Bibliothek der Benediktinerabtei Michaelbeuern: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Kloster wurde im [[8. Jahrhundert]] gegründet, hatte aber wahrscheinlich keine Bibliothek. Man nimmt an, dass die benötigten liturgischen Bücher in der Sakristei aufbewahrt wurden. Im [[10. Jahrhundert]] wurde die Gegend mehrmals von Magyaren heimgesucht und verwüstet. Erst nach dem Sieg auf dem Lechfeld (955) konnten die Mönche von Michaelbeuern wieder ein geregeltes Ordensleben führen. Eine neuerliche Zäsur in der Geschichte des Klosters bedeutete das Jahr [[1364]], als durch eine Brandkatastrophe auch zahlreiche Handschriften vernichtet wurden.  
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Das Kloster wurde im [[8. Jahrhundert]] gegründet, hatte aber wahrscheinlich keine Bibliothek. Man nimmt an, dass die benötigten liturgischen Bücher in der Sakristei aufbewahrt wurden. Im [[10. Jahrhundert]] wurde die Gegend mehrmals von [[Ungarn|Magyaren]] heimgesucht und verwüstet. Erst nach dem Sieg auf dem Lechfeld (955) konnten die Mönche von Michaelbeuern wieder ein geregeltes Ordensleben führen. Eine neuerliche Zäsur in der Geschichte des Klosters bedeutete das Jahr [[1364]], als durch eine Brandkatastrophe auch zahlreiche Handschriften vernichtet wurden.  
  
 
[[1592]] berichtet ein Zustandsbericht: ''Im Kloster hat es keine ordentliche Bibliothec oder Liberey, allein in ainer Stuben oder Chammer ... sein etlich alte Bücher, welche in beyliegenden Cataloge beschrieben sein'' (Dieser Katalog wurde nicht gefunden.)
 
[[1592]] berichtet ein Zustandsbericht: ''Im Kloster hat es keine ordentliche Bibliothec oder Liberey, allein in ainer Stuben oder Chammer ... sein etlich alte Bücher, welche in beyliegenden Cataloge beschrieben sein'' (Dieser Katalog wurde nicht gefunden.)
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*P. Konrad Mader in den Jahren 1664/1665  
 
*P. Konrad Mader in den Jahren 1664/1665  
 
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*P. Joseph Fux 1711
*P. Michael Filz 1825 und 1846
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*P. [[Michael Filz]] 1825 und 1846
  
Durch verschiedene Nachlässe und Einkäufe konnte der Bestand immer mehr ausgeweitet werden. In der Wirtschaftskrise in den Jahren nach dem [[Erster Weltkrieg|1. Weltkrieg]] mussten aber auch aus wirtschaftlichen Gründen Bücher verkauft werden. Unter [[Äbte von Michaelbeuern|Abt]] [[Josef II. Müller]] (reg. 1919-1923) wurde P. Augustin Jungwirth aus der Abtei [[Erzstift St. Peter|St. Peter]] in [[Salzburg]] als Bibliothekar nach [[Michaelbeuern]] berufen. Er ordnete die Bibliothek neu und legte einen Autoren- und Sachkatalog an, die beide heute noch in Gebrauch sind.  
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Durch verschiedene Nachlässe und Einkäufe konnte der Bestand immer mehr ausgeweitet werden. In der Wirtschaftskrise in den Jahren nach dem [[Erster Weltkrieg|1. Weltkrieg]] mussten aber auch aus wirtschaftlichen Gründen Bücher verkauft werden. Unter [[Äbte von Michaelbeuern|Abt]] [[Josef II. Müller]] (reg. 1919-1923) wurde [[Augustin Jungwirth|P. Augustin Jungwirth]] aus der Abtei [[St. Peter]] in [[Salzburg]] als Bibliothekar nach [[Michaelbeuern]] berufen. Er ordnete die Bibliothek neu und legte einen Autoren- und Sachkatalog an, die beide heute noch in Gebrauch sind.  
  
 
==Bibliothek==
 
==Bibliothek==

Version vom 7. Oktober 2012, 22:27 Uhr

Die Bibliothek der Benediktinerabtei Michaelbeuern ist eine Präsenzbibliothek, die zur Benediktinerabtei Michaelbeuern gehört.

Allgemeines

  • Unterhaltsträger: Benediktinerabtei Michaelbeuern
  • Funktion: Stiftsbibliothek
  • Sammelgebiete:Theologie, Philosophie, Geschichte, Geographie, Literatur.
  • Benutzungsmöglichkeiten: Präsenzbibliothek(Benützung nur nach schriftlicher Voranmeldung),kein Leihverkehr

Adresse

Benediktinerabtei Michaelbeuern
5152 Michaelbeuern
Telefon: 062 74 - 81 16-0

Geschichte

Das Kloster wurde im 8. Jahrhundert gegründet, hatte aber wahrscheinlich keine Bibliothek. Man nimmt an, dass die benötigten liturgischen Bücher in der Sakristei aufbewahrt wurden. Im 10. Jahrhundert wurde die Gegend mehrmals von Magyaren heimgesucht und verwüstet. Erst nach dem Sieg auf dem Lechfeld (955) konnten die Mönche von Michaelbeuern wieder ein geregeltes Ordensleben führen. Eine neuerliche Zäsur in der Geschichte des Klosters bedeutete das Jahr 1364, als durch eine Brandkatastrophe auch zahlreiche Handschriften vernichtet wurden.

1592 berichtet ein Zustandsbericht: Im Kloster hat es keine ordentliche Bibliothec oder Liberey, allein in ainer Stuben oder Chammer ... sein etlich alte Bücher, welche in beyliegenden Cataloge beschrieben sein (Dieser Katalog wurde nicht gefunden.)

  • Katalogisierungen von :
  • P. Konrad Mader in den Jahren 1664/1665
  • P. Joseph Fux 1711
  • P. Michael Filz 1825 und 1846

Durch verschiedene Nachlässe und Einkäufe konnte der Bestand immer mehr ausgeweitet werden. In der Wirtschaftskrise in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg mussten aber auch aus wirtschaftlichen Gründen Bücher verkauft werden. Unter Abt Josef II. Müller (reg. 1919-1923) wurde P. Augustin Jungwirth aus der Abtei St. Peter in Salzburg als Bibliothekar nach Michaelbeuern berufen. Er ordnete die Bibliothek neu und legte einen Autoren- und Sachkatalog an, die beide heute noch in Gebrauch sind.

Bibliothek

Die barocke Stiftsbibliothek wurde 1769-79 unter Abt Anton Moser errichtet.

Bestandsbeschreibung

Bei einem Gesamtbestand von rund 40.000 Bänden sind ca. 26.300 Bände bis 1900 erschienen. Neben 510 Inkunabeln gibt es 2450 Bände aus dem 16. Jahrhundert, 5720 aus dem 17. Jahrhundert, 9880 aus dem 18. Jahrhundert und 7725 aus dem 19. Jahrhundert.

Die Sprachen Deutsch (13.910 Bde) und Latein (11.100) dominieren.

Quelle

  • Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.

Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.