Augustiner-Chorherrenstift Berchtesgaden
Das Augustiner-Chorherrenstift Berchtesgaden wurde urkundlich 1102 erstmals erwähnt.
Geschichte
Graf Berengar von Sulzbach gründete 1102 als Vermächtnis seiner Mutter Irmgard von Rott das Augustiner Chorherrenstift Berchtesgaden in Berchtesgaden im äußersten Südosten des heutigen Bayern. Es wurde 1380 als Zepterlehen zur Reichsprälatur Berchtesgaden. 1559 wurde es schließlich zur Fürstpropstei Berchtesgaden erhoben.
Ab 1194 hatte die Stiftspröpste des Augustiner-Chorherren-Stiftes sowohl die geistliche als auch weltliche Macht inne. Als Reichsprälaten waren sie ab 1380 im deutschen Reichstag mit Sitz und Stimme vertreten. Als Fürstpropstei bildete das Land Berchtesgaden bis 1803 ein eigenständiges, reichsunmittelbares Fürstentum.
Die Residenz der Stifts- und Fürstpröpste diente das immer wieder erweiterte Klosterstiftsgebäude in Berchtesgaden.
1156 erhielt das Stift die Forsthoheit und damit verbunden auch die Schürffreiheit auf Salz und Metall. Das Salz bildete allerdings auch immer wieder Anlass für politische Machtkämpfe und sogar kriegerische Auseinandersetzungen. Bedingt durch seine Lage versuchte insbesondere das Fürsterzbistum Salzburg immer wieder die Unabhängigkeit des Klosterstifts einzuschränken. 1611 brach der Salzkrieg zwischen Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau und Maximilian I. von Bayern aus, der zur Absetzung des Salzburger Fürsterzbischofs führte.