Karl Springenschmid: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 24. Februar 2009, 07:36 Uhr

Karl Springenschmid (* 1897 in Innsbruck, Tirol; † 1981 in Salzburg) war ein österreichischer Schriftsteller und Lehrer und schrieb unter den Pseudonymen Christian Kreuzhakler und Beatus Streitter.

Leben

Am 16. November 1932 ist er in die NSDAP eingetreten und ist Hauptverantwortlicher für die Salzburger Bücherverbrennung auf dem Salzburger Residenzplatz am 30. April 1938. Er war SS Mitglied (Nr. 295.474 seit 1. Jänner 1938) und ab 30. Jänner 1943 SS Hauptsturmführer.

Sein Engagement galt insbesondere Südtirol. In seinen zahlreichen Werken befasste er sich besonders mit seiner Tiroler Heimat. Springenschmid verfasste das "Lamprechtshausener Weihespiel" (1938 und 1939 aufgeführt), das einen Salzburger NS-Mythos schaffen und die Aufführungen des "Jedermann" vor dem Salzburger Dom ersetzen sollte. Ab März 1938 ("Anschluss") bestimmte er als Landesrat für Erziehung und Volkspropaganda maßgeblich die Kulturpolitik, die Jugendarbeit und die Landespolitik Salzburgs. Springenschmid galt als "Chefideologe der Salzburger Nationalsozialisten". Salzburger Bräuche, Trachten und Volkskunst wurden propagandistisch missbraucht. Als Leiter des Salzburger Schulwesens und des NSLB trug Springenschmid die Hauptverantwortung für die Bücherverbrennung. Vor dem lodernden Feuer sprach er von der Notwendigkeit der Vernichtung alles klerikalen und jüdischen.

Nach dem Krieg wurden 20 Bücher aus seiner Hand von den alliierten aus dem Verkehr gezogen. Trotz allem publizierte er nach dem Krieg fleißig weiter. Noch heute sind in Buchhandel zwei Bücher von ihm lieferbar. Springenschmid wurde nach dem Krieg als Kriegsverbrecher gesucht (staatspolizeiliches Fahndungsblatt vom 1. Juli 1946), konnte sich jahrelang der Verhaftung entziehen und war seit 1952 als freier Schriftsteller tätig. Ab 1956 wohnte er in Salzburg. Zu seinem 80. Geburtstag (1977) gratulierten zahlreiche österreichische Politiker. In seiner autobiographie "Der Waldgägner" (1975) klammerte er seine Tätigkeit im NS-Regime aus.

Auszeichnungen

Offenhausener Dichterschild-Träger 1967

Werke

Er verfasste ca. 190 Werke, zahlreiche davon behandeln seine Heimat Tirol.

  • Schicksal Südtirol
  • Es war ein Edelweiss
  • Wieder ein Tiroler mehr
  • Der Liebesbrief in der Tundra (1944)
  • Da lacht Tirol
  • Der Jörg
  • Am Seil vom Stabeler Much
  • Sieben Tage Sexten
  • Der Waldgänger
  • St. Egyd auf Bretteln
  • Costabella
  • Die Männer von Narvik
  • Helden in Tirol
  • Servus Heiner!
  • Frohes Schaffen
  • Schi ist Trumpf
  • Sechs gegen Napoleon
  • Weihnacht vor den Grenzen
  • Sieben Takte Liebe
  • Novè

Zu seinen Kinderbüchern zählte unter anderem:

  • Sieben Mädchen im Schnee

?

  • Expertise Karl Müllers zum „Verein Dichterstein Offenhausen“
  • Werkliste

Quelle

Informationsschrift der Universität Salzburg/Universitätsbibliothek zum 70. Jahrestag der Bücherverbrennung "Gegen das Vergessen"