Johann Felix Adauctus Haslberger: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Felix Haslberger verfasste eine lateinische Geschichte des Erzstiftes in drei Bänden und schickte sie 1799 an den Kurfürsten Maximilian IV. von [[Bayern]]. | + | Felix Haslberger verfasste eine lateinische Geschichte des [[Erzstift Salzburg|Erzstiftes]] in drei Bänden und schickte sie 1799 an den Kurfürsten Maximilian IV. von [[Bayern]]. Dort fand diese aber nur reservierte Aufnahme. |
Seine Verstrickung in die Welt des Aberglaubens und sein Hass auf die Aufklärung, die unter Erzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo]] in Salzburg Einzug gehalten hatte, trugen ihm von [[Lorenz Hübner]] die Bezeichnung „verschrobenster Mönchskopf des Landes“ ein. | Seine Verstrickung in die Welt des Aberglaubens und sein Hass auf die Aufklärung, die unter Erzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo]] in Salzburg Einzug gehalten hatte, trugen ihm von [[Lorenz Hübner]] die Bezeichnung „verschrobenster Mönchskopf des Landes“ ein. | ||
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| − | Im Rahmen der 15. Bildungswoche des Salzburger | + | Im Rahmen der 15. Bildungswoche des [[Salzburger Bildungswerk]]es, Thalgau 2006, war ihm die Ausstellung „Felix Haslberger - Chronist von Mozart & Kalligraf aus Thalgau“ gewidmet. |
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| + | ''Die Salzburger Chronik des Felix Adauctus Haslberger'', in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19270003&zoom=2&seite=00000033 Bd. 67, 1927, S. 33-64,] [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19280003&zoom=2&seite=00000051 Bd. 68, 1928, S. 51-68,] [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19290003&zoom=2&seite=00000097 Bd. 69, 1929, S. 97-120,] [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19340003&zoom=2&seite=00000159 Bd. 74, 1934, S. 159-168] | ||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
| − | * [[Benedikt Pillwein]], Ein Blick auf die Gelehrten und Künstler von Salzburg, [http://books.google.at/books?id=aUZAAAAAYAAJ&pg=RA3-PA566&lpg=RA3-PA566&dq=%22Haslberger%22+%22lorenz+H%C3%BCbner%22&source=bl&ots=49wyOo2JYN&sig=FEDjzKN9LYrLk4Mrk8vpyk4dFYI&hl=de&ei=KHpGS4-BJ5Hc4gbM7N2FAw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CAkQ6AEwAQ#v=onepage&q=%22Haslberger%22 | + | * [[Franz Martin]], ''Die Salzburger Chronik des Felix Adauctus Haslberger'' − Vorbemerkungen, in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19270003&zoom=2&seite=00000033 Bd. 67, 1927, S. 33-40.] |
| − | * [http://www.salzburgerbildungswerk.at/datenbank/publikationen/artikel/SBW1-06.pdf | + | * [[Benedikt Pillwein]], ''Ein Blick auf die Gelehrten und Künstler von Salzburg'', in: Österreichisches Archiv für Geschichte, Erdbeschreibung, Staatenkunde, Kunst und Literatur, [http://books.google.at/books?id=aUZAAAAAYAAJ&pg=RA3-PA566&lpg=RA3-PA566&dq=%22Haslberger%22+%22lorenz+H%C3%BCbner%22&source=bl&ots=49wyOo2JYN&sig=FEDjzKN9LYrLk4Mrk8vpyk4dFYI&hl=de&ei=KHpGS4-BJ5Hc4gbM7N2FAw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CAkQ6AEwAQ#v=onepage&q=%22Haslberger%22 III. Jahrgang (Wien 1833), S. 566] unter Verweisung auf [[Judas Thaddäus Zauner|Zauner]] (Chronik von Salzburg VI 9, 10). |
| + | * [[Bernhard Iglhauser]], ''Von Mozart und anderen großen Söhnen'', in: [http://www.salzburgerbildungswerk.at/datenbank/publikationen/artikel/SBW1-06.pdf Dreieck (Magazin für Erwachsenenbildung desSalzburger Bildungswerkes) Nr 1/2006 S. 41.] | ||
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Version vom 21. Oktober 2012, 22:31 Uhr
Johann Felix Adauctus Vital Haslberger (* 29. August 1731 in Salzburg im Kaltenbräuhaus , † 2. September 1809) war ein schriftstellerisch tätiger Pfarrvikar von Thalgau.
Leben und Wirken
Als ältester Sohn von Wolfgang Nikolaus Haslberger (* 1689, † 1774), hochfürstlichen Küchenschreibers und Hofeinkaufers, seit 1728 verheiratet mit Maria Rosina Kleiber (* 1709 in Hohenaschau, † 1747), für die geistliche Laufbahn bestimmt, trat er 1752 in das Seminarium Clericorum saecularium in commune viventium (Institut der in Gemeinschaft lebenden Weltpriester), gewöhnlich Bartholomäer-Institut genannt) ein, erhielt 1752 vom Kurfürsten Maximilian III. von Bayern den Tischtitel und wurde am 20. September 1755 von Fürsterzbischof Siegmund in der Mirabellkapelle zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er zu Miesenbach, Pfarre Vachendorf. Dort erhielt er auch als Koadjutor seine erste Anstellung. 1767 wurde er Provisor des Vikariats Tweng im Lungau, 1768 Kooperator in Miesenbach auf das Valentinsbenefizium zu Zell, 1775 Vikar zu Unternberg im Lungau und ein Jahr darauf Pfarrvikar in Siezenheim. Zuletzt wurde er 1789 Pfarrvikar in Thalgau, als welcher er am 2. September 1809 am „Brand“ starb.
Felix Haslberger verfasste eine lateinische Geschichte des Erzstiftes in drei Bänden und schickte sie 1799 an den Kurfürsten Maximilian IV. von Bayern. Dort fand diese aber nur reservierte Aufnahme.
Seine Verstrickung in die Welt des Aberglaubens und sein Hass auf die Aufklärung, die unter Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo in Salzburg Einzug gehalten hatte, trugen ihm von Lorenz Hübner die Bezeichnung „verschrobenster Mönchskopf des Landes“ ein.
Seine Chronik gibt auch Aufschlüsse über das Salzburger musikalische Leben zur Mozartzeit.
Er war ein rastloser Sammler vaterländischer (soll heißen: salzburgischer) Urkunden.
Im Rahmen der 15. Bildungswoche des Salzburger Bildungswerkes, Thalgau 2006, war ihm die Ausstellung „Felix Haslberger - Chronist von Mozart & Kalligraf aus Thalgau“ gewidmet.
Die Chronik
(herausgegeben und eingeleitet von Franz Martin:)
Die Salzburger Chronik des Felix Adauctus Haslberger, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Bd. 67, 1927, S. 33-64, Bd. 68, 1928, S. 51-68, Bd. 69, 1929, S. 97-120, Bd. 74, 1934, S. 159-168
Quellen
- Franz Martin, Die Salzburger Chronik des Felix Adauctus Haslberger − Vorbemerkungen, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Bd. 67, 1927, S. 33-40.
- Benedikt Pillwein, Ein Blick auf die Gelehrten und Künstler von Salzburg, in: Österreichisches Archiv für Geschichte, Erdbeschreibung, Staatenkunde, Kunst und Literatur, III. Jahrgang (Wien 1833), S. 566 unter Verweisung auf Zauner (Chronik von Salzburg VI 9, 10).
- Bernhard Iglhauser, Von Mozart und anderen großen Söhnen, in: Dreieck (Magazin für Erwachsenenbildung desSalzburger Bildungswerkes) Nr 1/2006 S. 41.