalter, von ausschlaggebender Bedeutung.
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Die Raupen der Papilionidae sind unbehaart und unbestachelt und oft bunt in Grün-, Schwarz- und Rottönen gefärbt. Die Puppen sind Gürtelpuppen, aufrecht auf einem Ästchen oder Stängel mit einem Seidenfaden um die Leibesmitte angesponnen. Die Puppen der Parnassiinae ruhen dagegen auf dem Boden an und unter Steinen.
  
 
==Kenntnisstand der Gruppe in Salzburg==
 
==Kenntnisstand der Gruppe in Salzburg==
  
Die Papilionidae gehören zu den am besten untersuchten [[Insekten]]gruppen in Salzburg. Selbst in den Gebirgsregionen des Landes ist die Erfassung der Fundorte bereits sehr weit fortgeschritten (Embacher et al., Kurz et al. 2010).  
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In Salzburg kommen nur fünf Arten der Papilionidae vor, aber auch bei uns gehören sie zu den größten und schönsten Tagfaltern. Die fünf für Salzburg nachgewiesenen Papilionidae stellen auch den Gesamtartenbestand für ganz Mitteleuropa inklusive der Südalpen dar, sodass für Salzburg keine Neuzugänge zu erwarten sind.
  
 
In Salzburg kommen die folgenden fünf Arten vor:
 
In Salzburg kommen die folgenden fünf Arten vor:

Version vom 28. Januar 2025, 18:12 Uhr

Papilio machaon: Salzburg, Osterhorngruppe, Schlenken, Gipfel, 2006.06.15
Parnassius phoebus sacerdos: Salzburg, Hohe Tauern, Stubachtal, Enzingerboden, 1480 m, 2003.07.19

Die Papilionidae (Ritterfalter) sind eine Familie der Schmetterlinge (Lepidoptera).

allgemeine Beschreibung

Volkstümliche(r) Name(n): Ritterfalter, Schwalbenschwänze

Papilionidae Latreille, 1802 sind eine mäßig artenreiche Familie der Lepidoptera (Savela 2024). Weltweit sind weniger als 600 Arten beschrieben worden, die aber nahezu alle terrestrischen Lebensräume, von tropischen Regenwäldern über Steppen und Halbwüsten bis in subarktische Gebiete besiedeln. Manche Vertreter findet man noch auf den höchsten Gebirgspässen.

Papilionidae sind klein bis groß (rund 4 bis 20 cm Spannweite) und zu ihnen gehören die prächtigsten Tagfalter der Erde, die in allen Farben gezeichnet sind. Viele Arten der Papilioninae tragen zudem an den Hinterflügeln mehr oder weniger lange Schwänzchen.

Papilionidae sind meist kräftige Flieger, auch wenn die Apollofalter und ihre Verwandten (Parnassiinae) eher den gaukelnden Flug bevorzugen. Mit dem gut entwickelten Rüssel trinken sie gern und ausgiebig Nektar aus den Blüten. Blütenreiche Lebensräume sind daher für das Überleben der Ritterfalter, wie fast aller Tagfalter, von ausschlaggebender Bedeutung.

Die Raupen der Papilionidae sind unbehaart und unbestachelt und oft bunt in Grün-, Schwarz- und Rottönen gefärbt. Die Puppen sind Gürtelpuppen, aufrecht auf einem Ästchen oder Stängel mit einem Seidenfaden um die Leibesmitte angesponnen. Die Puppen der Parnassiinae ruhen dagegen auf dem Boden an und unter Steinen.

Kenntnisstand der Gruppe in Salzburg

In Salzburg kommen nur fünf Arten der Papilionidae vor, aber auch bei uns gehören sie zu den größten und schönsten Tagfaltern. Die fünf für Salzburg nachgewiesenen Papilionidae stellen auch den Gesamtartenbestand für ganz Mitteleuropa inklusive der Südalpen dar, sodass für Salzburg keine Neuzugänge zu erwarten sind.

In Salzburg kommen die folgenden fünf Arten vor:

Die Bestimmung der Arten ist unproblematisch, lediglich zur Unterscheidung der drei Apollofalter-Arten (Parnassius) müssen die Tiere gegebenenfalls kurz gefangen und nach Untersuchung der roten Flecken wieder freigelassen werden. Alternativ können die Arten auch sehr gut nach Fotos bestimmt werden. Alle Arten stehen, so wie die meisten Tagfalter in Salzburg, unter Naturschutz.

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft
Online-Bestimmungshilfen

Logo nkis.jpg

Projekt: Fauna und Flora von Salzburg

Quellen

  • Embacher, G., P. Gros, M. E. Kurz, M. A. Kurz & C. Zeller-Lukashort: Kommentierte Liste der Schmetterlinge des Landes Salzburg. Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). In Vorbereitung
  • Kurz, M. A., M. E. Kurz & H. C. Zeller-Lukashort 2000–2010. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 20 April 2010].