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Version vom 27. Mai 2016, 20:35 Uhr
Inzell ist eine Gemeinde in Oberbayern im Landkreis Traunstein mit knapp 4.400 Einwohner.
Geschichte
Die Geschichte von Inzell ist stark mit jener vom Erzbistum Salzburg verknüpft.
859 erhielt Salzburg lehensweise von der Grafschaft Grabenstätt, Chiemgau, ein Forst- und Jagdgebiet an der Traun, das zwischen Teisenberg und Hochstaufen, lag. 1048, am 8. April verleiht nunmehr Kaiser Heinrich III. per Urkunde dieses Gebiet an Erzbischof Baldwin. Nach Gründung des Augustinerchorherrenstift St. Zeno bei Reichenhall übergab Erzbischof Konrad I. am 20. September 1177 „dem hl. Zeno und seinen Klosterbrüdern das Gut und den Wald Inzella“.
Die Bewohner von Inzell lebten seit Jahrhunderten unter anderem auch von Erträgen aus den Salz- und Holztransporten. Für das kurfürstliche Salzamt in Reichenhall wurden Kueff- und Scheibenholz angefertigt. Mit dem Bergbau begann man Anfang des 16. Jahrhunderts, als von salzburgischen Knappen auf der Nordseite des Hochstaufens Galmei-Anbrüche (Zinkerz) entdeckt wurde. Damals war die Grenze zwischen Salzburg und Traunstein noch nicht genau festgelegt und so vertrieben 1585 die Traunsteiner mit Waffengewalt die Salzburger Arbeiter. Doch noch im selben Jahr verlieh Herzog Wilhelm V. das Bergwerk am Staufen mit “allen Grubengerechtigkeiten” dem Kastner zu Reichenhall und Adam Reuter in der Inz’l.
1617 bis 1619 erbaute der herzogliche Hofbaumeister Simon Reifenstuel eine Leitung, in der die Sole von Reichenhall über Inzell nach Traunstein gepumpt wurde. Dieses technische Meisterwerk galt im 17. Jahrhundert als Weltwunder. Eine Herausforderung an die damalige Ingenieurstechnik war die Überwindung der 238 Höhenmeter zwischen Reichenhall und Inzell. Die Baumeister Simon und Hans Reiffenstuel konstruierten Hebewerke mit sieben Meter hohen Wasserrädern und nutzten als Antriebskraft die Gebirgsbäche der Gegend. Auf der 31 km langen Strecke bis Traunstein wurden 8 500 Rohre aus Holz (so genannte „Deicheln“) von je vier Metern Länge verlegt. Für die Steigleitung von den Pumpwerken zu den Hochbehältern benutzte man Bleiröhren.
Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Arbeiten im Bergwerk eingestellt, weil die Erzlager erschöpft waren.
Sport
Inzell ist das Zentrum des Bahnsports im Winter, Eisspeedway und Eislaufen haben im Eisstadion Inzell Tradition. Anfang 2011 wurde das nun überdachte Eisstadion als Max-Aicher-Arena neu eröffnet.