Schloss Staufeneck: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Schloss Staufeneck ist von den [[Herren von Staufeneck]], den bedeutendsten [[Ministerialen]] der [[Grafen von Plain]], zu Anfang des [[13. Jahrhundert]]s als Burg am Fuß des [[Hochstaufen]]s erbaut worden. Dieser Platz eignete sich gut zur Überwachung der [[Salzstraße]] und der Mautstelle in Mauthausen.  
 
Das Schloss Staufeneck ist von den [[Herren von Staufeneck]], den bedeutendsten [[Ministerialen]] der [[Grafen von Plain]], zu Anfang des [[13. Jahrhundert]]s als Burg am Fuß des [[Hochstaufen]]s erbaut worden. Dieser Platz eignete sich gut zur Überwachung der [[Salzstraße]] und der Mautstelle in Mauthausen.  
  
In den Jahren [[1305]]/[[1306|06]] kaufte der Salzburger [[Erzbischof]] [[Konrad IV. von Fohnsdorf]] die Burg, welche um [[1350]] zum Sitz des [[Pfleggericht Staufeneck|Pfleggerichts Staufeneck]] wurde. [[Erzbischof#Fürsterzbischöfe|Fürsterzbischof]] [[Leonhard von Keutschach]] ließ die Burg [[1506]] bis [[1513]] erheblich verstärken und ausbauen (sein „Rübenwappen“ über dem Tor). Unter anderem wurde der um die gesamte Anlage der auf den Wehrmauern aufsitzende hölzerne Wehrgang erbaut. Der damit geschaffene Bauzustand hat sich im Wesentlichen bis heute erhalten.  
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In den Jahren [[1305]]/[[1306|06]] kaufte der Salzburger [[Erzbischof]] [[Konrad IV. von Fohnsdorf]] die Burg, welche um [[1350]] zum Sitz des [[Pfleggericht Staufeneck|Pfleggerichts Staufeneck]] wurde. [[Erzbischof#Fürsterzbischöfe|Fürsterzbischof]] [[Leonhard von Keutschach]] ließ die Burg [[1506]] bis [[1513]] erheblich verstärken und ausbauen Sein „Rübenwappen“ findet sich auch über dem Haupttor. Unter anderem wurde damals auch um die gesamte Anlage ein auf den Wehrmauern aufsitzender gedeckter hölzerner Wehrgang erbaut. Der von Leonhard von Keutschach geschaffene Bauzustand hat sich im Wesentlichen bis heute erhalten.  
  
 
Im Jahr [[1594]] wurden die salzburgischen [[Pfleggericht Plain|Pfleggerichte Plain]] und Staufeneck zusammengelegt und das Schloss Staufeneck zum gemeinsamen Verwaltungssitz bis [[1805]]. Im Zusammenhang mit dem so genannten „[[Zauberer Jackl|Zauberer-Jackl-Prozess]]“, eines von 1675 bis 1682 geführten Massen-[[Hexenprozesse]]s, wurden auf Staufeneck auch Kinder und Jugendliche verhört und gefoltert. Zum Tode Verurteilte brachte man zur Hinrichtung nach Salzburg.  
 
Im Jahr [[1594]] wurden die salzburgischen [[Pfleggericht Plain|Pfleggerichte Plain]] und Staufeneck zusammengelegt und das Schloss Staufeneck zum gemeinsamen Verwaltungssitz bis [[1805]]. Im Zusammenhang mit dem so genannten „[[Zauberer Jackl|Zauberer-Jackl-Prozess]]“, eines von 1675 bis 1682 geführten Massen-[[Hexenprozesse]]s, wurden auf Staufeneck auch Kinder und Jugendliche verhört und gefoltert. Zum Tode Verurteilte brachte man zur Hinrichtung nach Salzburg.  

Version vom 5. September 2014, 16:47 Uhr

Nahaufnahme von der Ostseite des Schlosses Staufeneck
Schloss Staufeneck, Aufgang zum Schlosstor

Das Schloss Staufeneck befindet sich im Rupertiwinkel in Bayern zwischen Piding und Bad Reichenhall.

Geschichte

Das Schloss Staufeneck ist von den Herren von Staufeneck, den bedeutendsten Ministerialen der Grafen von Plain, zu Anfang des 13. Jahrhunderts als Burg am Fuß des Hochstaufens erbaut worden. Dieser Platz eignete sich gut zur Überwachung der Salzstraße und der Mautstelle in Mauthausen.

In den Jahren 1305/06 kaufte der Salzburger Erzbischof Konrad IV. von Fohnsdorf die Burg, welche um 1350 zum Sitz des Pfleggerichts Staufeneck wurde. Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach ließ die Burg 1506 bis 1513 erheblich verstärken und ausbauen Sein „Rübenwappen“ findet sich auch über dem Haupttor. Unter anderem wurde damals auch um die gesamte Anlage ein auf den Wehrmauern aufsitzender gedeckter hölzerner Wehrgang erbaut. Der von Leonhard von Keutschach geschaffene Bauzustand hat sich im Wesentlichen bis heute erhalten.

Im Jahr 1594 wurden die salzburgischen Pfleggerichte Plain und Staufeneck zusammengelegt und das Schloss Staufeneck zum gemeinsamen Verwaltungssitz bis 1805. Im Zusammenhang mit dem so genannten „Zauberer-Jackl-Prozess“, eines von 1675 bis 1682 geführten Massen-Hexenprozesses, wurden auf Staufeneck auch Kinder und Jugendliche verhört und gefoltert. Zum Tode Verurteilte brachte man zur Hinrichtung nach Salzburg.

Die Anlage befindet sich heute in Privatbesitz.

Historisches Schützenwesen im Pfleggericht Staufeneck

Im Jahr 2010 wurde in Piding in Bayern die "Schützen-Compagnie Stauffenegg" wiederbegründet. Die Nähe zu Salzburg und vor allem die früheren engen geschichtlichen Bezüge zu Salzburg waren für den Verein Anlass, nun auch dem Landesverband der Salzburger Schützen als Mitglied beizutreten. Offensichtlich steht dahinter auch das Bestreben, bestehende und bedeutende historische Wurzeln durch die Wiedergründung eines Traditionsvereines neu zu beleben.

Die Historie des Schützenwesens im salzburgischen Pfleggericht Staufeneck reicht bis in das Jahr 1526 zurück. Auf dem Wehrgang auf Schloss Staufeneck mussten vor allem die Pidinger Bauern laut Urbar von 1562 „wachten, wanns die Not braucht“. Sie waren auch verpflichtet die „allzeit einsitzenden“ Wildschützen zu bewachen. Die Untertanen durften zur Heimwehr einen „Thierspieß und eine Armbrust, nach altem Herkommen und Gesetz“ besitzen. Allerdings durften die einfachen Bauersleut, diese „Hauswehren“ nicht auf den Gassen und zum Kirchgang tragen. Aus dem Urbar von 1562 ist zu ersehen, dass sich zu Staufeneck beim Wirt zu Mauthausen eine Schießstätte auf „dem Schützenlandl“ war. Neben der Beteiligung am Vortelschiessen schossen die Schützen ein Salut bei kirchlichen Feiertagen wie Fronleichnam und bei weltlichen Veranstaltungen. Im Jahre 1766 erhielt die „Schützen-Compagnie Stauffenegg“ ihre Schützenfahne. Das Pfleggericht war in unterschiedliche Viertel eingeteilt.

Bildergalerie

Weblinks

Quellen