Petersfrauen: Unterschied zwischen den Versionen

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Gegründet wurde es wohl unter Abt Balderich ([[1125]] - [[1147]]) beim Neubau von St. Peter nach dem Brand von [[1127]], aufgehoben [[1583]] unter Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]], der die Franziskaner nach Salzburg holte.  
  
Das Kloster lag zwischem dem [[Erzstift St. Peter]] und der heutigen [[Franziskanerkirche]], die damals Stadtpfarrkirche ''zu Unserer Lieben Frau'' hieß.
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Das Kloster lag zwischem dem [[Erzstift St. Peter]] und der heutigen [[Franziskanerkirche]], die damals Stadtpfarrkirche ''zu Unserer Lieben Frau'' hieß. Sie hielten ihr Chorgebet und die Gottesdienste in der Franziskanerkirche. Dort hatte sie ihren Betchor, der bis [[1548]] im rückwärtigen mittleren Teil der Kirche auf einem massiven Säulenunterbau stand und weit ins Mittelschiff ragte (heute nicht mehr vorhanden).
  
 
Die ''Petersfrauen'' übersiedelten auf den [[Nonnberg]] in das [[Stift Nonnberg]]. Damit war das Peterskloster in Salzburg – nach Engelberg (Schweiz), das fast 500 Jahre als benediktinisches Doppelkloster bestand - der am längsten existierende Doppelkonvent der Benediktiner.
 
Die ''Petersfrauen'' übersiedelten auf den [[Nonnberg]] in das [[Stift Nonnberg]]. Damit war das Peterskloster in Salzburg – nach Engelberg (Schweiz), das fast 500 Jahre als benediktinisches Doppelkloster bestand - der am längsten existierende Doppelkonvent der Benediktiner.
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Nur Schmuck, Geräte aus Edelmetall, Stickereien u. ä. konnten die Frauen in ihr Kloster mitnehmen. So entstand im Laufe der Zeit ein ansehnlicher Schatz aus silbernen und goldenen Bechern und Schalen, geschnitzten Löffeln mit Silber beschlagen, teiweise vergoldet, teilweise mit Edelsteinen besetzt, besondere Rosenkränze aus Korallen, Ring, wertvolle Reliquien, silberne Kreuze, Monstranzen, Kelche, Meßgewänder und anderes mehr. Abt Andreas verkaufte nach dem Tod der letzten Priorin deren goldene Kette und das gesamte Silber der [[Salzburger Münze]].
 
Nur Schmuck, Geräte aus Edelmetall, Stickereien u. ä. konnten die Frauen in ihr Kloster mitnehmen. So entstand im Laufe der Zeit ein ansehnlicher Schatz aus silbernen und goldenen Bechern und Schalen, geschnitzten Löffeln mit Silber beschlagen, teiweise vergoldet, teilweise mit Edelsteinen besetzt, besondere Rosenkränze aus Korallen, Ring, wertvolle Reliquien, silberne Kreuze, Monstranzen, Kelche, Meßgewänder und anderes mehr. Abt Andreas verkaufte nach dem Tod der letzten Priorin deren goldene Kette und das gesamte Silber der [[Salzburger Münze]].
  
Der Abt von Erzstift St. Peter war das Oberhaupt der ''Petersfrauen''. Er ernannte eine Miesterin oder Priorin und für jeden weltlichen Ausgang mussten die ''Petersfrauen'' die Erlaubnis vom Abt einholen.
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==Die Organisation des Klosters==
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Der Abt von Erzstift St. Peter war das Oberhaupt der ''Petersfrauen''. Er ernannte eine Meisterin oder Priorin und für jeden weltlichen Ausgang mussten die ''Petersfrauen'' die Erlaubnis vom Abt einholen. Andererseits hatten die Petersfrauen keine Einflüsse auf die Abtwahl.
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Im [[16. Jahrhundert]] gab es dann noch zusätzlich eine Novizenmeisterin und die "Kellnerin", die für die Küche zu sorgen hatte und die wöchentlichen Abrechnungen mit dem Abt oder dem ''Cellerar'' des Männerklosters zu machen hatte.
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==Die Nonnen==
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Die Kleidung war entsprechend der Benediktinerregel ähnlich wie bei den Männern, dazu kam noch ein Schleier.
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Schon mit sechs bis neun Jahren kamen die Mädchen ins Kloster, wurden dort unterrichtet, bis sie selbst über ihren Beruf entscheiden konnten. Die Profess, also die endgültige Aufnahme ins Kloster erfolgt einer Bestimmung aus [[1270]] vom Generalkapitel bereits mit vollendetem 15. Lebensjahr.
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Im Kloster galt die Schweigepflicht, die gewöhnlich ein Mal die Woche gebrochen werden durfte. Ebenso bei Spaziergängen im Frauengarten oder - mit Erlaubnis der Priorin - mit Weltleuten in einem Sprechzimmer. Dies allerdings auch nur in Gegenwart einer Mitschwester durch ein vergittertes Sprachfenster in der Trennwand des Sprechzimmers.
  
 
==Erwähnenswert==
 
==Erwähnenswert==

Version vom 10. Juni 2007, 14:28 Uhr

Die Petersfrauen (Benediktinerinnen) waren im heutigen Franziskanerkloster in der Altstadt von Salzburg zu Hause gewesen.

Geschichte

Es bestand im Erzstift St. Peter über 450 Jahre hinweg ein Doppelkloster: die Benediktiner-Mönche und die Benediktinerinnen, die Petersfrauen.

Gegründet wurde es wohl unter Abt Balderich (1125 - 1147) beim Neubau von St. Peter nach dem Brand von 1127, aufgehoben 1583 unter Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, der die Franziskaner nach Salzburg holte.

Das Kloster lag zwischem dem Erzstift St. Peter und der heutigen Franziskanerkirche, die damals Stadtpfarrkirche zu Unserer Lieben Frau hieß. Sie hielten ihr Chorgebet und die Gottesdienste in der Franziskanerkirche. Dort hatte sie ihren Betchor, der bis 1548 im rückwärtigen mittleren Teil der Kirche auf einem massiven Säulenunterbau stand und weit ins Mittelschiff ragte (heute nicht mehr vorhanden).

Die Petersfrauen übersiedelten auf den Nonnberg in das Stift Nonnberg. Damit war das Peterskloster in Salzburg – nach Engelberg (Schweiz), das fast 500 Jahre als benediktinisches Doppelkloster bestand - der am längsten existierende Doppelkonvent der Benediktiner.

Die Nonnen

Die Nonnen stammten hauptsächlich aus begüterten Familien. Zum Gründungszeitpunkt stand es um das Erzstift St. Peter finanzielle nicht sehr gut, so dass die Güter, welche die Frauen beim Eintritt ins Kloster mitbrachten, dem Stift St. Peter überschrieben wurden. Aber es ist nicht bekannt, ob dies anfangs auch Pflicht gewesen war. Erst später ist dies als Bedingung für die Aufnahme überliefert.

Nur Schmuck, Geräte aus Edelmetall, Stickereien u. ä. konnten die Frauen in ihr Kloster mitnehmen. So entstand im Laufe der Zeit ein ansehnlicher Schatz aus silbernen und goldenen Bechern und Schalen, geschnitzten Löffeln mit Silber beschlagen, teiweise vergoldet, teilweise mit Edelsteinen besetzt, besondere Rosenkränze aus Korallen, Ring, wertvolle Reliquien, silberne Kreuze, Monstranzen, Kelche, Meßgewänder und anderes mehr. Abt Andreas verkaufte nach dem Tod der letzten Priorin deren goldene Kette und das gesamte Silber der Salzburger Münze.

Die Organisation des Klosters

Der Abt von Erzstift St. Peter war das Oberhaupt der Petersfrauen. Er ernannte eine Meisterin oder Priorin und für jeden weltlichen Ausgang mussten die Petersfrauen die Erlaubnis vom Abt einholen. Andererseits hatten die Petersfrauen keine Einflüsse auf die Abtwahl.

Im 16. Jahrhundert gab es dann noch zusätzlich eine Novizenmeisterin und die "Kellnerin", die für die Küche zu sorgen hatte und die wöchentlichen Abrechnungen mit dem Abt oder dem Cellerar des Männerklosters zu machen hatte.

Die Nonnen

Die Kleidung war entsprechend der Benediktinerregel ähnlich wie bei den Männern, dazu kam noch ein Schleier.

Schon mit sechs bis neun Jahren kamen die Mädchen ins Kloster, wurden dort unterrichtet, bis sie selbst über ihren Beruf entscheiden konnten. Die Profess, also die endgültige Aufnahme ins Kloster erfolgt einer Bestimmung aus 1270 vom Generalkapitel bereits mit vollendetem 15. Lebensjahr.

Im Kloster galt die Schweigepflicht, die gewöhnlich ein Mal die Woche gebrochen werden durfte. Ebenso bei Spaziergängen im Frauengarten oder - mit Erlaubnis der Priorin - mit Weltleuten in einem Sprechzimmer. Dies allerdings auch nur in Gegenwart einer Mitschwester durch ein vergittertes Sprachfenster in der Trennwand des Sprechzimmers.

Erwähnenswert

Ein merkwürdiger Brauch ist noch überliefert: Alle fünf bis sechs Jahre wurde ein bestimmter Teil einer Mauer in der St.-Anna-Kapelle, die zwischen der Klausur des Männer- und Frauenklosters war, geöffnet. An diesem bestimmten Tag hatten die Mönche großen Ausgang und die Nonnen besuchten das Männerkloster. Nach einer Jause kehrten sie wieder in ihr Kloster zurück.

Heute

Geht man durch die Franziskanergasse, so kann man gegenüber der Franziskanerkirche einen Eingang in das Kloster sehen, über dem noch ein Relief aus Marmor mit Angaben über Wolf Dietrich von Raitenau zur Gründung des Franziskanerklosters zu sehen sind. Über die exakten Ausmaße des Petersfrauen-Klosters gibt es keine Aufzeichnungen mehr.

Quellen

  • Uni Erlangen
  • Karl Heinz Ritschel Salzburg - Anmut und Macht, Verlag Alfred Winter, Salzburg 2005

Weblink