Benediktinertheater: Unterschied zwischen den Versionen

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1618 wurde die erste  Finalkomödien (Schuldrama) aufgeführt, sie wurden bis zu ihrem  Verbot 1776 immer wieder aufgeführt. Die Finalkomödien waren in der Regel drei- oder fünfaktig, mit Prolog, Chören und Epilog. Von 592 Stücken sind etwa ein Viertel Finalkomödien. Als Anlass für deie restlichen Stücke dienten Jubiläen, hohe Besuche oder der Fasching. Es wurden auch Übungsstücke oder Stücke in der Tradition des Mysterienspiels aufgeführt. Träger der Aufführungen waren die Schüler der Gymnasialklassen unter dem Leiter des ''Pater comicus''. Hauptspielstätte war seit [[1631]] die [[Große Aula]].
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1618 wurde die erste  Finalkomödien (Schuldrama) aufgeführt, sie wurden bis zu ihrem  Verbot 1776 immer wieder aufgeführt. Die Finalkomödien waren in der Regel drei- oder fünfaktig, mit Prolog, Chören und Epilog. Von 592 Stücken sind etwa ein Viertel Finalkomödien. Als Anlass für die restlichen Stücke dienten Jubiläen, hohe Besuche oder der Fasching. Es wurden auch Übungsstücke oder Stücke in der Tradition des Mysterienspiels aufgeführt. Träger der Aufführungen waren die Schüler der Gymnasialklassen unter dem Leiter des ''Pater comicus''. Hauptspielstätte war seit [[1631]] die [[Große Aula]].
  
Die Musik wurde zuerst bei Ouvertüren, Tänzen und Märschen, Chören und Liedern verwendet. In den Stücken Otto Guzingers und Simon Rettenpachers dehnt sich die Musik zur Oper aus. Komponisten der Musik waren meistens die Salzburger Hofmusiker wie [[Michael Haydn]], [[Johann Ernst Eberlin]] oder [[Leopold Mozart]]. Von [[Wolfgang Amadé Mozart|Wolfgang A. Mozart]] ist ein Beitrag zu einem Theaterstück erhalten.
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Die Musik wurde zuerst bei Ouvertüren, Tänzen und Märschen, Chören und Liedern verwendet. In den Stücken Otto Guzingers und Simon Rettenpachers dehnt sich die Musik zur Oper aus. Komponisten der Musik waren meistens die Salzburger Hofmusiker wie [[Michael Haydn]], [[Johann Ernst Eberlin]] oder [[Leopold Mozart]]. Von [[Wolfgang Amadé Mozart|Wolfgang A. Mozart]] ist ein Beitrag zu einem Theaterstück erhalten. [[Ignatz Anton von Weiser]] schrieb einige weniger beachtete Intermedien für das Theater.
  
 
==Benediktinertheater in Österreich==
 
==Benediktinertheater in Österreich==
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* [[Benediktinerstift Lambach|Lambach]]: Die erste bekannte Aufführung eines Stückes in Lambach fand 1696 statt. Aus der Glanzzeit ist noch der Theatersaal von 1770 erhalten ebenso zwölf Bühnenbildentwürfe.
 
* [[Benediktinerstift Lambach|Lambach]]: Die erste bekannte Aufführung eines Stückes in Lambach fand 1696 statt. Aus der Glanzzeit ist noch der Theatersaal von 1770 erhalten ebenso zwölf Bühnenbildentwürfe.
 
* [[Benediktinerstift Seitenstetten|Seitenstetten]]: Die erste belegbare Aufführung fand 1628 statt. 1744 erhielt das Stift eine Bühne.
 
* [[Benediktinerstift Seitenstetten|Seitenstetten]]: Die erste belegbare Aufführung fand 1628 statt. 1744 erhielt das Stift eine Bühne.
* [[Benediktinerstift Melk|Melk]]: Erste Belege stammen aus dem Jahr 1692, Finalkömödien gab es bis 1782. Zwei Theaterräume gab es hierfür, das Comödihaus von 1719 und das „Hauer“-Theater von 1726.
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* [[Benediktinerstift Melk|Melk]]: Erste Belege stammen aus dem Jahr 1692, Finalkömödien gab es bis 1782. Zwei Theaterräume gab es hierfür, das Comödihaus von 1719 und das "Hauer"-Theater von 1726.
 
* [[Benediktinerstift Admont|Admont]]: Hier gab es seit 1652 dramatische Aufführungen. Unter Abt <span style="color:green">Anselm Lürzer</span><ref>siehe Ennstalwiki → [[enns:Anselm Lürzer von Zechenthal]]</ref><ref>{{ennswiki}}</ref> (1707–1718) wurde ein Bau für das Schultheater errichtet.
 
* [[Benediktinerstift Admont|Admont]]: Hier gab es seit 1652 dramatische Aufführungen. Unter Abt <span style="color:green">Anselm Lürzer</span><ref>siehe Ennstalwiki → [[enns:Anselm Lürzer von Zechenthal]]</ref><ref>{{ennswiki}}</ref> (1707–1718) wurde ein Bau für das Schultheater errichtet.
 
* [[Benediktinerstift Göttweig|Göttweig]]: Göttweig stellt einen Sonderfall dar, da das Stift keine Schule hatte und so Theater nur zu den seltenen Abtjubiläen gespielt wurde.  
 
* [[Benediktinerstift Göttweig|Göttweig]]: Göttweig stellt einen Sonderfall dar, da das Stift keine Schule hatte und so Theater nur zu den seltenen Abtjubiläen gespielt wurde.  
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* [https://books.google.at/books?id=nijFf7ML_boC&pg=PA1002&lpg=PA1002&dq=Benediktinertheater&source=bl&ots=I6Ach6BCH3&sig=sTo--sEt-gOV1N7y97v2tDoji04&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjqqbybpNbRAhWGuBQKHZFKC5sQ6AEILDAC#v=onepage&q=Benediktinertheater&f=false Dieter Albrecht: Handbuch der bayrischen Geschichte]
 
* [https://books.google.at/books?id=nijFf7ML_boC&pg=PA1002&lpg=PA1002&dq=Benediktinertheater&source=bl&ots=I6Ach6BCH3&sig=sTo--sEt-gOV1N7y97v2tDoji04&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjqqbybpNbRAhWGuBQKHZFKC5sQ6AEILDAC#v=onepage&q=Benediktinertheater&f=false Dieter Albrecht: Handbuch der bayrischen Geschichte]
 
* [http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_B/Benediktinertheater.xml Österreichisches Musiklexikon-Stichwort Benediktinertheater]
 
* [http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_B/Benediktinertheater.xml Österreichisches Musiklexikon-Stichwort Benediktinertheater]
*Boberski, Heiner: Das Theater der Benediktiner an der alten Universität Salzburg (1617–1778). Wien 1978.
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* Boberski, Heiner: Das Theater der Benediktiner an der alten Universität Salzburg (1617–1778). Wien 1978.
  
==== Einzelnachweis ====
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== Einzelnachweis ==
 
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Aktuelle Version vom 11. September 2023, 10:12 Uhr

Das Benediktinertheater gehört zum Bereich der klösterlichen Festkultur und ist meist den dazugehörigen Schulen zuzuordnen. Das Theater der Benediktiner entstand unter dem Eindruck des Jesuitentheaters, es teilte jedoch dessen gegenreformatorische Tendenz nicht.

Benediktinertheater in Salzburg

Zu den bedeutendsten Pflegestätten zählte die Benediktineruniversität Salzburg und das dazugehörige Gymnasium. In einer Dissertation in Wien wurden 592 Dramen von über 100 Autoren nachgewiesen. Zu ihnen zählten:

und viele andere. Von 166 Stücken sind die Texte erhalten.

1618 wurde die erste Finalkomödien (Schuldrama) aufgeführt, sie wurden bis zu ihrem Verbot 1776 immer wieder aufgeführt. Die Finalkomödien waren in der Regel drei- oder fünfaktig, mit Prolog, Chören und Epilog. Von 592 Stücken sind etwa ein Viertel Finalkomödien. Als Anlass für die restlichen Stücke dienten Jubiläen, hohe Besuche oder der Fasching. Es wurden auch Übungsstücke oder Stücke in der Tradition des Mysterienspiels aufgeführt. Träger der Aufführungen waren die Schüler der Gymnasialklassen unter dem Leiter des Pater comicus. Hauptspielstätte war seit 1631 die Große Aula.

Die Musik wurde zuerst bei Ouvertüren, Tänzen und Märschen, Chören und Liedern verwendet. In den Stücken Otto Guzingers und Simon Rettenpachers dehnt sich die Musik zur Oper aus. Komponisten der Musik waren meistens die Salzburger Hofmusiker wie Michael Haydn, Johann Ernst Eberlin oder Leopold Mozart. Von Wolfgang A. Mozart ist ein Beitrag zu einem Theaterstück erhalten. Ignatz Anton von Weiser schrieb einige weniger beachtete Intermedien für das Theater.

Benediktinertheater in Österreich

  • Kremsmünster: In Kremsmünster errichtete Abt Placidus Buechauer 1647 einen Theatersaal und ernannte einen Pater comicus; die Musik wurde vom P. Regens chori beigesteuert. Die Tradition des Theaters wurde bis 1800 beibehalten.
  • Lambach: Die erste bekannte Aufführung eines Stückes in Lambach fand 1696 statt. Aus der Glanzzeit ist noch der Theatersaal von 1770 erhalten ebenso zwölf Bühnenbildentwürfe.
  • Seitenstetten: Die erste belegbare Aufführung fand 1628 statt. 1744 erhielt das Stift eine Bühne.
  • Melk: Erste Belege stammen aus dem Jahr 1692, Finalkömödien gab es bis 1782. Zwei Theaterräume gab es hierfür, das Comödihaus von 1719 und das "Hauer"-Theater von 1726.
  • Admont: Hier gab es seit 1652 dramatische Aufführungen. Unter Abt Anselm Lürzer[1][2] (1707–1718) wurde ein Bau für das Schultheater errichtet.
  • Göttweig: Göttweig stellt einen Sonderfall dar, da das Stift keine Schule hatte und so Theater nur zu den seltenen Abtjubiläen gespielt wurde.

Quellen

Einzelnachweis

  1. siehe Ennstalwiki → enns:Anselm Lürzer von Zechenthal
  2. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des SALZBURGWIKIs