Andreas Hagenauer: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Dr. theol. '''Andreas Hagenauer''', auch Andrä Hagenauer (* [[27. Oktober]] [[1742]] in [[Ainring]], † [[28. Oktober]] [[1815]] in [[Elixhausen]]), war Augustiner Chorherr in [[Berchtesgaden]], Priester in verschiedenen Gemeinden und hatte seinen letzte Gemeinde als Vikar in Elixhausen. Dort hatte er den "Vikar Hagenauer´schen Lokalarmenfonds" gegründet. Andreas stammte aus der Linie der [[Hagenauer|Hagenauer-Dynastie]] zu Straß und Ainring. | + | Dr. theol. '''Andreas Hagenauer''', auch Andrä Hagenauer (* [[27. Oktober]] [[1742]] in [[Ainring]], † [[28. Oktober]] [[1815]] in [[Elixhausen]]), war [[Augustiner-Chorherren|Augustiner-Chorherr]] in [[Berchtesgaden]], Priester in verschiedenen Gemeinden und hatte seinen letzte Gemeinde als [[Pfarrer von Elixhausen|Vikar in Elixhausen]]. Dort hatte er den "Vikar Hagenauer´schen Lokalarmenfonds" gegründet. Andreas stammte aus der Linie der [[Hagenauer|Hagenauer-Dynastie]] zu Straß und Ainring. |
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| − | Andreas Hagenauer wurde [[1742]] als achtes Kind der Eheleute [[Wolfgang Hagenauer III.|Wolfgang]] und Maria Hagenauer in Straß | + | Andreas Hagenauer wurde [[1742]] als achtes Kind der Eheleute [[Wolfgang Hagenauer III.|Wolfgang]] und Maria Hagenauer in Straß (damals [[Erzstift Salzburg]], heute [[Oberbayern]]) geboren. Matthias´ Vater, Wolfgang Hagenauer, war Besitzer des Bauerngutes [[Amanhof zu Straß]]. Mit seiner Frau Maria (geborene Hasenerl), der Tochter eines [[Thundorf]]er Bauerngutsbesitzers, hatte er elf Kinder, wobei nur neun das Erwachsenenalter erreichten. Unter den Geschwistern von Andreas befanden sich auch drei berühmte Künstler, der Salzburger Architekt [[Wolfgang Hagenauer|Wolfgang Hagenauer IV.]], der Professor und Direktor der Akademie der bildenden Künste in Wien [[Johann Baptist von Hagenauer]], sowie der [[Gurk]]er, [[Passau]]er und Salzburger Baudirektor und Architekt [[Johann Georg von Hagenauer]]. |
| − | Andreas wurde als Jugendlicher, wie viele der Familie Hagenauer, stark durch seinen Onkel [[Franz Dominikus Hagenauer]] (* 1699, † 1760) geprägt. Der unter dem Namen "Dominikus" in das | + | Andreas wurde als Jugendlicher, wie viele der Familie Hagenauer, stark durch seinen Onkel [[Franz Dominikus Hagenauer]] (* 1699, † 1760) geprägt. Der unter dem Namen "Dominikus" in das [[Benediktiner]]kloster Wessobrunn eingetretene Onkel war Sub-Prior dieses Klosters. Er wurde als sehr fromm, überaus gebildet und vor allem sehr intellektuell beschrieben. Andreas´ Cousin, der um vier Jahre jüngere [[Kajetan Rupert Hagenauer]] (* 1746, † 1811), wählte im Andenken an diesen Onkel den Ordensnamen "Dominikus", unter dem er später selbst als Abt Dominikus von [[St. Peter]] Berühmtheit erlangen sollte. |
| − | Die Informationen über Andreas Hagenauer sind leider sehr spärlich. Andreas Hagenauer hatte ein Studium der Theologie mit Doktorat abgeschlossen, allerdings ist nicht bekannt, wo und wann er studiert hat. Laut einer Chronik war er Augustiner Chorherr in Berchtesgaden, Kuratkaplan in [[Werfen]] und starb 1815 als Vikar in Elixhausen. Im Historisch-statistischen Handbuch der Erzdiözese Salzburg 1862 wurde Andreas Hagenauer im Kapitel "das Vicariat Elixhausen zum hl. Bartholomä" im Gegensatz zu seinem Onkel folgendermaßen beschrieben: ''"Andreas Hagenauer, ein seltsam kindlicher Mann, in dessen Predigten selbst Leute aus der Stadt Erbauung und Unterhaltung zugleich suchten − starb ohne Testament und hinterließ der Landarmengerichtkasse 3381 fl. 32¾ kr. R.W. und der Vicariatskirche, nach Abzug der damaligen "Quarta Scolarum", 2437 fl. 30 kr."''. | + | Die Informationen über Andreas Hagenauer sind leider sehr spärlich. Andreas Hagenauer hatte ein Studium der Theologie mit Doktorat abgeschlossen, allerdings ist nicht bekannt, wo und wann er studiert hat. Laut einer Chronik war er Augustiner-Chorherr in [[Augustiner-Chorherrenstift Berchtesgaden|Berchtesgaden]], Kuratkaplan in [[Werfen]] und starb 1815 als Vikar in Elixhausen. Im Historisch-statistischen Handbuch der Erzdiözese Salzburg 1862 wurde Andreas Hagenauer im Kapitel "das Vicariat Elixhausen zum hl. Bartholomä" im Gegensatz zu seinem Onkel folgendermaßen beschrieben: ''"Andreas Hagenauer, ein seltsam kindlicher Mann, in dessen Predigten selbst Leute aus der Stadt Erbauung und Unterhaltung zugleich suchten − starb ohne Testament und hinterließ der Landarmengerichtkasse 3381 [[Gulden|fl.]] 32¾ kr. R.W. und der Vicariatskirche, nach Abzug der damaligen "Quarta Scolarum", 2437 fl. 30 kr."''. |
Über das Leben des Priesters Andreas Hagenauer sind nur einige Eckdaten, wie die Pfarren seiner Tätigkeit, überliefert: | Über das Leben des Priesters Andreas Hagenauer sind nur einige Eckdaten, wie die Pfarren seiner Tätigkeit, überliefert: | ||
| − | * 1773 | + | * 1773 − 1782 [[Pfarre Flachau|Pfarrbezirk Flachau und Tweng]] |
| − | * 1780 | + | * 1780 − 1782 [[Pfarre Tweng]] |
| − | * 1782 | + | * 1782 − 1785 Pfarren St. Gilgen|Pfarre Abersee]] oder [[Pfarre Strobl]] |
| − | * 1782 | + | * 1782 − 1787 [[Pfarre Krispl]] |
| − | * 1787 | + | * 1787 − 1793 [[Pfarre Hallein]] |
| − | * 1790 | + | * 1790 − 1793 [[Pfarre Wagrain]], [[Pfarre Kleinarl]] |
| − | * 1793 | + | * 1793 − 1798 [[Pfarre Ebenau]] |
| − | * 1806 | + | * 1806 − 1815 [[Pfarre Elixhausen]] |
In Elixhausen gründete er einen Armenfonds, dessen Vorstand er war, den "Vikar Hagenauer´schen Lokalarmenfonds". | In Elixhausen gründete er einen Armenfonds, dessen Vorstand er war, den "Vikar Hagenauer´schen Lokalarmenfonds". | ||
== Quellen == | == Quellen == | ||
| − | * K. | + | * [[Salzburger Intelligenzblatt|K.k. österr. Amts- und Intelligenz-Blatt von Salzburg]], Salzburg 1819 |
* Andreas Chabert: ''Chronik Chabert'', Familienchronik mit einem Kapitel über die Hagenauer, handschriftliche Aufzeichnungen, Linz 1847 (Privat-Archiv, Salzburg und Wien) | * Andreas Chabert: ''Chronik Chabert'', Familienchronik mit einem Kapitel über die Hagenauer, handschriftliche Aufzeichnungen, Linz 1847 (Privat-Archiv, Salzburg und Wien) | ||
* [[Joseph Dürlinger|Dürlinger, Joseph]]: ''Historisch-statistisches Handbuch der Erzdiöcese Salzburg in ihren heutigen Grenzen'', Salzburg 1863 | * [[Joseph Dürlinger|Dürlinger, Joseph]]: ''Historisch-statistisches Handbuch der Erzdiöcese Salzburg in ihren heutigen Grenzen'', Salzburg 1863 | ||
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* [[Marianne Hauser|Hauser, Marianne]]: ''Geschichte des Hauses Hagenauer'', (Privat-Archiv) Wien 1965 | * [[Marianne Hauser|Hauser, Marianne]]: ''Geschichte des Hauses Hagenauer'', (Privat-Archiv) Wien 1965 | ||
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Version vom 27. Dezember 2015, 09:02 Uhr
Dr. theol. Andreas Hagenauer, auch Andrä Hagenauer (* 27. Oktober 1742 in Ainring, † 28. Oktober 1815 in Elixhausen), war Augustiner-Chorherr in Berchtesgaden, Priester in verschiedenen Gemeinden und hatte seinen letzte Gemeinde als Vikar in Elixhausen. Dort hatte er den "Vikar Hagenauer´schen Lokalarmenfonds" gegründet. Andreas stammte aus der Linie der Hagenauer-Dynastie zu Straß und Ainring.
Leben
Andreas Hagenauer wurde 1742 als achtes Kind der Eheleute Wolfgang und Maria Hagenauer in Straß (damals Erzstift Salzburg, heute Oberbayern) geboren. Matthias´ Vater, Wolfgang Hagenauer, war Besitzer des Bauerngutes Amanhof zu Straß. Mit seiner Frau Maria (geborene Hasenerl), der Tochter eines Thundorfer Bauerngutsbesitzers, hatte er elf Kinder, wobei nur neun das Erwachsenenalter erreichten. Unter den Geschwistern von Andreas befanden sich auch drei berühmte Künstler, der Salzburger Architekt Wolfgang Hagenauer IV., der Professor und Direktor der Akademie der bildenden Künste in Wien Johann Baptist von Hagenauer, sowie der Gurker, Passauer und Salzburger Baudirektor und Architekt Johann Georg von Hagenauer.
Andreas wurde als Jugendlicher, wie viele der Familie Hagenauer, stark durch seinen Onkel Franz Dominikus Hagenauer (* 1699, † 1760) geprägt. Der unter dem Namen "Dominikus" in das Benediktinerkloster Wessobrunn eingetretene Onkel war Sub-Prior dieses Klosters. Er wurde als sehr fromm, überaus gebildet und vor allem sehr intellektuell beschrieben. Andreas´ Cousin, der um vier Jahre jüngere Kajetan Rupert Hagenauer (* 1746, † 1811), wählte im Andenken an diesen Onkel den Ordensnamen "Dominikus", unter dem er später selbst als Abt Dominikus von St. Peter Berühmtheit erlangen sollte.
Die Informationen über Andreas Hagenauer sind leider sehr spärlich. Andreas Hagenauer hatte ein Studium der Theologie mit Doktorat abgeschlossen, allerdings ist nicht bekannt, wo und wann er studiert hat. Laut einer Chronik war er Augustiner-Chorherr in Berchtesgaden, Kuratkaplan in Werfen und starb 1815 als Vikar in Elixhausen. Im Historisch-statistischen Handbuch der Erzdiözese Salzburg 1862 wurde Andreas Hagenauer im Kapitel "das Vicariat Elixhausen zum hl. Bartholomä" im Gegensatz zu seinem Onkel folgendermaßen beschrieben: "Andreas Hagenauer, ein seltsam kindlicher Mann, in dessen Predigten selbst Leute aus der Stadt Erbauung und Unterhaltung zugleich suchten − starb ohne Testament und hinterließ der Landarmengerichtkasse 3381 fl. 32¾ kr. R.W. und der Vicariatskirche, nach Abzug der damaligen "Quarta Scolarum", 2437 fl. 30 kr.".
Über das Leben des Priesters Andreas Hagenauer sind nur einige Eckdaten, wie die Pfarren seiner Tätigkeit, überliefert:
- 1773 − 1782 Pfarrbezirk Flachau und Tweng
- 1780 − 1782 Pfarre Tweng
- 1782 − 1785 Pfarren St. Gilgen|Pfarre Abersee]] oder Pfarre Strobl
- 1782 − 1787 Pfarre Krispl
- 1787 − 1793 Pfarre Hallein
- 1790 − 1793 Pfarre Wagrain, Pfarre Kleinarl
- 1793 − 1798 Pfarre Ebenau
- 1806 − 1815 Pfarre Elixhausen
In Elixhausen gründete er einen Armenfonds, dessen Vorstand er war, den "Vikar Hagenauer´schen Lokalarmenfonds".
Quellen
- K.k. österr. Amts- und Intelligenz-Blatt von Salzburg, Salzburg 1819
- Andreas Chabert: Chronik Chabert, Familienchronik mit einem Kapitel über die Hagenauer, handschriftliche Aufzeichnungen, Linz 1847 (Privat-Archiv, Salzburg und Wien)
- Dürlinger, Joseph: Historisch-statistisches Handbuch der Erzdiöcese Salzburg in ihren heutigen Grenzen, Salzburg 1863
- Martin, Franz: Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte. 51. Hagenauer, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 78, 1938, S. 148-155
- Hauser, Marianne: Geschichte des Hauses Hagenauer, (Privat-Archiv) Wien 1965