Abraham Megerle: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Abraham Megerle''' (* [[9. Februar]] [[1607]] in Wasserburg am Inn, [[Oberbayern]]; † [[29. Mai]] [[1680]] in [[Altötting]]) war ein [[Bayern|bayrischer]] Priester, Kirchenkomponist und Kirchenmusiker sowie zeitweise [[Hofkapellmeister|salzburgischer Hofkapellmeister]].  
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'''Abraham Megerle''' (* [[9. Februar]] [[1607]] in [[Wasserburg am Inn]], [[Oberbayern]]; † [[29. Mai]] [[1680]] in [[Altötting]]) war ein [[Bayern|bayrischer]] Priester, Kirchenkomponist und Kirchenmusiker sowie zeitweise [[Hofkapellmeister|salzburgischer Hofkapellmeister]].  
  
 
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Nach seiner Kapellmeistertätigkeit zog sich Abraham Megerle 1651<ref>Wikipedia aaO</ref> oder 1655<ref>Eitner in ADB, aaO.</ref> als Kanoniker in das Augustiner-Chorherren-Kollegiatstift zu [[Altötting]] zurück, wo er bis zu seinem Tode lebte.
 
Nach seiner Kapellmeistertätigkeit zog sich Abraham Megerle 1651<ref>Wikipedia aaO</ref> oder 1655<ref>Eitner in ADB, aaO.</ref> als Kanoniker in das Augustiner-Chorherren-Kollegiatstift zu [[Altötting]] zurück, wo er bis zu seinem Tode lebte.
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Der Hofprediger [[Abraham a Sancta Clara]] (Johann Ulrich Megerle) war sein Neffe und wurde durch ihn gefördert.
  
 
== Werk ==
 
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Seine Kompositionssammlung ''„Ara musica"'' mit 108 geistlichen Werken widmete Megerle 1647 dem [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr|Fürsterzbischof von Salzburg]].  
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Seine Kompositionssammlung ''"Ara musica"'' mit 108 geistlichen Werken widmete Megerle 1647 dem [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr|Fürsterzbischof von Salzburg]].  
  
1672 publizierte er sein ''„Speculum musico-mortuale" (Musicalischer Todtenspiegel) '', ein Andachtsbuch zur Vergegenwärtigung des Todes, mit selbstverfassten Gebeten, Bibelzitaten, medizinischen Abbildungen und Darstellungen zeitgenössischer Musikinstrumente. Es finden sich darin autobiographische Bezüge.<ref>[http://www.ubs.sbg.ac.at/sosa/rara/R92971I.htm Illustrierte Webseite über das ''„Speculum musico-mortuale“''.]</ref>
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1672 publizierte er sein ''"Speculum musico-mortuale" (Musicalischer Todtenspiegel) '', ein Andachtsbuch zur Vergegenwärtigung des Todes, mit selbstverfassten Gebeten, Bibelzitaten, medizinischen Abbildungen und Darstellungen zeitgenössischer Musikinstrumente. Es finden sich darin autobiographische Bezüge.<ref>[http://www.ubs.sbg.ac.at/sosa/rara/R92971I.htm Illustrierte Webseite über das ''"Speculum musico-mortuale"''.]</ref>
  
In seinem Testament verzeichnete Megerle gegen 1486 Kompositionen. Von den unter seinem Namen überlieferten geistlichen Werke − hauptsächlich Motetten, Propriumsgesänge, Hymnen, aber auch ganze Messen − sind freilich nur neun vollständig vorhanden oder rekonstruierbar, ein großer  Teil der ihm mit Gewissheit zugeschriebenen 150 Werke ist nur fragmentarisch erhalten, darunter die beiden Individualdrucke ''„Ara musica“ ''1647 und ''„Psalmodia Jesu et Mariae sacra“ '' 1657.
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In seinem Testament verzeichnete Megerle gegen 1486 Kompositionen. Von den unter seinem Namen überlieferten geistlichen Werke − hauptsächlich Motetten, Propriumsgesänge, Hymnen, aber auch ganze Messen − sind freilich nur neun vollständig vorhanden oder rekonstruierbar, ein großer  Teil der ihm mit Gewissheit zugeschriebenen 150 Werke ist nur fragmentarisch erhalten, darunter die beiden Individualdrucke ''"Ara musica"'' 1647 und ''"Psalmodia Jesu et Mariae sacra"'' 1657.
  
Megerles Schöpfungen ''„weisen ein breites stilistisches Spektrum auf, das von der Monodie über den vier- und fünfstimmigen Stile-Antico-Satz bis zur groß besetzten mehrchörigen Anlage nach dem Vorbild des sog. römischen Kolossalstils reicht“'' (Österreichisches Musiklexikon).
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Megerles Schöpfungen ''"weisen ein breites stilistisches Spektrum auf, das von der Monodie über den vier- und fünfstimmigen Stile-Antico-Satz bis zur groß besetzten mehrchörigen Anlage nach dem Vorbild des sog. römischen Kolossalstils reicht"'' (Österreichisches Musiklexikon).
  
 
Möglicherweise ging die Anregung zur Errichtung der beiden westlichen Vierungsemporen des [[Salzburger Dom]]s von Megerle aus.
 
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==Quellen==
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* [[Wikipedia]]-Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Abraham_Megerle ''"Abraham Megerle"'']
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* Robert Eitner, Eintrag ''„Megerle, Abraham“'', in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), [http://www.deutsche-biographie.de/pnd120215403.html?anchor=adb S. 178]
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* Robert Eitner, Eintrag ''"Megerle, Abraham"'', in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), [https://www.deutsche-biographie.de/pnd120215403.html#adbcontent S. 178]
* M.G., Eintrag [http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_M/Megerle_Abraham.xml ''„Megerle, Abraham“'',] in: Österreichisches Musiklexikon online
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* Grassl, Markus: ''[https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_M/Megerle_Abraham.xml Megerle, Abraham]'', in: Österreichisches Musiklexikon online, Zugriff am 10.09.2022
 
* Artikel "[[Hofkapellmeister]]"
 
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[[Kategorie:Gestorben 1680]]

Aktuelle Version vom 25. Februar 2023, 16:11 Uhr

Abraham Megerle (* 9. Februar 1607 in Wasserburg am Inn, Oberbayern; † 29. Mai 1680 in Altötting) war ein bayrischer Priester, Kirchenkomponist und Kirchenmusiker sowie zeitweise salzburgischer Hofkapellmeister.

Leben

Im Jahr 1640 berief Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron Megerle, der seit 1634 Domkapellmeister in Konstanz am Bodensee war, zum fürsterzbischöflicher Kapellmeister.

Megerle nahm er sich intensiv der Organisation und Förderung der Kirchenmusikpflege in der Diözese an.

Nach seiner Kapellmeistertätigkeit zog sich Abraham Megerle 1651[1] oder 1655[2] als Kanoniker in das Augustiner-Chorherren-Kollegiatstift zu Altötting zurück, wo er bis zu seinem Tode lebte.

Der Hofprediger Abraham a Sancta Clara (Johann Ulrich Megerle) war sein Neffe und wurde durch ihn gefördert.

Werk

Seine Kompositionssammlung "Ara musica" mit 108 geistlichen Werken widmete Megerle 1647 dem Fürsterzbischof von Salzburg.

1672 publizierte er sein "Speculum musico-mortuale" (Musicalischer Todtenspiegel) , ein Andachtsbuch zur Vergegenwärtigung des Todes, mit selbstverfassten Gebeten, Bibelzitaten, medizinischen Abbildungen und Darstellungen zeitgenössischer Musikinstrumente. Es finden sich darin autobiographische Bezüge.[3]

In seinem Testament verzeichnete Megerle gegen 1486 Kompositionen. Von den unter seinem Namen überlieferten geistlichen Werke − hauptsächlich Motetten, Propriumsgesänge, Hymnen, aber auch ganze Messen − sind freilich nur neun vollständig vorhanden oder rekonstruierbar, ein großer Teil der ihm mit Gewissheit zugeschriebenen 150 Werke ist nur fragmentarisch erhalten, darunter die beiden Individualdrucke "Ara musica" 1647 und "Psalmodia Jesu et Mariae sacra" 1657.

Megerles Schöpfungen "weisen ein breites stilistisches Spektrum auf, das von der Monodie über den vier- und fünfstimmigen Stile-Antico-Satz bis zur groß besetzten mehrchörigen Anlage nach dem Vorbild des sog. römischen Kolossalstils reicht" (Österreichisches Musiklexikon).

Möglicherweise ging die Anregung zur Errichtung der beiden westlichen Vierungsemporen des Salzburger Doms von Megerle aus.

Weiterführend

Für Informationen zum Thema Abraham Megerle, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.

Quellen

  • Robert Eitner, Eintrag "Megerle, Abraham", in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), S. 178
  • Grassl, Markus: Megerle, Abraham, in: Österreichisches Musiklexikon online, Zugriff am 10.09.2022
  • Artikel "Hofkapellmeister"

Einzelnachweise

Zeitfolge