Christian-Doppler-Klinik: Unterschied zwischen den Versionen
K |
|||
| Zeile 3: | Zeile 3: | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
| + | :''siehe auch [[Historische Krankenakte der Christian-Doppler-Klinik von 1850 bis 1969]]'' | ||
Im Jahre [[1898]] wurde die „Salzburger Heilanstalt für Gemüts- und Nervenkranke“ errichtet. Sie war der Vorläufer der heutigen Christian-Doppler-Klinik. | Im Jahre [[1898]] wurde die „Salzburger Heilanstalt für Gemüts- und Nervenkranke“ errichtet. Sie war der Vorläufer der heutigen Christian-Doppler-Klinik. | ||
| − | Die ''Christian-Doppler-Klinik'' entstand auf den Grundstücken zweier Bauerngüter, des | + | Die ''Christian-Doppler-Klinik'' entstand auf den Grundstücken zweier Bauerngüter, des [[Gierlinggut]]es und des [[Langwallnergut]]es in [[Maxglan]] und wird wie weite Teile [[Altmaxglan]]s und [[Maxglan]]-[[Lehen]]s durch geschickte Stadtteilpolitik erst neuerdings dem Stadtteil Liefering zugeordnet, obwohl das Gebiet selbst heute noch offiziell in der Katastralgemeinde Maxglan liegt. Versuche zur Schaffung einer allgemeinen Anstalt für psychisch Kranke und geistig Behinderte gehen bis [[1778]] zurück. Einer der ersten Vertreter des modernen Nervenheilwesen war der Salzburger Nervenarzt [[Franz Valentin Zillner]]. [[1898]] konnte dann die ''Heilanstalt für Gemüts- und Nervenkranke'' eröffnet werden. Sie war damals eine der fortschrittlichsten Nervenheilanstalten Österreichs. |
Die heutige ''Christian-Doppler-Klinik'' besitzt die Abteilungen Neurologie, Neurochirurgie, Geriatrie, Psychiatrie und Psychotherapie ergänzt durch Aufgaben der klinischen Psychologie und der Neuroanästhesie. Durch modernste Einrichtungen wird eine rasche und genaue Diagnose ermöglicht und die Behandlungen soweit möglich ständig nach neuestem Stand von Wissen und Technik angepasst, wobei auch die optimale Pflege der Patienten durch hohe menschliche und fachliche Kompetenz gewährleistet wird. | Die heutige ''Christian-Doppler-Klinik'' besitzt die Abteilungen Neurologie, Neurochirurgie, Geriatrie, Psychiatrie und Psychotherapie ergänzt durch Aufgaben der klinischen Psychologie und der Neuroanästhesie. Durch modernste Einrichtungen wird eine rasche und genaue Diagnose ermöglicht und die Behandlungen soweit möglich ständig nach neuestem Stand von Wissen und Technik angepasst, wobei auch die optimale Pflege der Patienten durch hohe menschliche und fachliche Kompetenz gewährleistet wird. | ||
| + | |||
===Die Klinik in der Zeit des Nationalsozialismus=== | ===Die Klinik in der Zeit des Nationalsozialismus=== | ||
Unter der Leitung von Dr. [[Leo Wolfer]] war dessen Sohn Dr. [[Heinrich Wolfer]] als Psychiater und >Erbarzt< tätig. Während man Leo Wolfer Distanz zu den Euthanasieplänen nachsagte und ihm nur die Geheimhaltung wichtig war, war dessen Sohn ein fanatischer Befürworter der [[NS-Euthanasie]]. Am 16., 17. und 18. April 1941 gingen drei Transporte von Patienten von der Landesheilanstalt in das [[Schloss Hartheim]], wo alle Patienten ermordet wurden. | Unter der Leitung von Dr. [[Leo Wolfer]] war dessen Sohn Dr. [[Heinrich Wolfer]] als Psychiater und >Erbarzt< tätig. Während man Leo Wolfer Distanz zu den Euthanasieplänen nachsagte und ihm nur die Geheimhaltung wichtig war, war dessen Sohn ein fanatischer Befürworter der [[NS-Euthanasie]]. Am 16., 17. und 18. April 1941 gingen drei Transporte von Patienten von der Landesheilanstalt in das [[Schloss Hartheim]], wo alle Patienten ermordet wurden. | ||
| Zeile 53: | Zeile 55: | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
| − | * Harald Waitzbauer: ''Vom Irrenhaus zur Christian-Doppler-Klinik. 100 Jahre Landesnervenklinik Salzburg.'' Salzburg 1998 | + | *[[ Harald Waitzbauer]]: ''Vom Irrenhaus zur Christian-Doppler-Klinik. 100 Jahre Landesnervenklinik Salzburg.'' Salzburg 1998 |
| − | * Harald Waitzbauer: ''Im Dienst der Menschlichkeit. Die Tradition der Medizinischen Lehre und Forschung in Salzburg.'' Schriftenreihe des Salzburger Landespressebüros - Sonderpublikationen Nr. 166. Salzburg 2000 | + | * Harald Waitzbauer: ''Im Dienst der Menschlichkeit. Die Tradition der Medizinischen Lehre und Forschung in Salzburg.'' [[Schriftenreihe des Salzburger Landespressebüros]] - Sonderpublikationen Nr. 166. Salzburg 2000 |
== Weblink == | == Weblink == | ||
| Zeile 70: | Zeile 72: | ||
* [[Leo Wolfer|Dr. Leo Wolfer]] | * [[Leo Wolfer|Dr. Leo Wolfer]] | ||
* [[Heinrich Wolfer|Dr. Heinrich Wolfer]] | * [[Heinrich Wolfer|Dr. Heinrich Wolfer]] | ||
| − | + | ||
| − | [[Kategorie:Krankenhaus | + | {{SORTIERUNG: Doppler-Klinik, Christian-}} |
| − | [[Kategorie:Stadt Salzburg | + | [[Kategorie:Gesundheit]] |
| − | [[Kategorie:Liefering | + | [[Kategorie:Krankenhaus]] |
| + | [[Kategorie:Stadt Salzburg]] | ||
| + | [[Kategorie:Liefering]] | ||
Version vom 26. Februar 2015, 10:50 Uhr
Die Christian-Doppler-Klinik ist die Landesnervenklinik des Bundeslandes Salzburg in der Stadt Salzburg im Stadtteil Liefering.
Geschichte
Im Jahre 1898 wurde die „Salzburger Heilanstalt für Gemüts- und Nervenkranke“ errichtet. Sie war der Vorläufer der heutigen Christian-Doppler-Klinik.
Die Christian-Doppler-Klinik entstand auf den Grundstücken zweier Bauerngüter, des Gierlinggutes und des Langwallnergutes in Maxglan und wird wie weite Teile Altmaxglans und Maxglan-Lehens durch geschickte Stadtteilpolitik erst neuerdings dem Stadtteil Liefering zugeordnet, obwohl das Gebiet selbst heute noch offiziell in der Katastralgemeinde Maxglan liegt. Versuche zur Schaffung einer allgemeinen Anstalt für psychisch Kranke und geistig Behinderte gehen bis 1778 zurück. Einer der ersten Vertreter des modernen Nervenheilwesen war der Salzburger Nervenarzt Franz Valentin Zillner. 1898 konnte dann die Heilanstalt für Gemüts- und Nervenkranke eröffnet werden. Sie war damals eine der fortschrittlichsten Nervenheilanstalten Österreichs.
Die heutige Christian-Doppler-Klinik besitzt die Abteilungen Neurologie, Neurochirurgie, Geriatrie, Psychiatrie und Psychotherapie ergänzt durch Aufgaben der klinischen Psychologie und der Neuroanästhesie. Durch modernste Einrichtungen wird eine rasche und genaue Diagnose ermöglicht und die Behandlungen soweit möglich ständig nach neuestem Stand von Wissen und Technik angepasst, wobei auch die optimale Pflege der Patienten durch hohe menschliche und fachliche Kompetenz gewährleistet wird.
Die Klinik in der Zeit des Nationalsozialismus
Unter der Leitung von Dr. Leo Wolfer war dessen Sohn Dr. Heinrich Wolfer als Psychiater und >Erbarzt< tätig. Während man Leo Wolfer Distanz zu den Euthanasieplänen nachsagte und ihm nur die Geheimhaltung wichtig war, war dessen Sohn ein fanatischer Befürworter der NS-Euthanasie. Am 16., 17. und 18. April 1941 gingen drei Transporte von Patienten von der Landesheilanstalt in das Schloss Hartheim, wo alle Patienten ermordet wurden.
An der Christian-Doppler-Klinik vollendete Werner F. Pritz 1973 seine Facharztausbildung.
Abteilungen
Heute befinden sich auf dem Klinikgelände folgende Abteilungen:
- Universitätsklinik für Neurochirurgie
- Universitätsklinik für Neurologie
- Universitätsklinik für Geriatrie
- Universitätsklinik für Psychiatrie I
- Universitätsklinik für Psychiatrie II
Daneben befinden sich noch das "Institut für klinische Psychologie" und das "Institut für Gerichtsmedizin" auf dem Gelände, welches insbesondere in Forschung und Lehre eng mit der Rechtswissenschaftliche Fakultät an der Universität Salzburg kooperiert.
Zahlen
Die Christian Doppler Klinik (CDK) ist mit rund 1 200 Mitarbeitern, sieben Primariaten, vier Sonderaufträgen und einer Sondervereinbarung die zweitgrößte Krankenanstalt im Verbund der SALK. 152 Ärztinnen und Ärzte arbeiten in der Klinik, 162 Menschen im medizinisch-therapeutischen Bereich, der Pflegestab umfasst 600 Personen, die Verwaltung 130.
Bildergalerie
NS-Euthanasie-Gedenktafel an der Salvatorkirche in der Christian-Doppler-Klinik in Salzburg
Literatur
- Harald Waitzbauer: Vom Irrenhaus zur Christian-Doppler-Klinik. 100 Jahre Landesnervenklinik Salzburg. Salzburg 1998
- Harald Waitzbauer: Im Dienst der Menschlichkeit. Die Tradition der Medizinischen Lehre und Forschung in Salzburg. Schriftenreihe des Salzburger Landespressebüros - Sonderpublikationen Nr. 166. Salzburg 2000
Weblink
Siehe auch
Quellen
- Salzburgwiki-Beitrag Liefering
- Salzburger Nachrichten
- NS-Euthanasie
- Dr. Leo Wolfer
- Dr. Heinrich Wolfer