Friderike Maria Zweig: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits vor ihrer Heirat mit Stefan Zweig im Jahr [[1920]] veröffentlichte die noch unbekannte Schriftstellerin unter dem Namen Winternitz - ihre Ehe mit Felix von Winternitz wurde [[1914]] geschieden - [[1913]] ihren ersten Roman "Der Ruf der Heimat". Schon damals äußerte sie gegenüber Zweig ihren innigsten Wunsch "Lass uns einmal wie zwei Dichter leben". Ein Wunsch, der jedoch nie wirklich in Erfüllung ging.
 
Bereits vor ihrer Heirat mit Stefan Zweig im Jahr [[1920]] veröffentlichte die noch unbekannte Schriftstellerin unter dem Namen Winternitz - ihre Ehe mit Felix von Winternitz wurde [[1914]] geschieden - [[1913]] ihren ersten Roman "Der Ruf der Heimat". Schon damals äußerte sie gegenüber Zweig ihren innigsten Wunsch "Lass uns einmal wie zwei Dichter leben". Ein Wunsch, der jedoch nie wirklich in Erfüllung ging.
  
Gemeinsam mit ihm und ihren beiden Töchtern Alix und Suse bewohnte Friderike Zweig bis [[1937]] das [[Paschinger-Schlössl]] am [[Kapuzinerberg]]. Sie war es, die den Literaturbetrieb ihres Mannes leitete und die Korrespondenz über hatte. In dieser Zeit übersetzte sie etliche Werke aus dem Französischen ins Deutsche. "Eine Arbeit, in der sie jedoch keine Erfüllung fand und die sie in ihrem eigenen Schaffen hemmte", erklärt Kerschbaumer. Ihr Roman "Erik Neergard und die Schwestern", an dem sie schon während ihrer Zeit in [[Salzburg]] zu schreiben begann, wurde erst nach Kriegsende [[1951]] veröffentlicht.
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Gemeinsam mit ihm und ihren beiden Töchtern Alix und Suse bewohnte Friderike Zweig bis [[1937]] das [[Paschinger Schlössl]] am [[Kapuzinerberg]]. Sie war es, die den Literaturbetrieb ihres Mannes leitete und die Korrespondenz über hatte. In dieser Zeit übersetzte sie etliche Werke aus dem Französischen ins Deutsche. "Eine Arbeit, in der sie jedoch keine Erfüllung fand und die sie in ihrem eigenen Schaffen hemmte", erklärt Kerschbaumer. Ihr Roman "Erik Neergard und die Schwestern", an dem sie schon während ihrer Zeit in [[Salzburg]] zu schreiben begann, wurde erst nach Kriegsende [[1951]] veröffentlicht.
  
Nach ihrer Trennung von Stefan Zweig im November [[1938]] emigrierte sie zunächst nach Frankreich und [[1941]] in die USA. Dort gründete sie im Jahr [[1943]] das ''Writers Service Center'' und half vertriebenen Schriftstellern bei der Übersetzung ihrer Werke. Geistig fühlte sie sich bis zu ihrem Tod [[1971]] ihrem Mann verbunden. Das bezeuge der selbst nach der Scheidung rege Briefkontakt. Nach Salzburg kehrte sie aber nie mehr zurück. "Zu groß waren die Ressentiments", so Kerschbaumer. Nach dem Einmarsch der [[Nationalsozialisten]] wurde ihr gesamter Besitz von der Gestapo beschlagnahmt und blieb bis heute verschwunden.  
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Nach ihrer Trennung von Stefan Zweig im November [[1938]] emigrierte sie zunächst nach Frankreich und [[1941]] in die USA. Dort gründete sie im Jahr [[1943]] das ''Writers Service Center'' und half vertriebenen Schriftstellern bei der Übersetzung ihrer Werke. Geistig fühlte sie sich bis zu ihrem Tod [[1971]] ihrem Mann verbunden. Das bezeuge der selbst nach der Scheidung rege Briefkontakt. Nach Salzburg kehrte sie aber nie mehr zurück. "Zu groß waren die Ressentiments", so Kerschbaumer. Nach dem Einmarsch der [[Nationalsozialisten]] wurde ihr gesamter Besitz von der Gestapo beschlagnahmt und blieb bis heute verschwunden.
  
 
==Quelle==
 
==Quelle==

Version vom 26. Oktober 2009, 16:56 Uhr

Friderike Maria Zweig, geborene Burger (* 4. Dezember 1882 in Wien; † 18. Jänner 1971 in Stamford, Connecticut, USA) war die erste Ehefrau an der Seite des weltberühmten Schriftstellers Stefan Zweig. Dennoch geriet die Schriftstellerin und Übersetzerin in Vergessenheit.

Vorgestellt

Friderike Zweig stand zeit ihres Lebens im Schatten ihres berühmten Mannes. Sie überlebte diesen um drei Jahrzehnte. Über ihr Wirken ist bis heute wenig bekannt. "Friderike Zweig ist als Schriftstellerin weitgehend in Vergessenheit geraten", sagt der Salzburger Literaturhistoriker und Herausgeber des Briefwechsels zwischen Stefan und Friderike Zweig, Gert Kerschbaumer. Das liege zum einen an den irreführenden Darstellungen, die sich in ihren Biografien über Stefan Zweig finden, zum anderen, weil sie eine Frau war. "In dem männlich dominierten Literaturbetrieb von damals war es für Frauen kaum möglich ohne Unterstützung etwas publizieren zu können", so Kerschbaumer. In mühevoller Kleinarbeit analysierte der Historiker die Briefwechsel zwischen ihr und ihrem Mann und rekonstruierte auf diese Weise das Leben der vergessenen Dichterin.

Bereits vor ihrer Heirat mit Stefan Zweig im Jahr 1920 veröffentlichte die noch unbekannte Schriftstellerin unter dem Namen Winternitz - ihre Ehe mit Felix von Winternitz wurde 1914 geschieden - 1913 ihren ersten Roman "Der Ruf der Heimat". Schon damals äußerte sie gegenüber Zweig ihren innigsten Wunsch "Lass uns einmal wie zwei Dichter leben". Ein Wunsch, der jedoch nie wirklich in Erfüllung ging.

Gemeinsam mit ihm und ihren beiden Töchtern Alix und Suse bewohnte Friderike Zweig bis 1937 das Paschinger Schlössl am Kapuzinerberg. Sie war es, die den Literaturbetrieb ihres Mannes leitete und die Korrespondenz über hatte. In dieser Zeit übersetzte sie etliche Werke aus dem Französischen ins Deutsche. "Eine Arbeit, in der sie jedoch keine Erfüllung fand und die sie in ihrem eigenen Schaffen hemmte", erklärt Kerschbaumer. Ihr Roman "Erik Neergard und die Schwestern", an dem sie schon während ihrer Zeit in Salzburg zu schreiben begann, wurde erst nach Kriegsende 1951 veröffentlicht.

Nach ihrer Trennung von Stefan Zweig im November 1938 emigrierte sie zunächst nach Frankreich und 1941 in die USA. Dort gründete sie im Jahr 1943 das Writers Service Center und half vertriebenen Schriftstellern bei der Übersetzung ihrer Werke. Geistig fühlte sie sich bis zu ihrem Tod 1971 ihrem Mann verbunden. Das bezeuge der selbst nach der Scheidung rege Briefkontakt. Nach Salzburg kehrte sie aber nie mehr zurück. "Zu groß waren die Ressentiments", so Kerschbaumer. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten wurde ihr gesamter Besitz von der Gestapo beschlagnahmt und blieb bis heute verschwunden.

Quelle

  • Stadt Nachrichten (Andreas Praher)
  • Wikipedia [1]