Gaißauer Bergbahn GmbH: Unterschied zwischen den Versionen

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* sieben Prozent hält die SPDM GmbH von [[Wolfgang Mayerhofer]]
 
* sieben Prozent hält die SPDM GmbH von [[Wolfgang Mayerhofer]]

Version vom 13. Januar 2019, 15:01 Uhr

Die Gaissauer Bergbahn GmbH sind die Betreiber der Liftanlagen in Krispl-Gaißau.

Allgemeines

Die Saalbacher Bergbahnen GmbH hatten die Gaißauer Bergbahn GmbH 2014 übernommen und sollten nach schneeärmeren Wintern in den nächsten Jahren zwischen 20 und 25 Millionen Euro in das Skigebiet investieren. Dafür suchten sie Investoren. Der Grund für die notwendigen Investitionen lag in den zu geringen Bettenkapazitäten für länger bleibende Gäste in dieser Region, sowie fehlende Beschneiungsanlagen, um auch in schneeärmeren Wintern wie 2007/2008 überleben zu können. Der Winter (2014/15) brachte dann den Saalbacher Bergbahnen mit der Gaißauer Bergbahn GmbH einen Verlust 600.000 Euro.

Anfang 2010 wurde von den Saalbacher Bergbahnen die Gesamtverschuldung der Gaißauer Bergbahn GmbH mit 2,5 Millionen Euro angegeben, der Verkaufspreis mit drei Millionen Euro. Im Spätherbst 2010 war man mit einem Investor aus Bayern im Gespräch und fand schließlich einen chinesischen Investor.

Die vom neuen chinesischen Mehrheitsbesitzer angekündigten Investitionen wie eine neue Gondelbahn auf die Anzenberghöhe sowie eine teilweise künstliche Beschneiung des Skigebiets wurden aber immer wieder verschoben. Das gilt auch für eine geplante Kapitalerhöhung von einer auf fünf Millionen Euro für die Gaißauer Bergbahn GmbH.

Geschäftsführer war seit der Übernahme durch die Saalbacher Bergbahnen GmbH Gernot Leitner, der unter anderem für die Salzburger Olympiabewerbung 2014 zuständig war. Im August 2016 schien Leitner jedoch nicht mehr als Geschäftsführer auf. An seiner Stelle scheint ein 42-jähriger Chinese namens Yang Zheng im Firmenbuch auf.

2017: Insolvenz abgewendet

Die Gaißauer Bergbahn GmbH hatte am 13. Jänner 2017 beim Landesgericht Salzburg Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingebracht. Das Verfahren wurde dann am 16. Jänner eröffnet. Mit der Entschuldung sollte der Betrieb langfristig abgesichert werden, denn der Mehrheitseigentümer hatte weitere Investitionen – etwa in eine Beschneiungsanlage – in Aussicht gestellt.

Von der Pleite waren rund 90 Gläubiger und 26 Dienstnehmer betroffen. Den Schulden von gut 1,8 Millionen Euro standen Aktiva von 400.000 Euro gegenüber. Den Gläubigern wurde eine Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten. Damit der Betrieb im Winter 2016/17 bis Ende März möglich ist, hatte der chinesische Mehrheitseigentümer, die J&Y Holding Group Ltd., weiteres Geld ins Unternehmen gepumpt.

Die Gründe für die Insolvenz lagen unter anderem vor allem in den vorangegangenen drei Wintern, in denen es zu wenig Naturschnee gab. So war in der letzten Saison 2015/16 lediglich an 71 Tagen ein Skibetrieb möglich. Und auch in der Saison 2016/17 fiel das Geschäft in den Weihnachtsferien mangels Schnee aus – zum vierten Mal in Folge.[1]

Die Lifte waren aber dann dennoch bis 12. März 2017 in Betrieb.

Bei der Gläubigerverhandlung am 31. März 2017 war der vom chinesischen 75-Prozent-Eigentümer entsandte Geschäftsführer nicht erschienen. Die rund 35 erschienenen Gläubiger konnten sich zu keinem Sanierungskonzept entschließen. Der Schuldner, die Bergbahnen, hatte das Angebot von 20 auf 30 Prozent erhöht und dies als Barquote angeboten und nicht wie bisher auf zwei Jahre. Es gab dafür zwar eine relativ knappe Mehrheit an Köpfen, aber nicht an der Summe der Masse, weil vor allem die großen Gläubiger Bundesforste und Raiffeisen nicht zustimmten. Ihnen dürfte es einerseits um die Kosten eines eventuellen Abbaus von Liftanlagen und andererseits um die Bewertung von Sicherheiten gehen. Die Bundesforste hatten 408.000 Euro für den Abbau und die Entsorgung von Liftanlagen im Fall der Stilllegung angemeldet. Ein Pachtvertrag mit dem großen Grundstückseigentümer Bundesforste lief mit 31. Mai 2017 aus. Richter Rudolf Havas ärgerte sich darüber, dass "es Gläubiger gibt, die nicht wissen, wie hoch ihre Forderungen sind."

Am 12. April 2017 stimmten dann die Gläubiger dem Sanierungsplan zu und damit war der Konkurs abgewendet. Der Sanierungsplan sah eine Ausschüttung einer 30-Prozent-Quote vor, die innerhalb von 14 Tagen ausgeschüttet werden soll.[2]

2018: Kein Geld in Sicht

Im Dezember 2018 wartete man vergebens um zugesagte Geldmittel der chinesischen Investoren. Anfang Jänner 2019 gaben die Gaißauer ihre Hoffnung auf Geldtranfers auf. 1,5 Millionen Euro wären im Landesbudget als Subventionen für das Skigebiet reserviert. Seit 2009, also zehn Jahren. Mangels schlüssigem Konzept kam bisher kein Euro zur Auszahlung, denn diese Zahlung ist an neue Investitionen gebunden.

Trotz der stillstehenden Lifte herrscht in Gaißau-Hintersee reger Betrieb. Hunderte Tourengeher zieht es auf die verschneiten Hänge. Das Parkchaos bei den Talstationen könnte ein Ende haben. Die nicht geräumten Parkflächen sind an die Bergbahnen verpachtet. Auf Anfrage, ob man den Platz vom Schnee befreien dürfe, erhielt man zunächst keine Antwort aus China. Diese liegt nun vor: Selbstverständlich dürften die Parkplätze geräumt werden, heißt es darin.

Eigentumsverhältnisse 2016

Nach dem Geschäftsführerwechsel sind die Eigentumsverhältnisse unverändert:

  • 75 Prozent hält die J&Y Holding Group Ltd. in Peking
  • 10 Prozent hält der Hinterseer Hotelier Albert Ebner
  • acht Prozent hält Gernot Leitners Masterconcept GmbH
  • sieben Prozent hält die SPDM GmbH von Wolfgang Mayerhofer

Weblinks

Quellen

Fußnoten

  1. Quelle www.salzburg24.at, abgefragt am 13. Jänner 2017
  2. Quelle www.salzburg24.at, abgefragt am 12. April 2017