Felbertauern-Tunnel: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Besonders rege war der Warenverkehr über den [[Felber Tauern]] auch im Mittelalter. Der Warentransport mit Pferden und Maultieren war damals ein wichtiger Nebenerwerb für die Bauern zu beiden Seiten der Hohen Tauern. Vor allem der Handel mit Venedig war für Mitteleuropa von enormer Bedeutung. Venedig, als Seegroßmacht, hielt den Handel mit dem Nahen Osten aufrecht und bezog von dort Gewürze, Weihrauch, Gold und andere für damalige Verhältnisse Luxusgüter, die sich meist nur der Adel leisten konnte. | + | Besonders rege war der Warenverkehr über den [[Felber Tauern]] auch im [[Mittelalter]]. Der Warentransport mit Pferden und Maultieren war damals ein wichtiger Nebenerwerb für die Bauern zu beiden Seiten der Hohen Tauern. Vor allem der Handel mit Venedig war für Mitteleuropa von enormer Bedeutung. Venedig, als Seegroßmacht, hielt den Handel mit dem Nahen Osten aufrecht und bezog von dort Gewürze, Weihrauch, Gold und andere für damalige Verhältnisse Luxusgüter, die sich meist nur der Adel leisten konnte. |
| − | Die Vereinigung des ursprünglich zum [[Erzbistum (Überblick)|Fürstentum Salzburg]] gehörenden Gerichtes [[Matrei]] in [[Osttirol]] mit dem Mutterland [[Tirol]] schmälerte ab [[1814]] die Bedeutung des Felber Tauern. Doch man begann verschiedene Pläne und Ideen zu verfolgen, die dem | + | Die Vereinigung des ursprünglich zum [[Erzbistum (Überblick)|Fürstentum Salzburg]] gehörenden Gerichtes [[Matrei]] in [[Osttirol]] mit dem Mutterland [[Tirol]] schmälerte ab [[1814]] die Bedeutung des [[Felber Tauern]]. Doch man begann verschiedene Pläne und Ideen zu verfolgen, die dem Felber Tauern die einstige Bedeutung wieder bringen sollte. So wollte man eine Eisenbahntrasse oder eine [[Großvenediger]]-Hochalpenstraße erbauen. |
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Version vom 9. April 2008, 17:34 Uhr
Der Felbertauerntunnel im Oberpinzgau ist einer der wichtigsten Nord-Süd-Alpenverbindungen im Straßenverkehr in den Hohen Tauern. Er ist mautpflichtig.
Geschichte
Dieser relativ niedrige Alpenübergang wird schon seit dem 2. Jahrtausend vor Christus benutzt. Damals waren es wohl Kontakte zwischen den beiderseits des Alpenhauptkammes siedelnden Stämmen. Kelten, Römer und Karolinger nutzten diesen Übergang.
Besonders rege war der Warenverkehr über den Felber Tauern auch im Mittelalter. Der Warentransport mit Pferden und Maultieren war damals ein wichtiger Nebenerwerb für die Bauern zu beiden Seiten der Hohen Tauern. Vor allem der Handel mit Venedig war für Mitteleuropa von enormer Bedeutung. Venedig, als Seegroßmacht, hielt den Handel mit dem Nahen Osten aufrecht und bezog von dort Gewürze, Weihrauch, Gold und andere für damalige Verhältnisse Luxusgüter, die sich meist nur der Adel leisten konnte.
Die Vereinigung des ursprünglich zum Fürstentum Salzburg gehörenden Gerichtes Matrei in Osttirol mit dem Mutterland Tirol schmälerte ab 1814 die Bedeutung des Felber Tauern. Doch man begann verschiedene Pläne und Ideen zu verfolgen, die dem Felber Tauern die einstige Bedeutung wieder bringen sollte. So wollte man eine Eisenbahntrasse oder eine Großvenediger-Hochalpenstraße erbauen.
Aber erst 1967 wurde der Jahrhunderte alte Wunschtraum eines bequemen und gefahrlosen Alpenüberganges Wirklichkeit.
Im Jahr 1948 wurde der Osttiroler Landwirt Franz Kranebitter als Abgeordneter zum Nationalrat ins Wiener Parlament gewählt. Der engagierte Politiker griff bereits im ersten Jahr seiner politischen Tätigkeit die Pläne zum Bau der Felbertauernstraße wieder auf. Erstmals wurde die Verbindung über eine Tunnelvariante angedacht. Das Hauptargument Kranebitters für den Bau der Felbertauernstraße war die Erschließung des an Naturschönheiten reichsten Gebietes Österreichs für den Tourismus. NR Kranebitter fand für sein Vorhaben Unterstützung durch den Tiroler Landtag. In den Folgejahren wurden Vorarbeiten und technische Studien erstellt. Aufgrund der hohen Gesamtkosten für den Felbertauerntunnel verzögerte sich das Straßenprojekt aber noch weiter. Bis 1962 endlich im Beisein zahlreicher Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und einer großen Menschenmenge von Landeshauptmann Tschiggfrey, NR Kranebitter und Aufsichtsratsvorsitzender Heilingsetzer am 23. Juni 1962 den ersten Spatenstich durchführten.
Schon am 15. Dezember 1962 kam es zum Anschlag des Felbertauerntunnels auf der Osttiroler Seite. Am 11. April 1964 löste der damalige Präsident der Felbertauernstraße AG, Dr. Heilingsetzer, um 10:06 Uhr im Süden den letzten Schuss und sprengte den Tunnel Richtung Norden frei. Am 30. Juni 1967 wurde schließlich mit einer feierlichen Eröffnung die Straße dem Verkehr übergeben. In fünfjähriger Bauzeit entstanden der 36 km lange neue Verkehrsweg mit einem 5.313 m langen Scheiteltunnel als Herzstück.
In den Folgejahren mussten noch weitere Straßenprojekte, die im Zusammenhang mit der Scheitelstrecke standen, fertiggestellt werden. Dazu gehörten zum Beispiel die Umfahrung in Mittersill oder der Ausbau von provisorischen Teilstrecken zu dreispurigen Verkehrswegen.
Millionen Euro wurden außerdem in den Bau von Lawinenschutzbauten, Galerien und Überholspuren - und somit in die Sicherheit - investiert.
Daten zur Straße und Tunnel
- Länge: 36,3 km
- Nordrampe: 16,5 km
- Tunnellänge: 5,3 km
- Südrampe: 14,5 km
Breite:
- Durchgehend mindestens 7 m breit
- 53 % der Strecke sind 3-spurig ausgebaut
Seehöhe:
- Der Scheitelpunkt liegt auf 1.650 m Seehöhe
- Mittersill: 790 m
- Tunnelportal Nord: 1.607 m
- Tunnelportal Süd: 1.632 m
- Matrei: 980 m
Steigungsverhältnisse
- Entlang der Südrampe: durchschnittlich 4% (maximal 7%)
- Entlang der Nordrampe: durchschnittlich 5% (maximal 9%)
- Im Tunnel: Nordhälfte 2%, Südhälfte 1%