Thumersbacher Amphibienschutzsystem: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:RingelnatterThumersbach.JPG|Ringelnatter, in dem im Bereich des Thumersbacher Amphibienschutzsystems angelegten Teich.
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Datei:RingelnatterThumersbach.JPG|Ringelnatter, in dem als Teil des Thumersbacher Amphibienschutzsystems angelegten Teich.
 
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Version vom 25. Mai 2016, 09:09 Uhr

Erdkrötenpaare in einem Kübel des Sammelsystems warten auf ihren sicheren Transport über die Thumersbacher Landesstraße
Erdkrötenpaar mit Laichschnur
Charakteristischer Grasfrosch-Laichballen in einem Tümpel im Ferleitental
Bergmolchpaaar im Laichgewässer - ein Tümpel nahe dem Stappitzer See
Ringelnatter bei der Jagd im Röhricht
Rohrammermännchen im Prachtkleid im Naturschutzgebiet Zeller See

Das Thumersbacher Amphibienschutzsystem dient dem Schutz jener Amphibien, die im Bereich des Zeller Sees ihren ganzjährigen Lebensraum haben.

Einführung

Die Verlandungszone im Süden des Zeller Sees ist einer der bedeutendsten Lebensräume der Amphibienfauna im Pinzgau. Viele unterschiedliche Gewässer dienen den Fröschen als Laichplatz. Die Erdkröten nutzen sogar in den See selbst, um dort ihre Eier abzulegen. Der Hangwald des Hahneckkogels bietet entlang der Verlandungszone des Sees ideale Unterschlupfmöglichkeiten und wird daher als Sommer- und Winterlebensraum genutzt. Die Amphibien wandern regelmäßig zwischen dem Hangwald im Osten und dem kleinräumigen Gewässernetz südlich des Zeller Sees (Naturschutzgebiet Zeller See) hin und her.

Im Bereich des Zeller Sees lebende Amphibien

Im Bereich der Wanderstrecke konnten regelmäßig Erdkröten (Bufo bufo), Grasfrösche (Rana temporaria), Bergmolche (Triturus alpestris), Laubfrösche (Hyla arborea), aber auch Gelbbauchunken (Bombina variegata) und vereinzelt Feuersalamander (Salamandra salamandra) bobachtet werden. Erdkröte, Grasfrosch und Bergmolch kommen (in dieser Reihenfolge) am häufigsten vor. Darüber hinaus leben hier auch Ringelnattern (Natrix natrix), Äskulapnattern (Zamenis longissimus), sowie die Blindschleiche (Anguis fragilis). Auch die Bergeidechse (Lacerta vivipara) wird hier vermutet.

Amphibienwanderungen

Die Amphibien wandern vier Mal jährlich. Die Frühjahrswanderung vom Winterlebensraum zum Laichgewässer dauert drei bis fünf Wochen, d.h., in dieser Zeitspanne wandern alle Tiere an. Auslösend sind >4 Grad Celsius und Feuchtigkeit. Die Abwanderung der erwachsenen Tiere vom Laichgewässer findet über eine längere Zeitspanne hinweg statt, in dem die Tiere einzeln abwandern. Im Sommer wandern die Jungtiere sternförmig vom Laichgewässer ab. Die vierte Wanderung findet im Herbst statt. Nun verlassen die Tiere ihren Sommerlebensraum und wandern in ihren Winterlebensraum, der sich oft näher dem Laichgewässer befindet als der Sommerlebensraum.

Lage und Geschichte der Schutzanlage

Hangwald und Verlandungszone sind durch die L 247, die Thumersbacher Landesstraße, getrennt und bildete diese früher eine tödliche Gefahr für die querenden Tiere. Seit 1988 wurden daher von der Biotopschutzgruppe Pinzgau alljährlich für vier bis sechs Wochen ein Amphibienschutzzaun errichtet, der von den Gruppenmitgliedern sehr gewissenhaft betreut wurde und wird. Die obige Aufnahme von einem der Sammelkübel belegt, dass diese Maßnahme sinnvoll ist.

Die Zahl der beobachteten Individuen wies infolgedessen zwischen 1988 und 1998 eine stetige Steigerung auf. Seit 1999 konnten jährlich zwischen 12.000 und 13.000 Tiere registriert werden. Der in den Jahren 2004 und 2005 bemerkbare Rückgang wird einerseits natürlichen Schwankungen und andererseits den Baumaßnahmen im Straßenbereich zugeordnet.

Trotz schwieriger baulicher Bedingungen wurde im Jahr 2005 im Zuge der Straßensanierung von der Straßenbauverwaltung des Landes Salzburg auf einer Länge von 400 Metern eine dauerhafte Amphibienschutzanlage mit neun modernen Durchlässen errichtet.

In unmittelbarer Nähe der permanenten Schutzanlage stellte die Biotopschutzgruppe Pinzgau ein bereits verlandetes Gewässer großflächig wieder her, um die Laichgewässersituation zu verbessern.

Andere Bewohner dieses Bereiches

Hier nistet nachweislich die Rohrammer, die Schilfbereiche auch an kleinen Gewässern bewohnt. Am 22. Mai 2016 konnte hier ein Futter eintragendes Männchen im Prachtkleid beobachtet werden, was als Brutnachweis zu betrachten ist. Am 21. Mai 2016 konnte auch eine Bisamratte gesichtet werden.

Bildergalerie

Quellen