Albert Mauracher: Unterschied zwischen den Versionen

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Albert Johann war der jüngere Sohn von [[Johann Nepomuk Carl Mauracher|Johann Nepomuk]] und Walburga Mauracher, geb. [[Hintner]], sein älterer Bruder war der Priester [[Karl Mauracher|Karl Friedrich]] (geboren [[1847]]). Albert führte zunächst die Werkstatt seines Vaters in Salzburg weiter. 1886 eröffnete er in Salzburg-[[Riedenburg]], Reichenhallerstr. 6, eine neue Werkstatt, mit der er später in die Strubergasse 12 in Salzburg-[[Mülln]] übersiedelte. 1893 eröffnete er auch eine Filiale in [[Freilassing]].<br/>A. Maurachers Werkstatt wurde nach dessen Tod 1917 überraschenderweise von seinem Kompagnion Adam Grünsfelder (1861–1934), ab 1920 von seinem Verwandten [[Franz Mauracher]] aus der Zeller Linie weitergeführt.
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Albert Johann war der jüngere Sohn von [[Johann Nepomuk Carl Mauracher|Johann Nepomuk]] und Walburga Mauracher, geb. [[Hintner]], sein älterer Bruder war der Priester [[Karl Mauracher|Karl Friedrich]] (geboren [[1847]]). Albert führte zunächst die Werkstatt seines Vaters in Salzburg weiter. 1886 eröffnete er in Salzburg-[[Riedenburg]], Reichenhallerstr. 6, eine neue Werkstatt, mit der er später in die Strubergasse 12 in Salzburg-[[Mülln]] übersiedelte. 1893 eröffnete er auch eine Filiale in [[Freilassing]].<br/>Überraschenderweise erbte Albert Maurachers Kompagnion Adam Grünsfelder 1917 die Werkstatt, und nicht wie avisiert sein Verwandter [[Franz Mauracher]] aus der Zeller Linie. Franz Mauracher hatte Alberts Orgelbaubetrieb ab 1910 geleitet. Er sah sich nun gezwungen, sie von Adam Grünsfelder (1861–1934) zu erwerben, was 1920 geschah.
  
 
Ab 1899 baute er seine Orgeln ausschließlich nach seinem eigenen System, der sogenannten "Aerofunctionslade" (Bälgchenlade, Ausstromprinzip). Er entwickelte außerdem Serienorgeln mit dem Namen "Cölesticon" (2-6 Register) für kleine Kirchen, die als Ganzes oder in zwei Teilen zu transportieren waren. Albert Maurachers Werkliste umfasst knapp 120 Orgeln in Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Tirol, Kärnten und in der Steiermark.
 
Ab 1899 baute er seine Orgeln ausschließlich nach seinem eigenen System, der sogenannten "Aerofunctionslade" (Bälgchenlade, Ausstromprinzip). Er entwickelte außerdem Serienorgeln mit dem Namen "Cölesticon" (2-6 Register) für kleine Kirchen, die als Ganzes oder in zwei Teilen zu transportieren waren. Albert Maurachers Werkliste umfasst knapp 120 Orgeln in Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Tirol, Kärnten und in der Steiermark.

Version vom 6. Januar 2016, 19:38 Uhr

Albert Johann Mauracher (* 12. März 1858 Braunau am Inn, † 2. Juli 1917 Salzburg) war ein Orgelbauer aus der berühmten Orgelbauerfamilie Mauracher.

Leben

Albert Johann war der jüngere Sohn von Johann Nepomuk und Walburga Mauracher, geb. Hintner, sein älterer Bruder war der Priester Karl Friedrich (geboren 1847). Albert führte zunächst die Werkstatt seines Vaters in Salzburg weiter. 1886 eröffnete er in Salzburg-Riedenburg, Reichenhallerstr. 6, eine neue Werkstatt, mit der er später in die Strubergasse 12 in Salzburg-Mülln übersiedelte. 1893 eröffnete er auch eine Filiale in Freilassing.
Überraschenderweise erbte Albert Maurachers Kompagnion Adam Grünsfelder 1917 die Werkstatt, und nicht wie avisiert sein Verwandter Franz Mauracher aus der Zeller Linie. Franz Mauracher hatte Alberts Orgelbaubetrieb ab 1910 geleitet. Er sah sich nun gezwungen, sie von Adam Grünsfelder (1861–1934) zu erwerben, was 1920 geschah.

Ab 1899 baute er seine Orgeln ausschließlich nach seinem eigenen System, der sogenannten "Aerofunctionslade" (Bälgchenlade, Ausstromprinzip). Er entwickelte außerdem Serienorgeln mit dem Namen "Cölesticon" (2-6 Register) für kleine Kirchen, die als Ganzes oder in zwei Teilen zu transportieren waren. Albert Maurachers Werkliste umfasst knapp 120 Orgeln in Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Tirol, Kärnten und in der Steiermark.

Werke

(Auswahl, beschränkt auf das Land Salzburg; Manuale/Register:)

Werkliste (Auswahl)

Die Liste führt einige seiner nachgewiesenen Neubauten auf. Die Größe der Instrumente wird in der fünften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt. Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal.

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
1887 Embach Laurentius-Pfarrkirche Embach und Maria Elend 005.jpg II/P 10 Domscholastikus Maximilian Schwab und Kanzler Mayr[1] schlugen vor, die Orgel im Atelier Maurachers, in der Reichenhallerstr. 6, durch Johann Hupfauf und in Anwesenheit von Statthalter Graf Thun vorzuführen und zu kollaudieren.[2] Bis auf die Prospektpfeifen erhalten.[3]
1891 Adnet Pfarrkirche Albert Mauracher Adnet 1891.jpg I/P 8 Am 5. Mai 1890 waren mehrere Gebäude und die Kirche mitsamt der Orgel abgebrannt. Sie wurde wieder aufgebaut und im neugotischen Stil ausgestattet, dazupassend auch die Orgel;
Opus 23.
1895 Unken Pfarrkirche zum hl. Jakobus d.Ä. Unken Albert Mauracher 003.JPG II/P 12 Als Opus 42 mit mechanischer Kegellade erbaut. Die Orgel ist großteils erhalten, die 1917 abgelieferten Zinn-Prospektpfeifen wurden in den 20er-Jahren durch Blechpfeifen, die mit einem silberfarbenen Film verzinkt sind, ersetzt.
1910 Salzburg Leprosenhaus,

Leprosenhauskirche

Leprosenhaus Landespflegeanstalt 004.JPG I/P 5 Die pneumatische Kegelladenorgel erinnert an das von ihm ab 1905 vertriebene Coelesticon.[4] Im Jahr 1981 wurde die Orgel von Fritz Mertel mit einer mechanischen Schleiflade technisch neu hergestellt, das Gehäuse, der Spieltisch und praktisch alle Pfeifen beibehalten aber auf insgesamt 6 Register erweitert.
1913 Nußdorf am Haunsberg Pfarrkirche Albert Mauracher Orgel 1913 Nußdorf.jpg I/P 7 Als Opus 116 eine seiner letzten von ihm gefertigten Orgeln.

Literatur

  • Alfred Reichling, Tiroler Orgelbauer der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 78, 1998, S. 229-250; hier: S. 235.
  • Albert Mauracher. Älteste Orgelbau-Anstalt Österreichs.
    • Eigenverlag, o.J., mit Werkliste 1885-1896 (op. 1-50).
    • Eigenverlag, o.J., mit Werkliste 1885-1910 (op. 1-104).
    • Cölesticon. Eigenverlag, o.J.
  • Walterskirchen, Gerhard: Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Beiträge zu 700 Jahren Orgelbau in der Stadt Salzburg, Dissertation Universität Salzburg 1982.
  • siehe auch den Artikel „Mauracher

Quelle

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Johann Georg Mayr
  2. Brief: Salzburg, 9. November 1887. In: Roman Matthias Schmeißner: Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiözese Salzburg, Dissertation Universität Mozarteum Salzburg 2012, S. 56.
  3. Roman Matthias Schmeißner: Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiözese Salzburg, Dissertation Universität Mozarteum Salzburg 2012, S. 51–75.
  4. Gerhard Walterskirchen: Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dissertation Universität Salzburg 1982, S. 183f.