Tourismusverband St. Michael im Lungau
Der Tourismusverband St. Michael im Lungau ist eine Einrichtung zur Förderung des Fremdenverkehrs in der Lungauer Gemeinde St. Michael im Lungau.
Allgemeines
Geschäftsführer des Tourismusverbandes ist seit November 2010 Heinz Schwendinger, Obfrau seit 2017 Elisabeth Schwarzenbacher.
Geschichte
Die Aufbruchszeit der 1970er-Jahre
Vorläufer des Fremdenverkehrsverbandes – heuteTourismusverband – war der sogenannte Ortsverschönerungsverein.
Einen spürbaren Aufschwung erfuhr der Tourismus in St. Michael erst durch die Eröffnung der Tauernautobahn ab Mitte der 1970er-Jahre. Wie sich Peter Bayr, der damalige Fremdenverkehrsobmann von St. Michael, erinnerte, war im Jänner 1969 eine einzige Nächtigung zu verzeichnen gewesen. Die Autobahn schuf nun eine Aufbruchsstimmung und die örtliche Hotellerie tätigte beträchtliche Investitionen, die wesentlich zur positiven Entwicklung des Ortes beitrugen. Steil aufwärts ging es ab 1975 mit der Eröffnung des Katschbergtunnels. In St. Michael boomten auch die Nächtigungen der Durchreisenden, eine große Rolle spielten Privatzimmervermieter.
2011: Unterschriftenliste gegen Windräder am Aineck
Gegen die "geplante Verschandelung der Lungauer Bergkuppen mit Windrädern" wollte Geschäftsführer Heinz Schwendinger im Herbst 2011 etwas unternehmen und legte eine Unterschriftenliste auf.
Vorgeschichte Der Samson-Windpark am Aineck im Gemeindegebiet von St. Margarethen im Lungau ist ein geplanter Standort für Windräder. Schon mit einem Windrad könnte man durchschnittlich eintausend Haushalte mit Strom versorgen. Natürlich auch Fremdenverkehrseinrichtungen wie Liftanlagen. Nun grenzt das Gipfelgebiet des Ainecks an das Gemeindegebiet von St. Michael.
Als "schwerwiegende Eingriffe in die überwiegend noch intakte Lungauer Bergwelt" sah Schwendinger aber die Errichtung der geplanten Windräder. Er legte in seinem Tourismusbüro in St. Michael Unterschriftenlisten gegen den Bau der Anlage auf. Allein in St. Michael seien bereits bis Mitte September 2011 mehr als 1 500 Unterschriften geleistet worden. Schwendinger verschickte seine Liste auch an andere Tourismusverbände im Lungau. Doch schon in der Nachbargemeinde St. Margarethen verhielt man sich beim Tourismusverband zurückhaltend, was eine Unterstützung dieser Aktion betraf. Auch im Tamsweger Tourismusbüro blieb man neutral und unterstützte die Unterschriftenlistenaktion nicht.
Was aber in dieser Debatte gar nicht erwähnt wurde, ist der Umstand, dass zumindest am Katschberg, dessen Skigebiete auf Salzburger Seite auch zur Gemeinde St. Michael im Lungau gehören, Pistentrassierungen und Liftanlagen auf das Aineck zu unübersehbaren Narben in der Natur geführt hatten.
Auch sah die UNESCO keine Bedenken bei der Errichtung von Windrädern in der Entwicklungszone des Biosphärenparks Lungau. Dies teilte Günter Köck, der für UNESCO-Biosphärenparks in Österreich verantwortliche Sekretär, mit. Franz Kok, Projektbetreiber des Samson-Windparks, wies Schwendingers Bedenken mit dem Hinweis zurück, dass es mittlerweile Studien gebe, die keine negativen Auswirkungen von Windrädern auf den Fremdenverkehr ergäben.
Weblink
Quellen
- Bezirksblätter Salzburg, 28. Juni 2016: In St. Michael war der Fremdenverkehr ein "Spätzünder"
- Salzburger Nachrichten, 16. September 2011