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[[Datei:LuciaLackeNiedernsill.JPG|thumb|Teilansicht der Lucia Lacke in Niedernsill, Anfang April 2018]]
 
[[Datei:LuciaLackeNiedernsill.JPG|thumb|Teilansicht der Lucia Lacke in Niedernsill, Anfang April 2018]]
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[[Datei:StreuwieseLuciaLacke.JPG|thumb|[[Streuwiese]] im geschützten Landschaftsteil Lucia Lacke, Anfang April 2018]]
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[[Datei:SingendeWeidenmeise.JPG|thumb|Singende Weidenmeise, Lucia Lacke, 1. Mai 2018]]
 
[[Datei:GrasfroschLuciaLacke.JPG|thumb|Grasfrosch, [[Geschützter Landschaftsteil]] Lucia Lacke in [[Niedernsill]]. Mittlerweile gilt auch er als gefährdet, da seine Bestände um bis zu 80 % abgenommen haben.]]
 
[[Datei:GrasfroschLuciaLacke.JPG|thumb|Grasfrosch, [[Geschützter Landschaftsteil]] Lucia Lacke in [[Niedernsill]]. Mittlerweile gilt auch er als gefährdet, da seine Bestände um bis zu 80 % abgenommen haben.]]
Die '''Lucia Lacke''', früher auch Luzia Lacke geschrieben, im Gemeindegebiet von [[Niedernsill]] im [[Oberpinzgau]] gelegen,  
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Die '''Lucia Lacke''', früher auch Luzia Lacke geschrieben, im Gemeindegebiet von [[Niedernsill]] im [[Oberpinzgau]] gelegen, ist seit der Verordnung der [[Bezirkshauptmannschaft Zell am See]] vom [[21. April]] [[1983]] ein [[Geschützter Landschaftsteil]].  
ist seit der Verordnung der [[Bezirkshauptmannschaft Zell am See]] vom [[21. April]] [[1983]] ein [[Geschützter Landschaftsteil]].  
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==Lage==
 
==Lage==
Der geschützte Landschaftsteil mit der Bezeichnung Lucia Lacke ist der Überrest eines größeren Feuchtgebietes am westlichen Ortsrand von Niedernsill, d.h. in Tallage zwischen dem nordseitigen Hangfuß und dem heutigen, begradigten [[Salzach]]verlauf. Dieses Feuchtgebiet war einst Teil des in weiten Bereichen versumpften Talbodens des Oberpinzgauer Salzachtals. Auf dem Großteil des einstigen Feuchtgebietes befinden sich heute ein Sportplatz, ein Spielplatz, der gleichnamige Badesee samt Liegeflächen und Betriebsgebäude, sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen.  
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Der geschützte Landschaftsteil mit der Bezeichnung Lucia Lacke ist der Überrest eines größeren Feuchtgebietes am westlichen Ortsrand von Niedernsill, d. h. in Tallage zwischen dem südseitigen Hangfuß und dem heutigen, begradigten [[Salzach]]verlauf nördlich des Gebietes. Dieses Feuchtgebiet war einst Teil des in weiten Bereichen versumpften Talbodens des Oberpinzgauer [[Salzachtal]]s. Auf dem Großteil des einstigen Feuchtgebietes befinden sich heute ein Sportplatz, ein Spielplatz, der gleichnamige Badesee samt Liegeflächen und Betriebsgebäude, sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen.
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==Beschreibung==
 
==Beschreibung==
Wie ein Foto in der Niedernsiller Gemeindechronik beweist, war die Lacke zum Zeitpunkt der Widmung zum geschützten Landschaftsteil noch um Einiges größer als heute. Die offene Wasserfläche der Lacke ist mittlerweile durch Schilfbewuchs erheblich geschrumpft und wenn nichts unternommen wird, um die Lacke offen zu halten, wird sie wohl in absehbarer Zeit gänzlich verlanden. Das Feuchtbiotop umfasst aber als [[Moor]]gebiet neben der Lacke selbst auch Streuwiesen. Es beherbergt besondere Lebensgemeinschaften von selten gewordenen Tieren und Pflanzen.  
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Wie ein Foto in der Niedernsiller Gemeindechronik beweist, war die Lacke zum Zeitpunkt der Widmung zum geschützten Landschaftsteil noch um Einiges größer als heute. Die offene Wasserfläche der Lacke ist mittlerweile durch Schilfbewuchs erheblich geschrumpft und wenn nichts unternommen wird, um die Lacke offen zu halten, wird sie wohl in absehbarer Zeit gänzlich verlanden. Das Feuchtbiotop umfasst aber als [[Moor]]gebiet neben der Lacke selbst auch [[Streuwiese]]n. Es beherbergt besondere Lebensgemeinschaften von selten gewordenen Tieren und Pflanzen.
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==Pflanzen und Tiere==
 
==Pflanzen und Tiere==
Das Feuchtbiotop wird von [[Brutvögel]]n und von [[Durchzügler]]n genutzt. Trotz der geringen Größe des geschützten Gebietes konnten im Sommer [[1982]] 15 Brutvogelarten nachgewiesen werden. Unter anderem fand sich die [[Knäkente]], die nur mehr an wenigen Stellen im Land Salzburg brütet. Man sichtete damals auch noch den [[Karmingimpel]], den [[Wiesenpieper]] und den [[Flussuferläufer]].  [[Mäusebussard]], [[Sperber]] und [[Baumfalke]] finden hier ein lohnendes Jagdgebiet. [[2017]] konnte während der Brutzeit u.a. ein [[Neuntöter]], im Frühjahr 2018 ein [[Fitis]]paar beobachtet werden.  
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Das Feuchtbiotop wird von [[Brutvögel]]n und von [[Durchzügler]]n genutzt. Trotz der geringen Größe des geschützten Gebietes konnten im Sommer [[1982]] 15 Brutvogelarten nachgewiesen werden. Unter anderem fand sich die [[Knäkente]], die nur mehr an wenigen Stellen im Land Salzburg brütet. Man sichtete damals auch noch den [[Karmingimpel]], den [[Wiesenpieper]] und den [[Flussuferläufer]].  [[Mäusebussard]], [[Sperber]] und [[Baumfalke]] finden hier ein lohnendes Jagdgebiet. [[2017]] konnte während der Brutzeit u. a. ein [[Neuntöter]], im Frühjahr 2018 [[Weidenmeise]]n, ein [[Fitis]]paar, sowie zwei [[Blässhuhn]]paare, die wohl in Brutabsicht hier sind, beobachtet werden.  
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Das Feuchtgebiet dient aber auch den nach Süden ziehenden Vögeln als Rastplatz, an dem sie sich vor der [[Alpen]]querung ausruhen und stärken können. Hier leben zudem viele Schmetterlinge und Libellen, die teilweise bereits als gefährdet gelten und im Bereich des offenen Gewässers findet sich eine große Vielfalt an Gräsern und Blütenpflanzen.
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Das Feuchtgebiet dient aber auch den nach Süden ziehenden Vögeln als Rastplatz, an dem sie sich vor der [[Alpen]]querung ausruhen und stärken können. Hier leben zudem viele [[Schmetterling]]e und [[Libelle]]n, die teilweise bereits als gefährdet gelten und im Bereich des offenen Gewässers findet sich eine große Vielfalt an Gräsern und Blütenpflanzen.
    
==Ausgleichsmaßnahmen==
 
==Ausgleichsmaßnahmen==
Bei den naturschutzrechtlichen Verhandlungen der 380 kV-Leitung über den [[Schaufelberg]] vom Umspannwerk [[Kaprun]] zum [[Umspannwerk Tauern]] wurde vom Naturschutzbeauftragten die Forderung nach ''„zusätzlichen Ausgleichsmaßnahmen in Form biotopverbessernder Maßnahmen erhoben.'' In Folge dessen konnte über Vermittlung des [[Institut für Ökologie]] in Salzburg die [[Biotopschutzgruppe Pinzgau]] des österreichischen [[Naturschutzbund]]es ein Landwirt aus Niedernsill gefunden werden, der bereit war, Feuchtgebiete südlich der Lucia Lacke zu verkaufen. Es handelte sich um ehemalige [[Streuwiese]]nbereiche, die jedoch seit Jahrzehnten nicht mehr gemäht worden waren und sich daher in einen ''„artenarmen Schilfbestand ohne botanische Besonderheiten“'' verwandelt hatte. Man vermutete jedoch ''„schlafende Samen“'' und im März [[2010]] wurde im Rahmen eines Biotoppflegekonzeptes der Oberboden entfernt und die Entstehung einer Streuwiese mit Kleingewässern ermöglicht.  [[Laubfrosch]], [[Gelbbauchunke]] und gefährdete Libellenarten wie die österreichweit extrem seltene Sumpf-Heidelibelle und die Speer-Azurjungfer fanden einen neuen Lebensraum. Seither wird dieser renaturierte Teil des Gebietes von der Biotopschutzgruppe gepflegt, wodurch der Streuwiesencharakter erhalten bleibt. Hier entwickelt sich eine artenreiche Pflanzenwelt mit seltenen und seltensten Arten. Hier hat die Kooperation zwischen Grundbesitzern, Unternehmern, Naturschützern und einer aufgeschlossenen Behörde große Erfolge für den Artenschutz errungen.
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Bei den naturschutzrechtlichen Verhandlungen der 380 kV-Leitung über den [[Schaufelberg]] vom Umspannwerk [[Kaprun]] zum [[Umspannwerk Tauern]] wurde vom Naturschutzbeauftragten die Forderung nach ''"zusätzlichen Ausgleichsmaßnahmen in Form biotopverbessernder Maßnahmen erhoben."'' In Folge dessen konnte über Vermittlung des [[Institut für Ökologie]] in Salzburg die [[Biotopschutzgruppe Pinzgau]] des österreichischen [[Naturschutzbund]]es ein Landwirt aus Niedernsill gefunden werden, der bereit war, Feuchtgebiete südlich der Lucia Lacke zu verkaufen. Es handelte sich um ehemalige [[Streuwiese]]nbereiche, die jedoch seit Jahrzehnten nicht mehr gemäht worden waren und sich daher in einen ''"artenarmen Schilfbestand ohne botanische Besonderheiten"'' verwandelt hatte. Man vermutete jedoch ''"schlafende Samen"'' und im März [[2010]] wurde im Rahmen eines Biotoppflegekonzeptes der Oberboden entfernt und die Entstehung einer Streuwiese mit Kleingewässern ermöglicht.  [[Laubfrosch]], [[Gelbbauchunke]] und gefährdete Libellenarten wie die österreichweit extrem seltene Sumpf-Heidelibelle und die Speer-Azurjungfer fanden einen neuen Lebensraum. Seither wird dieser renaturierte Teil des Gebietes von der Biotopschutzgruppe gepflegt, wodurch der Streuwiesencharakter erhalten bleibt. Hier entwickelt sich eine artenreiche Pflanzenwelt mit seltenen und seltensten Arten. Hier hat die Kooperation zwischen Grundbesitzern, Unternehmern, Naturschützern und einer aufgeschlossenen Behörde große Erfolge für den Artenschutz errungen.
==Quellen==
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==Quelle==
 
*Chronik Niedernsill 963-2013, S.  32-34, Niedernsill 2013
 
*Chronik Niedernsill 963-2013, S.  32-34, Niedernsill 2013
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[[Kategorie:Geografie]]
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
[[Kategorie:Landschaft]]
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[[Kategorie:Geografie]][[Kategorie:Landschaft]]
 
[[Kategorie:Naturschutz]]
 
[[Kategorie:Naturschutz]]
 
[[Kategorie:Geschützter Landschaftsteil]]
 
[[Kategorie:Geschützter Landschaftsteil]]
 
[[Kategorie:Pinzgau]]
 
[[Kategorie:Pinzgau]]
 
[[Kategorie:Niedernsill]]
 
[[Kategorie:Niedernsill]]
[[Kategorie:Lucia Lacke]]