Caloptilia honoratella: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | ''C. honoratella'' ist ein | + | ''C. honoratella'' ist ein, soweit bekannt, westeuropäisches Faunenelement, das sich vermutlich erst in den letzten Jahren auch in Mitteleuropa weiter ausgebreitet hat. Die Art war aber auch aus dem Osten und Südosten Österreichs bekannt (nach Huemer (2013) aus [[Niederösterreich]], [[Wien]] und der [[Steiermark]]). In [[Bayern]] ist sie mittlerweile aus allen vier Naturräumen rezent nachgewiesen (Haslberger & Segerer 2016). |
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| − | Das Weibchen wurde beim Lichtfang gegen 22:30 MEZ fliegend angetroffen. Weitere Informationen zur Biologie von ''C. honoratella'' sind aus Salzburg nicht bekannt. Auch die Entwicklungsstadien wurden hier noch nicht gefunden. Die Raupen leben an ''[[Acer pseudoplatanus]]'', wo sie zunächst eine recht charakteristische, weißliche und verzweigte Jugendmine auf der Blattoberseite erzeugen. Später fressen sie, wie auch die verwandten ''Caloptilia''-Arten in einer Blattrolle, die gewechselt wird. | + | Das Weibchen wurde beim Lichtfang gegen 22:30 MEZ fliegend angetroffen. Weitere Informationen zur Biologie von ''C. honoratella'' sind aus Salzburg nicht bekannt. Auch die Entwicklungsstadien wurden hier noch nicht gefunden. Die Raupen leben an ''[[Acer pseudoplatanus]]'', wo sie zunächst eine recht charakteristische, weißliche und verzweigte Jugendmine auf der Blattoberseite erzeugen. Später fressen sie, wie auch die verwandten ''Caloptilia''-Arten, in einer Blattrolle, die gewechselt wird. |
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Aktuelle Version vom 12. Oktober 2025, 16:52 Uhr
Caloptilia honoratella (Gracilaria honoratella Rebel, 1914: 169-171) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
Diagnose
Weder in der Zeichnung der Vorderflügel noch nach den Blattrollen an Acer pseudoplatanus ist C. honoratella zweifelsfrei von anderen ähnlichen Caloptilia-Arten unterscheidbar. Die Jugendmine liegt aber auf der Blattoberseite und ist meist verzweigt und recht charakteristisch. Zudem erlaubt die Genitaluntersuchung ebenfalls eine eindeutige Zuordnung.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie
C. honoratella wurde in einem einzigen Weibchen am 20. Juli 2019 erstmals für Salzburg in der Stadt Salzburg (Zone Ia nach Embacher et al. 2024) im Stadtteil Gnigl aufgefunden. Die Artzugehörigkeit wurde aber erst 2025 durch Genitaluntersuchung des Tieres richtig erkannt. Der Fundort liegt in rund 435 m Höhe in einem naturnahen Garten am Stadtrand.
Nachbarfaunen
C. honoratella ist ein, soweit bekannt, westeuropäisches Faunenelement, das sich vermutlich erst in den letzten Jahren auch in Mitteleuropa weiter ausgebreitet hat. Die Art war aber auch aus dem Osten und Südosten Österreichs bekannt (nach Huemer (2013) aus Niederösterreich, Wien und der Steiermark). In Bayern ist sie mittlerweile aus allen vier Naturräumen rezent nachgewiesen (Haslberger & Segerer 2016).
Biologie und Gefährdung
Das Weibchen wurde beim Lichtfang gegen 22:30 MEZ fliegend angetroffen. Weitere Informationen zur Biologie von C. honoratella sind aus Salzburg nicht bekannt. Auch die Entwicklungsstadien wurden hier noch nicht gefunden. Die Raupen leben an Acer pseudoplatanus, wo sie zunächst eine recht charakteristische, weißliche und verzweigte Jugendmine auf der Blattoberseite erzeugen. Später fressen sie, wie auch die verwandten Caloptilia-Arten, in einer Blattrolle, die gewechselt wird.
Eine Einstufung nach einer der Gefährdungskategorien (siehe Embacher et al. 2024) ist mangels Daten zurzeit nicht möglich.
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Kurz, M. A.& M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.09.25].