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Aktuelle Version vom 15. Januar 2025, 20:01 Uhr
Das Gut Wildshut, heute Stiegl-Gut Wildshut, ist ein ehemaliger Gutsbetrieb im Süden der oberösterreichischen Gemeinde St. Pantaleon im südlichen Innviertel, der zum Schloss Wildshut gehörte und heute von der Stieglbrauerei zu Salzburg als Biergut geführt wird.
Geschichte
Das Gut Wildshut wird im Jahr 930 erstmals urkundlich erwähnt. Das Schloss Wildshut gilt dabei als historischer Kern des Anwesens. Als "Purkchstal Wilczhut" wird im frühen 15. Jahrhundert zum Sitz eines Pfleggerichtes und soll diese Funktion bis ins Jahr 2002 beibehalten. Um 1500 gelangt das Anwesen in den Besitz der Bayerischen Herzöge und erfährt bis 1600 diverse An- und Umbauten. So werden dem Gut etwa eine Amtshaus, ein Wirtschaftsgebäude und schließlich auch ein Wirtshaus angegliedert[1]. 1779 wird das Land um das Anwesen österreichisch, zeitgleich wird damit begonnen, auf dem Gut Bier zu brauen. 1917 gelangt das Gut Wildshut schließlich in den Besitz der Stieglbrauerei zu Salzburg, die das Gut im Jahr 2012 um eine Mälzerei und Rösterei erweitert.
Heute ist es ein landwirtschaftlicher Betrieb, der, vergleichbar mit einem Weingut, sämtliche zur Biererzeugung notwendigen Rohprodukte herstellt. Das Stiegl-Gut Wildshut ist das gegenwärtig einzige Biergut Österreichs.
Charakteristik
Am Stiegl-Gut Wildshut wird der Grundsatz "vom Feld ins Glas" verfolgt. Dies bedeutet, dass sämtliche Rohprodukte wie Getreide und Malz oder Hopfen aus der selben Hand stammen und alle Herstellungsschritte nachverfolgbar sind. Dabei wird Wert auf die Rekultivierung alter Getreidesorten wie Emmer oder Einkorn gelegt. Das Biergut wird familiär geführt und hat sich dem Nachhaltigkeitsgedanken verschrieben.
Produktion
Neben dem landwirtschaftlichen Betrieb verfügt das Stiegl-Gut Wildshut auch über eine Mälzerei und Rösterei, in der das erzeugte Getreide direkt vermalzt und geröstet wird. Hergestellt werden außer den Rohstoffen zur Biererzeugung auch verwandte Produkte wie Essig, Brot oder Schnaps. Zudem ist es Hobbybrauern möglich, Malz vom Stiegl-Gut Wildshut zu beziehen.
Kramerladen und Einkehr
Das Stiegl-Gut Wildshut wurde im Mai 2015 mit der Errichtung eines Kramerladens für hauseigene Flaschenbierprodukte sowie der Möglichkeit zu einer Einkehr mit Verköstigung erweitert. Dazu wurden eine Gaststube sowie ein schöner Gastgarten geschaffen.
Nahe der Lokalität wurde eine eigene Bedarfshaltestelle Gut Wildshut im "Biergutstil" errichtet. Sie ist somit mit der S-Bahn S11 erreichbar.
Bildergalerie
Quelle
Einzelnachweis
- ↑ Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Ein Leitfaden für Burgenwanderer und Heimatfreunde, Linz 1976