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Version vom 5. August 2007, 20:04 Uhr
Adolph Johannes Fischer (* 7. Juli 1885 in Gmunden, Oberösterreich; † 22. November 1932 in Salzburg) war Mittelschullehrer, akademischer Maler und Schriftsteller.
Leben
Adolph Johannes Fischer hat die Wiener Kunstgewerbeschule und anschließend die allgemeine Maler- und Meisterschule der Akademie der bildenden Künste in Wien besucht.
Vor dem Ersten Weltkrieg hat er im Gmundener Gymnasium Zeichnen unterrichtet und daneben für das österreichische Kaiserhaus und dessen Umfeld gemalt. Daher verwundert es kaum, dass der 30jährige Fischer während des Ersten Weltkrieges unter anderem für die oberösterreichische Stadt Enns einen propagandistischen Wehrschild ("Eisernes Edelweiß") geschaffen hat, der am 21. November 1915 durch das "2. Landesschützen-Regiment" erstbenagelt wurde (siehe: Wehrschild).
Nach dem Ersten Weltkrieg ist er nach Salzburg übersiedelt, wo er am Bundesgymnasium Zeichnen unterrichtet hat.
Nach seiner 1928 erfolgten Pensionierung hat er sich vor allem der Schriftstellerei und dem Kunstsammeln gewidmet.
Im Sommer 1928 hat er den in Salzburg urlaubenden irischen Schriftsteller James Joyce kennen gelernt, den er unter anderem für das „Salzburger Volksblatt" porträtiert hat: James Joyce in Salzburg.
Das geschriebene Porträt hat James Joyce so gefreut, dass er "Prof. Fischer" eigens die aktuelle Ausgabe der Avantgarde-Zeitschrift "Transition" mit dem jüngsten Kapitel seines "Work in Progress" zusenden ließ.
Ein weiteres Ergebnis dieser Begegnung ist eine Lithographie Fischers, die James Joyce porträtiert und sich heute im Salzburg Museum Carolino Augusteum befindet sowie Fotografien, die Fischer von Salzach-Schwemmholz angefertigt hat und die Joyce unter dem Titel "Fluviana" und dem Vermerk "photo Fischer, Salzburg" in der Avantgarde-Zeitschrift "Transition" veröffentlicht hat.
Literarische Werke
- San Loretto (Reim-Novelle, 1901).
- Nitokris (Drama, 1907).
- Die versunkene Stadt. Lieder eines Toten (1923).
- Satan. Gedichte (1923).
- Ich suche Mirjam (Roman, 1924),
- Die Dame mit dem Brokatmuff (Novelle).
- Zwei Männer spielen um die Welt (Abenteurer-Roman, 1932).
- „Das letzte Märchen“. Aus der Oper „Tausend und eine Nacht“ (1933/34).
Bekannteste bildnerische Werke
- "Empfang Kaiser Franz Josephs I. durch Kinder in Bad Ischl" (Geschenk des Salzkammergutes zum 60jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers), Aquarell, 1908.
- "Eisernes Edelweiß", propagandistischer Wehrschild, 1915.
- Alois Schönburg-Hartenstein, Porträt.
- Karl Goldmark, Porträt, Lithographie.
- James Joyce, Porträt, Lithographie.
Weblinks
- Adolph Johannes Fischer: James Joyce in Salzburg. „Salzburger Volksblatt“ vom 25. August 1928.
- Andreas Weigel: James Joyce: Spurensuche in Salzburg (Salzburger Nachrichten, 16. Juni 2007).
- Andreas Weigel: Zwei Fundstücke zu James Joyces Salzburg-Aufenthalt 1928.
- Andreas Weigel: Veröffentlichungen zu James Joyces Österreich-Aufenthalten. Innsbruck (1928), Salzburg (1928) und Feldkirch (1915, 1932)
Quellen
- Nikolaus Schaffer: Adolph Johannes Fischer. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Band 40 (2004).
- Wilhelm Füger: Kritisches Erbe. Dokumente zur Rezeption von James Joyce im deutschen Sprachbereich zu Lebzeiten des Autors. Ein Lesebuch. Herausgegeben und eingeleitet von Wilhelm Füger. Amsterdam and Atlanta 2000 (Internationale Forschungen zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, Nr. 40).
- Andreas Weigel: James Joyces Aufenthalte in Österreich. Innsbruck (1928), Salzburg (1928) und Feldkirch (1915, 1932). In: Michael Ritter (Hrsg.): praesent 2006. Das österreichische Literaturjahrbuch. Das literarische Geschehen in Österreich von Juli 2004 bis Juni 2005. S.93-105. Wien: präsens 2005.